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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bäume begannen sich bereits zu verfärben. In einigen Wochen würde hier ein Teppich aus Laub liegen.
    Um diese Zeit herrschte nicht viel Betrieb. Wenig Jugendliche, dafür mehr ältere Menschen bevölkerten den Park. Auf einem Teich schwammen Enten, die von kleinen Kindern gefüttert wurden.
    Hin und wieder lugte ein Sonnenstrahl durch die fast geschlossene Wolkendecke und malte bestimmte Stellen hell an. Es hätte eine Idylle auch für Barry F. Bracht sein können, wenn er nicht von dieser gräßlichen Erinnerung gequält worden wäre.
    Er kam mit seinen Gedanken nicht zurecht.
    Lisa Pernell, eine Kollegin, war umgebracht worden. Ebenso ihr Mann und ihre beiden Kinder. Daß dieses Verbrechen furchtbar und grauenhaft war, stand außer Frage, und es konnte auch nicht so leicht abgeschüttelt werden. Aber Barry F. wunderte sich darüber, daß er ständig an Lisa denken mußte. Das war nicht normal. Es kam ihm vor, als wollte sie ihm noch aus dem Jenseits eine Nachricht geben, so wie zwei Menschen, die seelenverwandt gewesen waren.
    Warum?
    Darüber zerbrach sich Barry F. den Kopf. Er dachte auch an John Sinclair und weiterhin daran, daß diese Untat offiziell keinen dämonischen Background hatte.
    Er sah es anders.
    Es ließ ihn nicht los. Es brannte in ihm wie Feuer. Es fiel ihm schwer, diese Dinge zu akzeptieren, aber Barry F. Bracht war auch ein Mensch, der über sich selbst gut Bescheid wußte.
    Es gab ihn zweimal!
    Was sich so lächerlich und paradox anhörte, hatte aber seinen Sinn.
    Zum einen lebte Barry F. in der normalen Welt. Er arbeitete in diesem kleinen Verlag. Er aß und schlief wie jeder andere Mensch auch, da unterschied ihn wirklich nichts.
    Doch in manchen Nächten veränderte sich Bracht. Da konnte er seinen Zweitkörper produzieren, und so wurde er dann zu einer märchenhaften Heldengestalt, zu Zebuion, dem Schattenkrieger.
    Da war er so gut wie unbesiegbar. Da gelang es ihm, in die Träume der Menschen einzudringen. Da durchschwebte er andere Welten. Traumwelten, die von Menschen geschaffen worden waren. Er konnte sie sogar verändern. Zum Guten als auch zum Bösen, und da sah er mehr als andere.
    Er wußte auch, daß die Wesen in den Traumwelten existent waren.
    Keine Spukgestalten, zumindest nicht für ihn, denn oft genug hatte er gegen diese Fremden gekämpft.
    Nicht viele Menschen wußten von dieser Eigenschaft. John Sinclair und seine Freunde waren darüber informiert. Sie hatten gemeinsam schon manches Abenteuer erlebt, und Barry erinnerte sich mit Schaudern daran, als es einer Voodoo-Frau gelungen war, Sinclair und seinem Freund Suko einen Drachentrank einzuflößen, um Leonoras Alptraumwelten für die beiden lebendig zu machen.
    Der Gedanke an die Vergangenheit war nur kurz. Das andere kehrte wieder zurück.
    Eben Lisa Pernell!
    Sie war eine nette Kollegin gewesen. Er hatte sich gut mit ihr verstanden. Immer zu einem Scherz bereit, sehr kollegial, aber sie hatte so brutal sterben müssen.
    Einfach so? Nur weil ein Irrer durch die Gegend lief und sich aus Spaß das Haus der Perneils ausgesucht hatte?
    Bracht konnte es so sehen, aber er würde es nie unterschreiben können, das stand für ihn fest. Alles im Leben hatte seine Bedeutung und war ritualisiert worden, auch hier in seiner Umgebung. Ihm kam es vor, als sollte er durch die Botschaft der Toten auf etwas aufmerksam gemacht werden.
    Lisa war in seinem Kopf. Sie steckte dort wie ein harter Stacheldraht. Zumindest kam es Bracht so vor. Sie wollte ihn nicht loslassen. Sie meldete sich auf ihre Art und Weise aus dem Jenseits und hatte sich ihn als Boten ausgesucht.
    Bracht stöhnte auf. Es waren Schmerzen, die seinen Kopf durchzuckten.
    Er kam mit ihnen nicht zurecht. Aber er glaubte auch nicht daran, daß ihn normale Kopfschmerzen quälten. Da mußte etwas anderes dahinterstecken, eben die Signale aus dem Jenseits. Abgeschickt von seiner ehemaligen Kollegin.
    Bracht hatte sich keine Zeitspanne gesetzt. Er wollte, wenn er keine Lust mehr hatte, aufstehen, sich ein Taxi nehmen und zu John Sinclair ins Yard Building fahren.
    Eine simple Sache, nichts Außergewöhnliches im Prinzip, und doch war es an diesem Morgen anders.
    Er fühlte sich so matt. Bleischwer waren seine Glieder geworden. Es hätte ihn schon Überwindung gekostet, sich zu erheben und dann wegzugehen. Der Wille war da, aber seine vom Gehirn ausgesandten Befehle erreichten weder die Arme noch die Beine. Sie waren schwer und matt geworden, als stünden sie unter dem Befehl

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