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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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staubfeiner Materie, die auf der Oberfläche eines Energiebandes haftete. Man konnte stellenweise hindurchsehen, in einen schier endlosen Raum hinein. Zahlreiche Kunstsonnen leuchteten in unterschiedlicher Helligkeit, in einem symmetrischen Muster angeordnet, das hier und da durch andere Lebensbereiche unterbrochen war. Der Mond der Wasserbewohner schien auf ihn herabfallen und ihn zerschmettern zu wollen. Die Ebene der Schnellfüßigen dagegen lag, wenn er seinen Augen trauen durfte, tief unter ihm.
    Er kauerte furchtsam auf der Brücke, hielt sich mit beiden Händen an den Rändern fest und wagte es kaum, sich zu bewegen. Erst nach einer ganzen Weile beruhigte er sich ein wenig. Er wagte sich ein paar Schritte vorwärts, dann wurde ihm bewußt, daß er bis jetzt nichts gewonnen hatte.
    Auf der Sternenstaubbrücke gab es keine Nahrung für ihn. Früher oder später mußte er diesen Ort verlassen, und dann blieben ihm wieder nur dieselben Orte, an denen er erscheinen konnte. Ratlos setzte er sich auf die Hinterbeine und dachte angestrengt nach, aber irgend etwas störte ihn so sehr, daß er sich nicht recht konzentrieren konnte. Schließlich gab er es auf und sah sich nach dem störenden Etwas um. Erst nach geraumer Zeit kam er auf die Idee, nach oben zu schauen.
    Ein kurzes Stück voraus schwebte etwas über der Brücke. Thezein sah zunächst nur, daß es ziemlich groß und sehr bunt war. Es schien sich langsam zu bewegen. Nach einiger Zeit begriff er, daß das Etwas über die Brücke hinwegdriftete, und eine noch größere Frist verstrich, ehe ihm klar wurde, daß dort eine Chance für ihn im Begriff war, aus seiner Reichweite zu verschwinden, mit deren Hilfe er seine Spur verwischen konnte. Er vergaß die Angst vor der Tiefe und eilte vorwärts, so schnell seine Beine ihn trugen. Er wagte es nicht, sich zu dem schwebenden Ding hinüberzuziehen, denn er fürchtete, es nicht in der richtigen Weise anvisieren zu können und irgendwo im Nichts verlorenzugehen.
    Endlich stand er fast unter dem treibenden Etwas, und nun erkannte er deutlich, worum es sich dabei handelte.
    Es war ein unregelmäßig geformter Materiebrocken, der zu klein war, als daß irgendein Bürger ihn als eigenen Lebensbereich hätte beanspruchen mögen. Dennoch gab es Pflanzen darauf, die dicht beieinander wuchsen und in allen nur denkbaren Farben blühten.
    Thezein vergaß augenblicklich seine Furcht Er durfte keine Zeit verlieren, da der Brocken unaufhaltsam weitertrieb. Er spannte sich und sprang, und es gelang ihm, dem Schwerefeld der Brücke zu entrinnen. Schwerelos trieb er auf den Brocken zu. Er hatte das unangenehme Gefühl, unweigerlich an dem Brocken vorbeitreiben zu müssen, aber dann war er ganz nahe heran und spürte die künstliche Schwerkraft, die dem Teil zu eigen war.
    Er landete mit allen vier Füßen gleichzeitig zwischen den blühenden Pflanzen.
    „Ungeschicktes Trampeltier!" rief eine dünne, hohe Stimme empört.
    Ersehrocken sah Thezein sich um.
    „Wer ist da?" fragte er unsicher.
    „Kümmere dich nicht um ihn", empfahl eine etwas tiefere Stimme, die direkt unter seinem Bauch hervorzukommen schien. „Er ist und bleibt ein empfindliches Felsenblümchen. Wenn du die Güte hättest, von meinem Arm herunterzutreten, könnte ich aufstehen und dich richtig betrachten."
    Thezein spähte verdutzt nach unten und erkannte im Gewirr der Blumen etwas, das aussah wie eine sich schlängelnde Wurzel. Hastig trat er einen Schritt zurück und achtete dabei sorgfältig darauf, daß er nicht wieder auf jemanden hinaufstieg.
    Die Blumen bewegten sich heftig, und nachdem sich einige Auswüchse zusammengerollt hatten, richtete sich ein Wesen auf, das einem wandelnden Garten im Kleinformat glich. Das Wesen hatte einen großen, runden Kopf, in dem unter Büscheln kleiner, weißer Blüten dunkle Augen hervorblitzten. Ein kleines Stück tiefer saß eine Sprechmembrane, wie Thezein sie schon des öfteren bei anderen Bürgern gesehen hatte. Der Körper war klein und gedrungen und über und über von Blüten bedeckt. Sehr lange Arme, die jetzt zusammengerollt waren, und kurze, stämmige Beine vervollständigten das Bild.
    „So etwas wie dich habe ich noch nie gesehen", staunte der kleine Blühende.
    „Das geht mir genauso", erklärte Thezein unbehaglich. „Ich dachte, dieser Brocken wäre unbewohnt."
    „Du bist ein Spaltling, nicht wahr?" fragte der Blühende. „Aus welchem Lebensbereich kommst du?"
    „Ich wollte dich nicht stören, Bürger",

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