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0986 - In den Fängen der Nacht

0986 - In den Fängen der Nacht

Titel: 0986 - In den Fängen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fischgeruch hielt sich noch immer, den nahm auch ein sensibler Zebulon wahr.
    Graue Wände, dunkle Scheiben. Er strich daran vorbei. Den Boden berührte er nicht, denn er bewegte sich durch den Schwung seiner Flügel, und es war nicht einmal ein leiser Windzug zu spüren, als er über den Boden schwebte.
    Er hatte den Ausgang gesehen. Eine Tür, die zu einem anderen Raum führte. Die Augen hinter dem Visier bewegten sich. Es sah so aus, als lägen hellere Kugeln in einer tiefen, grauen Dunkelheit.
    Die Tür war geschlossen. Zebulon überlegte, ob er sie öffnen oder sich in den anderen Raum hineinbeamen sollte. Er entschied sich für den normalen Weg.
    Fremde Geräusche erreichten seine Ohren nicht. Er bewegte sich durch die Stille auf das Ziel zu.
    Einen Hebel mußte er nach unten drücken, um die Tür öffnen zu können.
    Dann zog er das Hindernis auf. Leise Geräusche ärgerten ihn, aber sie brachten ihn nicht in die Klemme, weil sie wohl nur von ihm gehört worden waren.
    Die Tür schwang so weit auf, daß er sich in den anderen Raum schieben konnte.
    Kälte wehte ihm entgegen. Es war auf eine bestimmte Art und Weise kalt und mit den frostigen Temperaturen des Winters nicht zu vergleichen. Es war die Kälte einer Seele, die nichts anderes vorhatte, als Böses zu verströmen.
    Sie traf ihn als Hauch, und selbst Zebulon schauderte zusammen. Auch dieser Raum war leer, abgesehen von dem bösen Fluidum, das sich noch mehr verstärkte, als Zebulon seinen Weg fortsetzte. Diesmal ging er auf dem normalen Fußboden und hatte seine Flügel angelegt. Er wußte genau, daß es hier etwas gab, mit dem er nur schwerlich zurechtkam. Die andere Seite erwartete ihn, aber sie zeigte sich nicht, sondern hielt sich weiterhin zurück.
    Nur ihr Erbe war da.
    Der Schattenkrieger blieb dort stehen, wo er seiner Meinung nach die Mitte des leeren Raums erreicht hatte. Wieder war er von dunklen Wänden und auch einer dunklen Decke umgeben, obwohl diese von der Farbe her ein wenig heller waren.
    Seine Hände lagen auf dem Gürtel und nahe der Waffen. Er war hier eingedrungen, weil er es mußte. Auf der anderen Seite aber fühlte er sich geführt und wartete jeden Augenblick darauf, daß sich ein Feind zeigte.
    Er dachte an die Feuerfrau. Seine Freunde hatten sie als Kreatur der Finsternis bezeichnet, aber Zebulon wußte genau, daß mehr dahintersteckte.
    Es gab jemanden, der das Feuer dirigierte und die Person beschützte, und vor ihm fürchtete er sich.
    Der Schattenkrieger bewegte sich auf die linke Wand zu. Dort befanden sich auch die Fenster, doch die Scheiben waren nicht mehr als pechschwarze Vierecke.
    Zebulon blieb stehen, als er das Flüstern hörte!
    Urplötzlich war es aufgeklungen.
    Ein Ziel sah er nicht. Er hatte die Stimme vernommen. Er verstand keine Worte. Das Flüstern drang von allen Seiten auf ihn zu und schien von mehreren Personen zu stammen, obwohl Zebulon daran nicht so recht glauben wollte.
    Es rieselte kalt seinen Rücken hinab, denn auch als Schattenkrieger waren seine Gefühle nicht verschwunden.
    Und das Böse, das andere Fluidum, verdichtete sich in seiner Nähe, als wollte es um ihn herum ein Gefängnis bilden.
    Der Gedanke an eine Falle wollte bei ihm einfach nicht weichen, obwohl sich noch kein Feind zeigte. Aber das Tier lauerte. Ja, es kam ihm vor wie ein Tier, das sich an verschiedenen Stellen dieses großen Raumes eingenistet hatte.
    Er drehte den Kopf. Als er nichts herausfand, bewegte er auch seinen Körper, weil er die finsteren Ecken absuchen wollte, dort aber nichts entdeckte.
    Dann hörte er es knistern und auch das leise Brausen, das seine Ohren umwehte.
    Etwas platzte auf. Da wurde das Dunkel zerrissen, und plötzlich sah er die Flammen an seiner linken Seite. Sie hatten ein Loch in die Finsternis hineingebohrt. Es war ziemlich groß, es war zackig, als wäre ein Stück der Mauer aus dem Gefüge gerissen worden.
    Das kannte er. In einer derartigen Öffnung hatte er bereits die Feuerfrau gesehen. Jetzt zeigte sie sich nicht. Nur das Feuer brannte und breitete sich auch nicht aus. Die Insel blieb gleichgroß.
    Er legte den Kopf zurück.
    Die Decke über ihm war in Bewegung geraten. Er hatte es gespürt, und plötzlich bekam auch sie ein Loch. Zugleich entstanden weitere an der rechten Seite, und in all diesen Öffnungen tanzten Flammen, die weder Rauch noch Hitze absonderten.
    Dämonenfeuer!
    Zebulon nahm es hin. Überall sah er die kleinen Brandherde, wobei sie sich nicht vereinten, sondern das

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