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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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vor allem Mysati und ihren unberechenbaren Launen, doch Zamorra richtete sich gleichermaßen an Ted, um Mysati nicht unnötig herauszufordern. Dann ging er durch den Gang zu dem Raum, in dem die Regenbogenblumen wuchsen, und übergab Ted die Stablampe.
    »Viel Glück«, wünschte Ted, als Zamorra zwischen die schillernden Blumen trat.
    »Danke«, sagte er. »Das kann ich gebrauchen.«
    Dann rief er sich das Bild seines Ziels vor Augen, und seine Umgebung löste sich auf.
    ***
    Tendyke Industries
    Artimus van Zant starrte besorgt durch das große Sichtfenster in den zweiten Raum seines Arbeitsbereichs. Irgendetwas stimmte nicht.
    Nicole Duval saß nun schon seit einer geschlagenen Stunde reglos auf dem Feldbett und versuchte, mit ihrem Dhyarra auf die Kassette des Blinden Wächters einzuwirken. Sie hatte die Augen geschlossen, aber ihr Gesicht wirkte angestrengt. Auf ihrer Stirn hatten sich bereits Schweißperlen gebildet, ihr ganzer Körper erzitterte in unregelmäßigen Abständen.
    Lange konnte sie das nicht mehr durchhalten, das wusste Artimus. Der Einsatz des Sternensteins verlangte ihr körperlich und geistig zu viel ab und hatte bis jetzt noch keine Wirkung gezeigt. Die Kiste auf dem Tisch war unverändert geblieben. Alles in Artimus drängte danach, Nicoles Bemühungen abzubrechen. Natürlich war es wichtig, dass sie etwas über den Inhalt der Kiste erfuhren, aber er wollte auf keinen Fall, dass einer seiner Freunde zu viel dafür riskierte.
    »Ich denke, wir sollten den Versuch abbrechen«, sagte er zu Vinca, der neben ihm stand und ebenfalls die Geschehnisse im Nebenraum beobachtete.
    »Vermutlich hast du recht«, stimmte der Paromer zu. »Nicole sieht wirklich nicht gut aus, und es scheint ohnehin nicht zu funktionieren.«
    Er drehte sich zu Aartje Vaneiden und Valentin Kobylanski um, die beide zustimmend nickten.
    »Gut, ich gehe rein und werde…«
    Weiter kam Vinca nicht, denn in dieser Sekunde brach um sie herum das Chaos los. Sämtliche Computer und Geräte spielten verrückt, von überall erklangen Warnsignale und unerträglich hohe Fieptöne.
    Artimus bedeckte sich instinktiv die Ohren mit den Händen und schrie: »Was ist passiert?«
    Die anderen hielten sich ebenfalls schützend die Ohren zu, und Aartje Vaneiden deutete mit einer hektischen Kopfbewegung in Richtung des anderen Raumes. Artimus’ Herz gefror. Er starrte durch die Scheibe und sah, dass Nicole Duval von gleißend hellem Licht eingehüllt wurde. Von dem Dhyarra in ihrer Hand führte ein Lichtstrahl direkt bis zur Kassette des Blinden Wächters, die rot glühte.
    »Was geht da drinnen vor?«, rief Vinca über den Lärm hinweg.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Artimus mit ähnlicher Lautstärke. »Aber wir müssen sie da rausholen!«
    Die beiden Freunde traten in Richtung der Tür, die in den anderen Raum führte, doch bevor sie sie erreichten, explodierte alles um sie herum. Zumindest fühlte es sich im ersten Moment so an. Aus allen elektrischen Geräten stieben Funken, und überall knallte es laut. Hinzu kam der Gestank verschmorter Kabel und geschmolzenen Kunststoffs, der sich über Rauchwolken im Raum verteilte und Artimus’ Lunge reizte. Der Südstaatler hustete und spürte, wie seine Augen zu tränen begannen.
    »Verdammt, wir müssen was unternehmen«, keuchte er und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum. Sein verschwommener Blick ließ ihn gerade noch erkennen, dass Kobylanski einen Feuerlöscher in den Händen hielt und damit auf eine brennende Computerkonsole losging. Vaneiden machte sich unterdessen an einigen Schaltern an der Wand zu schaffen. Die Kontrollen für das Lüftungssystem, schoss es Artimus durch den Kopf. Die schnelle Reaktion der beiden Technikexperten beeindruckte ihn trotz seiner Panik, und er war froh, sie im Team zu haben.
    »Ach du Scheiße!«
    Vincas Ausruf ließ Artimus herumwirbeln. Das rote Glühen der Kiste war stärker geworden und hatte begonnen, das Licht, das vom Dhyarra ausging, zurückzudrängen. Nicole schien mit aller Kraft dagegen anzukämpfen, doch der rote Strahl kam unaufhaltsam auf sie zu. Ohne zu überlegen, griff Artimus nach der Türklinke und riss die Tür auf. Im gleichen Augenblick ertönte ein gewaltiger Knall, und die Sicherheitsglasscheibe, durch die sie Nicole beobachtet hatten, zersprang in unzählige kleine Stücke. Vinca, Vaneiden und Kobylanski duckten sich und rissen aus Reflex schützend die Arme hoch, um ihre Gesichter zu verdecken. Nicole wurde von einem

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