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0987 - Das Seelenloch

0987 - Das Seelenloch

Titel: 0987 - Das Seelenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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standen direkt an den Vorderseiten der Gräber auf schmalen Ständern. Sie sah das Wasser schimmern und ließ noch einige Sekunden vergehen, bis sie schließlich den Arm und die Finger vorstreckte, die Kälte des Wassers spürte, die Finger noch krümmte und sie einige Tropfen in die Höhe schleudern konnte.
    Wie schimmernde Perlen huschten sie an ihrem Gesicht zumindest vorbei - und sie trafen das des Monsters.
    Für einen Menschen war es nichts Besonderes, für einen Untoten schon, denn die Tropfen hatten für ihn die Wucht von mächtigen Stromstößen. Der alte Huber zuckte auch zusammen. Die Schmerzen brachten ihn durcheinander, er vergaß Karin, die sofort die Gelegenheit nutzte und sich aus seinem Griff befreite.
    Sie rollte sich einfach nach rechts aus ihm hervor. Ihr war es auch egal, wie tief sie fiel und wie schwer sie aufschlug, sie wollte diesem Untier nur entkommen.
    Karin prallte auf. Kies drückte in ihr Gesicht. Sie stemmte sich hoch, weil sie fliehen wollte, aber der Fuß des Unholds war schneller. Er traf den Körper der jungen Frau, die diesen Stoß nicht ausgleichen konnte und auf der Stelle zusammenbrach.
    Sie lag auf dem Rücken, denn sie hatte sich irgendwie noch gedreht. Jetzt starrte sie hoch. Das Monster bewegte sein Hände fahrig, und ebenso fahrig wischte es durch sein Gesicht, wo die Tropfen ihn erwischt hatten. Er wollte sie wegputzen, aber sie hatten die Wirkung einer Säure und sich bereits tief in die Haut eingegraben.
    Der Zombie senkte den Kopf. Die Arme hatte er zur Seite gestreckt. Nur das entstellte und schreckliche Gesicht war für Karin zu sehen. Und natürlich der Mund, der sich jetzt bewegte, weil die Lippen Worte formen wollten.
    Es gelang unter unwahrscheinlichen Schwierigkeiten, und Karin hörte genau zu.
    »Tot mache ich dich, tot…« Das war das Urteil.
    Und von irgendwoher bekam sie sogar eine Antwort. Es waren Schreie.
    In Wirklichkeit aber waren es die Reifen eines heftig abgebremsten Fahrzeugs, die über den Asphalt radierten…
    ***
    Gebremst hatte ich!
    Fast wäre ich noch am Tor des Friedhofs vorbeigefahren. Erst Janes Hinweis hatte mich richtig reagieren lassen, und beide sprangen wir zugleich aus dem Golf.
    Ich sah das Loch in der Mauer, wußte Bescheid und flitzte hinter Jane her, die schneller war als ich.
    Während ich meine Beretta zog, hörte ich die abgehackt und dumpf gesprochenen Worte.
    »Tot mache ich dich, tot…«
    Wir wußten beide, was los war, und wir sahen es, als wir auf den Friedhof sprinteten, auf dem Kies und den Steinen ausrutschten, aber noch rechtzeitig genug zum Stehen kamen.
    Das Monster hatte sich so benommen und gehandelt, wie wir es befürchtet hatten. Hexen-Karin befand sich in seiner Gewalt. Einen Fuß hatte es auf die liegende Frau gestemmt, beugte sich bereits hinab, um nach Karin zu greifen, sie vielleicht zu erwürgen.
    »John, tu doch was!« schrie Jane, die auf das Untier zurannte, von meinem scharfen Ruf aber gestoppt wurde. Ich wollte nicht, daß sie in eine Kugel lief, zögerte, schoß dann aber doch.
    Zweimal drückte ich ab, und beide geweihten Silberkugeln trafen den Untoten in seiner gebückten Haltung. Sie jagten direkt durch das graue Haar in die Schädeldecke hinein und stoppten seine Bewegung.
    Nicht einmal die Fingerspitzen fuhren über Karins Körper hinweg. Dafür rutschte der Fuß des Monsters weg. Karin hätte sich wieder normal bewegen können, aber sie stand noch unter Schock, und deshalb blieb sie liegen.
    Das Monster nicht.
    Es stand noch.
    Aber es taumelte zurück.
    Aus den beiden Kugellöchern in seiner Schädeldecke quoll etwas hervor, das aussah wie helles Gewürm. Ich wußte, daß ich nicht noch einmal abzudrücken brauchte, dennoch blieb ich vorsichtig und ging ihm nach, aber einen Angriff startete es nicht mehr.
    Es hob noch einmal den Kopf an. Auch die Arme. Es reckte sie zum dunklen Himmel. Ein urwelthafter Schrei drang aus der Kehle des alten Fritz Huber, dann kippte der schwere Körper nach hinten, prallte auf die Kiesfläche und blieb dort bewegungslos liegen.
    Er würde sich nie mehr erheben, das stand fest.
    Ich steckte die Beretta wieder ein. Diesmal hatten das Kreuz und sie mir geholfen, aber eine Garantie war es nicht. Beim nächsten Fall konnte es wieder ganz anders aussehen.
    Ich drehte mich um.
    Jane kniete neben der weinenden Karin. Das Gesicht der Bedienung war nicht zu sehen. Sie hatte es in Janes Schulter vergraben.
    »Jetzt seit ihr ja quitt«, sagte ich zu Jane.
    »Irgendwie

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