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0988 - Das Labyrinth von Eden

0988 - Das Labyrinth von Eden

Titel: 0988 - Das Labyrinth von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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ist - unglaublich, Carrie, einfach unglaublich! Bliebe zu klären, wie genau du das vollbracht hast - und ob sich der Vorgang beliebig wiederholen lässt. Die Möglichkeiten, die uns das erschließen würde, sind gar nicht auszudenken…«
    ***
    Das Amulett erlosch, und im selben Moment schwand auch die magisch erzeugte »Maske«, die es über die zarten Pflänzchen gelegt hatte.
    »Was wir gerade sahen, war ein Morphen, mit dem Merlins Stern uns aufzeigte, wie diese Keimlinge am Ende ihres Wachstumsprozesses aussehen werden«, erklärte Zamorra.
    »Du glaubst wirklich, dass Carrie die Saat für drei künftige Regenbogenblumen in diesen Topf gelegt hat?«, fragte Nicole.
    Er nickte. »Ich bin felsenfest überzeugt - auch wenn ich ebenso wie du rätsele, wie sie das vollbracht hat. Der ursprüngliche Samen, den sie von Madame Claire erhielt, war ganz bestimmt nicht dazu geeignet, etwas Magisches hervorzubringen.«
    »Dann liegt es an meiner Gabe?«, mischte sich Carrie zögerlich ein. »Habe ich ›normalen‹ Samen in ›ganz besonderen‹ verwandelt?«
    »Es sieht ganz danach aus. Und zwar in dem Moment, als du ihn mit deiner Gabe in Kontakt brachtest. Du hast die Körner verschwinden lassen und wieder zurückgeholt. Dabei muss ihnen etwas entfernt Ähnliches widerfahren sein wie Nicole, als du sie vor Monaten in infiziertem Zustand aus London hierher versetzt hast. Damals wurde sie von allem Übel befreit, das in ihr nistete.«
    »In den geschenkten Samenkörnern nistete Böses?«, fragte Carrie verdutzt.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich weise nur darauf hin, dass der Einsatz deiner Fähigkeit sich offenbar unterschiedlich auswirken kann. Du selbst bist, wenn man so will, zur menschlichen Regenbogenblume geworden. Du hast die Fähigkeiten der Blumen übernommen, und sichtbares Merkmal ist deine Regenbogenhaut. Wenn du also die Kraft dieser Blumen, ihre Magie in dir trägst, könnte ich mir vorstellen, dass du sie auch auf bestimmte Dinge zu übertragen vermagst - zumal, wenn es sich auch um pflanzliche Produkte handelt.«
    »Du meinst, sie könnte die Körner mit der Magie der Regenbogenblumen geimpft haben, wodurch sie eine Metamorphose durchliefen und befähigt wurden, aus sich heraus neue, echte Regenbogenblumen entsprießen zu lassen?« Nicole hatte ebenso sichtbar Mühe wie Carrie, dieser Theorie zu folgen.
    »Wenn ihr eine logischere Erklärung habt - ich bin ganz Ohr«, sagte Zamorra.
    »Die These lässt sich doch leicht überprüfen«, schlug Carrie vor.
    Zamorra und Nicole blickten sie fragend an.
    »Ich muss nur noch mal normalen Samen mit meinen Kräften beackern, danach pflanz ich ihn ein, und wir schauen, was morgen daraus geworden ist.«
    Sie schien überrascht zu sein, als Zamorra sofort damit einverstanden war und sogar lobte: »Eine prima Idee, Carrie. Mach das - gleich! Nicole, würdest du ihr zur Hand gehen?«
    »Was kann ich dabei tun?«
    »Du kannst ein Auge auf Carrie halten - falls der Schwindel sie wieder packt.«
    Carrie nickte bedrückt. »Das wär mir recht. Sehr sogar.«
    4.
    Eden
    »Ich hab ihn! Er ist bewusstlos und hat eine ganz schöne Beule - wahrscheinlich ist er mit dem Hinterkopf gegen den Stein geknallt. Aber sonst scheint er in Ordnung zu sein. Ich bring ihn jetzt hoch!«
    »Sei bloß vorsichtig«, gab Nele zurück.
    Es dauerte zwei, drei Minuten, bis sich aus der gähnenden Schwärze der Grube zwei Gestalten herausschälten.
    Nele half Paul, der sich Rami geschultert hatte, und selbst Aun und Naru unterstützten ihn nach Leibeskräften. Schließlich hockte Paul schnaufend im Gras neben dem Erdloch, und Nele kümmerte sich um den bewusstlosen Rami.
    Bayans Sohn kam kurz darauf zu sich. Er schüttelte sich wie ein nasser Hund, dann fasste er sich an die dicke Beule. »Autsch!«
    »Sei froh, dass du mit einem ›Autsch‹ davongekommen bist«, meinte Paul.
    Rami blickte ihn irritiert an. »Seit wann spricht der Mann meine Sprache?«, wandte er sich an Nele.
    »Seit wir in Eden angelangt sind. Mehr weiß ich nicht und mehr weiß er nicht darüber. Nehmen wir es als gegeben hin und sind dankbar dafür. Es erleichtert die Kommunikation untereinander immens.«
    Rami nickte zaghaft. Seine Brüder tuschelten mit ihm. Daraufhin streckte Rami Paul die Hand hin, und als dieser sie ergriff und schüttelte, sagte der Junge: »Danke. Danke für deine Hilfe.«
    »Gern geschehen.« Paul nickte.
    »Warum habt ihr euch von uns entfernt?«, fragte Nele.

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