0988 - Duell der Erbfeinde
versucht, den Vario-Roboter, der seine Pläne zu durchkreuzen drohte, auszuschalten. Der Anschlag schien auch gelungen zu .sein. Alles deutete darauf hin, doch wenn er es war, gab es dann noch eine andere Macht auf Martappon, die sich ihm entgegenstellte und wichtige Schaltungen neutralisierte?
Keijder verfluchte die Tatsache, daß Jen Salik zu einem Zeitpunkt auf Martappon eintreffen würde, an dem sich seine Macht noch nicht ausreichend etabliert hatte. Vergeblich hatte er darüber nachgedacht, wie er einen Aufschub erreichen konnte. Ihm war nichts eingefallen. Daß Jen Salik in zwei Tagen nach Martappon kommen würde, war durch nichts mehr zu verhindern. Die einzige Möglichkeit, sich zu behaupten, war für den Garbeschianer, die Verhältnisse auf Martappon so zu verändern, daß Jen Salik keine ÜberIebenschance hatte. Und dazu waren alle Weichen gestellt.
Nur Shakan konnte, wie Keijder meinte, Jen Salik noch retten. Er war jedoch überzeugt davon, daß auch Shakan sich ihm beugen würde. Und sollte das nicht der Fall sein, so wollte er mit Hilfe der Laboris die Anlage im Handstreich übernehmen.
Felz Davath kehrte mit zehn Laboris zurück. Die Männer stellten sich in der Nähe der Tür auf.
Minuten später trat Shakan ein. Ihn begleiteten fünf Tobbon-Typen, die den Eindruck machten, als könnten sie mit ihrer überlegenen Kraft Hunderte von Laboris in die Flucht schlagen.
„Du hast mich gerufen?" Der Kommandant der Wachflotte von Martappon ging zu Keijder. Er schien den paralysierten Goonerbrek nicht zu sehen.
„Allerdings", erwiderte Keijder. „Der Anlaß dazu ist unglaublich genug. Durch einen Zufall habe ich entdeckt, daß Goonerbrek Vorbereitungen getroffen hat, mich zu töten. Er hat es gewagt, sich an mir zu vergreifen, um einem Betrüger Vorschub zu leisten. Für mich besteht nicht der geringste Zweifel daran, daß Goonerbrek mich beseitigen wollte, um diesen betrügerischen Jen Salik als Strohmann in der Position eines Obersten Schaltmeisters der ANLAGE einzusetzen. Er hoffte, seine eigene Macht auf diese Weise auszuweiten und so seine politischen Träume verwirklichen zu können."
„Das sind schwere Anschuldigungen gegen einen Mann, den ich bisher als absolut zuverlässig gekannt habe", erwiderte Shakan.
„Goonerbrek kennt meine Angewohnheiten. Er weiß, daß ich mich an einen bestimmten Tagesrhythmus halte. Daher wußte er auch, wann ich im vierten Antigravschacht zur Mittagspause in den für die Oberen eingerichteten Speiseraum gehe", erklärte Keijder. „Das ist seit Tagen exakt um zwölf Uhr."
Der Garbeschianer nahm einige Schaltungen vor und demonstrierte dem Kommandeur der Wachflotte den angeblichen Plan des Schaltmeisters. Er zeigte ihm, daß die Antigravaggregate mit einem auf ihn justierten Tndividualtaster gekoppelt und mit Hilfe einer Zeitschaltung für die Zeit von zwei Minuten stillgelegt werden sollten und daß die automatischen Warngeräte dabei neutralisiert worden waren.
„Hätte ich die Manipulationen nicht entdeckt, die Goonerbrek vorgenommen hatte, wäre ich in den Antigravschacht gestiegen und abgestürzt. Der Betrüger Jen Salik hätte nach Martappon kommen können, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen. Goonerbrek hätte ihn empfangen und ihm beizeiten zu verstehen gegeben, daß er genau weiß, wer er ist, um ihn dann gegenüber den anderen Orbitern als Ritter der Tiefe zu mißbrauchen und so sein eigenes Süppchen zu kochen."
„Das ist ungeheuerlich", erwiderte Shakan. Er blickte voller Abscheu auf den Schaltmeister. Diesen hatte er tatsächlich bisher als einen höchst zuverlässigen Mann gekannt, gemocht hatte er ihn jedoch nicht, wenngleich er sich das nie hatte anmerken lassen. Er hätte viel lieber eine Tobbon-Type an seiner Stelle als Schaltmeister gesehen, wie er überhaupt der Ansicht war, daß die Tobbon-Typen anteilmäßig zu wenig unter den Orbitern vertreten waren.
Obwohl ihn die Argumente Keijders noch nicht ganz überzeugt hatten, begrüßte er es, wenn Goonerbrek abgesetzt wurde. Das machte den Weg für einen Vertreter frei.
„Goonerbrek hat seine Sache bisher gut gemacht", sagte er und blickte Keijder sinnend’an. „Ich hätte niemals gedacht, daß er auf diese Weise versagt. Selbstverständlich muß er abgelöst werden - aber durch wen?"
„Durch eine Tobbon-Type", antwortete Keijder, der erriet, was in Shakan vorging. „Du könntest diese Aufgabe zusätzlich übernehmen. Wir könnten eine Tobbon-Type ausbilden und für dich einsetzen,
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