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0988 - Duell der Erbfeinde

Titel: 0988 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst antworten konnte.
    „Vielleicht will man verhindern, daß die Orbiter weglaufen? Hier oben ist es viel schöner und reizvoller als in der Anlage." Die Lippen der Gestalt neben ihm bewegten sich, doch er war es, der diese Worte formuliert hatte.
    „Richtig", setzte er das Selbstgespräch fort. „Wenn alle Orbiter wüßten, wie schön es in der freien Natur ist, laufen vielleicht die meisten weg, um hier draußen zu leben."
    Der Haß auf die Prägungsmaschinen stieg. Karny Halker dachte darüber nach, wer diese Apparaturen gebaut und programmiert hatte, fand jedoch keine Antwort. Daher befriedigte es ihn nicht, seinen Haß und seine Rachsucht auf diese Unbekannten zu richten. Die Anlage mit ihren Einrichtungen erschien ihm als Gegenpol für seine Gefühle viel realer.
    Er hatte das Bedürfnis, sich an ihr für das zu rächen, was sie ihm angetan hatte.
    Von dem Verantwortungsgefühl, das er früher als Kommandant der Anlage von Woornar gehabt hatte, war nichts geblieben. Auch war er der Anlage nicht dankbar, daß sie ihm das Leben geschenkt hatte. Sie war mit ihm verfahren wie mit einer Maschine. Sie hatte ihn entstehen lassen, und sie hatte ihm Wissen und Persönlichkeit vermittelt, diese aber hatte sie ihm wieder zu nehmen versucht.
    Karny Halker spielte vorübergehend mit dem Gedanken, erneut in die Anlage einzudringen und die Orbiter daraus zu befreien. Die Vorstellung, die Orbiter in die freie Natur hinauszuführen und hier leben zu lassen, war außerordentlich verführerisch, jedoch nur so lange, bis er Hunger verspürte. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ihm bewußt, daß er für sich selbst sorgen mußte. Er konnte nicht mehr in eine Kantine gehen, in der ein Automat ihm fertige Speisen lieferte, sondern er mußte sich selbst Nahrung verschaffen.
    Er versuchte, einen Fisch zu fangen, war dazu jedoch viel zu langsam. Danach probierte er einige Früchte aus, die er von den Bäumen pflückte, fand jedoch nur eine, die ihm schmeckte.
    Er aß so viele davon, daß ihm schlecht wurde, und er sich übergeben mußte.
    Als er sich wieder ein wenig besser fühlte, begann er, sich nach den Annehmlichkeiten der Anlage zu sehnen. Zugleich machte er nun einen Unterschied zwischen ihr und den Neu-Orbitern. Eigentlich hätte sich sein Haß gegen diese richten müssen, da sie seine Persönlichkeit aus seinem ursprünglichen Körper vertrieben hatten.
    Doch er empfand anders. Mit unversöhnlicher Feindschaft stand er der Anlage gegenüber, weil sie ihn getäuscht und ihm falsche Informationen über die Außenwelt gegeben hatte.
    Er war Kommandant von Woornar gewesen. Hätte er als höchstgestellte Persönlichkeit dieses Planeten nicht Anspruch darauf gehabt, zu erfahren, wie die Oberfläche wirklich aussah?
    Die Neu-Orbiter hatten sich gegen die Anlage aufgelehnt. Daher hielt Karny Halker sie nun für natürliche Verbündete.
    Er beschloß. sich ihnen anzuschließen, weil er hoffte, sich dadurch an der Anlage rächen zu können.
    Von neuen Energien durchströmt sprang er von dem Baum, von dem er die Früchte abgepflückt hatte, und lief auf das keilförmige Raumschiff zu, das zu weit mehr als der Hälfte aus dem Hangar ragte.
    Als er den Hangar erreichte, legte er sich auf den Bauch und blickte nach unten. In langer Kette bewegten sich Axe-Typen in das Raumschiff. Sie gingen durch den offenen Hangar, und keiner von ihnen benötigte einen Schutz. Karny Halker fragte sich, was sie dachten. Wurde ihnen bewußt, daß sie falsche Informationen erhalten hatten? Löste der Widerspruch bei ihnen Auflehnung aus?
    Halker fühlte, daß der Haß ihn zu übermannen drohte. Er war dicht davor, den Orbitern zuzuschreien, daß sie aufbegehren sollten.
    Da sah er, daß die meisten von ihnen unruhig wurden. Waren sie bisher diszipliniert und mit gleichförmigen Bewegungen durch den Hangar marschiert, so löste sich nun ihre Ordnung auf. Einige schienen nicht mehr zu wissen, wohin sie sich wenden sollten. Einer begann zu toben und schlug einen anderen nieder. Daraufhin stürzten sich fünf andere auf ihn und warfen ihn zu Boden Karny Halker hörte sie brüllen. Es schien, als wollten sie sich von einem ungeheuren Druck befreien, der auf ihnen lastete.
    Der ehemalige Kommandant triumphierte.
    Der Anblick der tobenden Orbiter entschädigte ihn für alles, was er erlitten hatte.
    Er zog sich einige Schritte weit zurück, wälzte sich auf den Rücken und lachte. Dabei fragte er sich, wer für das Chaos verantwortlich sein mochte, das plötzlich

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