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099 - Das Hochhaus der Vampire

099 - Das Hochhaus der Vampire

Titel: 099 - Das Hochhaus der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas B. Davies
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Daraufhin erhob sich ein verbreitetes Wehklagen, und der Arzt in der Ambulanz bekam zu tun.“
    „Wie reagierten die Leute?“
    „Die davon betroffen wurden, reagierten wie üblich. Einem habe ich geholfen. Man kann sie sehr leicht beeinflussen. Auf das magische Quadrat hin besserte sich sein Zustand augenblicklich. Übrigens weiß ich auch schon, was sie an die Weisungen bindet.“
    „Ja?“
    „Er trug an einem Kettchen eine Münze aus Kupfer. Eine Frau sah ich, die das gleiche Symbol in Silber besaß.“
    Hedwige schauderte leicht.
    „Also doch wieder Molek.“
    „Molek, der Große“, nickte Davidson.
    „Was willst du tun?“
    „Ich denke, daß er heute nacht zu einer Schwarzen Messe ruft. Der Tag und die Stunde sind günstig, außerdem glaubt er, ein Opfer zu haben.“
    Hedwige wurde aufmerksam.
    „Wirklich? Da war noch etwas. Als ich im Wagen hierher fuhr, kam eine Meldung durch den Polizeifunk, eine Vermißtenmeldung aus Woodcroft Mansions. Hier soll ein junges Mädchen spurlos verschwunden sein. Wenn Molek heute nacht etwas veranstaltet, könnte das…“
    Davidson nickte.
    „Es paßt alles zusammen. Wenn er doch nur lernen würde, mit diesen sinnlosen Opferschauspielen aufzuhören! Er herrscht über seine Anhänger wie vor zwei- oder dreitausend Jahren. Inzwischen gibt es doch wirklich bessere Methoden, um Herrschaft im guten oder bösen Sinn auszuüben.“
    „Du bist ärgerlich, weil er dir damit so viel Arbeit macht“, lachte Hedwige. „Den Kampf gegen Molek werden wir nie per Knopfdruck führen können!“
    „Du hast recht“, stimmte Davidson nach einem Moment des Nachdenkens zu. „Ich werde schon Last genug haben, die Unterstützung des guten Reverend Corse zu bekommen, ohne ihn dabei allzu weit von seinem vorgeschriebenen Weg abzubringen. Aber vielleicht können wir Jerry Boland und Ann Marley für uns gewinnen.“
    „Bist du so sicher, daß du siegen wirst?“ fragte Hedwige ernst.
    „Nein“, gab er zu. „Sicher können wir nie sein. Aber der Glaube an den Sieg ist eine gute Voraussetzung für den Kampf.“
    Hedwige blickte nach oben.
    „Die Eule schwebt nun fast über dem Mittelpunkt des Pentagramms, das die Türme bilden“, sagte sie. „Wenn sie uns doch nur etwas mehr erzählen könnte!“
    Davidson lachte.
    „Sie tut schon genug für uns! Ich muß gehen.“
    Er wandte sich ab und lief zurück zu Turm B. Hedwige blickte ihm nach und schüttelte belustigt den Kopf. Sie kannte das wahre Alter des Professors und seine ewige Jugend und amüsierte sich über seine äußere Erscheinung.
    Ihre Gedanken gingen zu Ann. Sie mochte das junge Mädchen und wünschte, daß Jerry Boland aus diesem Abenteuer ohne Schaden hervorgehen würde. Immer wieder, wenn das Böse in Erscheinung getreten war, hatte es so junge Menschen gepackt, die unschuldig in die Verstrickungen gerieten. Manche hatten überlebt, manche nicht. Sie selbst war davongekommen und hatte die innere Kraft gewonnen, daß sie mit Davidson zusammenarbeiten konnte, an anderen Orten gab es Menschen gleich ihr, aber es waren nicht viele.
     

     
    Davidson ging durch die große Eingangshalle, in der es jetzt ruhiger war. Vermutlich befanden sich die meisten Bewohner beim Abendessen.
    Er fuhr hinauf in die Kirche. Ann hatte es sich in einer der vorderen Bänke bequem gemacht. Die alte Frau und der Reverend waren nicht zu sehen.
    „Wo ist Reverend Corse?“ fragte Davidson. Ann erhob sich.
    „Er wollte zum Abendessen gehen. Er hat mich sogar eingeladen, aber ich will doch lieber hierbleiben.“
    „Sie könnten auch nach Hause fahren und nachher wiederkommen“, sagte Davidson. „Vor Mitternacht ist hier wohl nichts zu erwarten.“
    „Und Sie?“
    „Ich habe noch Vorbereitungen zu treffen.“
    „Kann ich Ihnen dabei helfen?“
    Davidson überlegte.
    „Ja“, entschied er. „Wenn der Reverend zurückkommt, können wir fahren. Vielleicht ist es sogar ganz gut, daß Sie mich begleiten. Da kommt der Reverend!“
    Reverend Corse hatte sein Abendessen offenbar in der gebotenen Kürze abgehalten. Wahrscheinlich interessierte ihn doch sehr, was da in seiner Kirche vorging. Fröhlich kam er durch den Mittelgang und begrüßte Davidson.
    „Hat unsere Weihrauchdusche gewirkt?“ fragte er.
    „Und ob!“ nickte Davidson. „Es war ein Heulen und Zähneklappern in den unteren Etagen des Hochhauses. Sie hätten das schon früher veranstalten sollen.“
    Corse wurde fast ein wenig verlegen.
    „Man ist leider allzu sehr geneigt, Worte und

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