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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wie ihm heiß wurde. Anscheinend hatte er an diesem schönen, gefährlichen Mädchen tatsächlich Feuer gefangen. Er schien sich darüber noch nicht klargeworden zu sein.
    Er erhob sich. Verhöhnte ihn Bridget mit ihrem Blick? Nannten ihn ihre Augen einen Feigling?
    »Na los doch!« verlangte O’Neill. »Tu so, als wäre ich nicht hier, Phil.«
    Campanella begab sich zu Bridget. Er mochte die Art nicht, wie sie ihn anlächelte. Es war ein überheblicher Ausdruck in ihrer Miene. Sie fühlte sich ihm überlegen. Er hätte ihr gern bewiesen, daß sie das nicht war. Wenn O’Neill wirklich nicht hier gewesen wäre, hätte er ihr das Kleid vom Leib gerissen. Er hätte sie gepackt, aufs Bett geschmissen und…
    Meine Güte, bin ich verrückt? durchzuckte es Campanella. Mit solchen Gedanken gefährde ich jetzt schon unser Unternehmen. Es hat noch nicht einmal begonnen. Wir befinden uns noch in Colombo. Wie wird das erst im Dschungel werden? Bridget wird ständig in meiner Nähe sein. Sie wird mich mit diesen verführerischen Blicken bombardieren. Ihre Nähe wird mich verrückt machen. Wie lange werde ich mich beherrschen können? Sie legt es offensichtlich darauf an, mich herumzukriegen. Merkt O’Neill das nicht? Ist er blind?
    Er beugte sich über sie.
    Sie lächelte ihr überhebliches Lächeln. »Nur Mut«, sagte sie mit ihrer rauchigen Stimme. »Ich beiße nicht.«
    Mike O’Neill schüttete sich aus vor Lachen. »Nein, sie beißt wirklich nicht, Campanella, das kann ich bestätigen. Höchstens, wenn wir Liebe machen und ihr Verstand aussetzt. Da wird sie zum Tier.«
    Es sollte nur ein kurzer Kuß werden, aber das ließ Bridget nicht zu. Sie schlang ihre Arme um Campanellas Nacken, um ihn festzuhalten, und er erschrak, als er spürte, wie sich ihre Zunge zwischen seine Lippen drängen wollte.
    Er preßte die Lippen fest zusammen und richtete sich steif auf. »Hallo«, flüsterte sie triumphierend. »Ich bin Bridget.«
    »Und er ist Phil«, rief O’Neill. Dann klatschte er zufrieden, rieb sich die Hände und sagte: »So, und von nun an duzt ihr euch.«
    Bridgets Blick verfolgte Phil Campanella durch den Raum.
    Das gibt Schwierigkeiten, dachte Campanella. Die lassen sich nicht vermeiden. Bridget legt es darauf an.
    Noch hätte er sich von O’Neill und dem Mädchen trennen können, aber er brauchte jemanden, der ihn in den Dschungel begleitete, und irgendwo in seinem tiefsten Inneren befand sich eine Stimme, die ihn dazu verleiten wollte, Bridgets geheimes Angebot anzunehmen.
    Sie brachen am nächsten Tag auf.
    Ihr Ziel war Matale. Das waren auf der Straße über Kitulgala, Peradeniya und Kandy etwa vierhundert Kilometer.
    Kandy ist die von Touristen am meisten besuchte Stadt Sri Lankas. Die Straße dorthin war in Ordnung. Durch Tropenhaine, vorbei an ausgedehnten Teeplantagen spulten Campanella und O’Neill mit ihrem Range Rover die Kilometer ab.
    In Matale übernachteten sie in einem unscheinbaren Hotel. Bridget Sanders wollte ein Zimmer für sich allein haben. Phil Campanella ahnte den Grund, Mike O’Neill jedoch nicht. Der Mann war schrecklich naiv.
    Während Campanella und O’Neill noch einen Drink in der öden Bar nahmen, zog sich Bridget zurück. Sie sagte, sie wäre müde von der Fahrt, aber Campanella wußte, daß sie log. Der Blick, mit dem sie sich von ihm verabschiedete, verriet ihm: Wir werden uns heute nacht wiedersehen!
    Campanella war im Moment noch unsicher. Wie würde er sich verhalten? Würde er den Verlockungen dieser Sirene erliegen? Wenn er sie abblitzen ließ, zog er sich ihren Haß zu, denn so etwas steckte sie bestimmt nicht einfach weg. Wenn er sie nicht abwies, und O’Neill kam hinter das Verhältnis, zog er sich dessen Haß zu. Wie immer er sich entscheiden würde, es würde nicht richtig sein.
    Nach dem vierten Drink wußte Campanella, daß er Bridget keinen Korb geben würde.
    O’Neill wollte eine neue Runde bestellen, doch Campanella sagte: »Für mich nichts mehr. Ich habe genug.«
    O’Neill grinste. »Normalerweise verträgst du mehr, mein Freund.«
    »Ich bin heute nicht in Form«, antwortete Campanella.
    O’Neill nickte verständnisvoll. »Kann passieren.« Er orderte dennoch zwei Drinks und stellte beide Gläser vor sich hin. Über ihnen drehte sich ein großflügeliger Deckenventilator.
    »Morgen geht’s also in den Dschungel«, sagte O’Neill und leerte eines der beiden Gläser.
    Campanella blickte sich hastig um, um sich zu vergewissern, daß ihr Gespräch nicht belauscht

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