099 - Im Reich der Satansaffen
bestehen, daß sie mitkommt.«
»Ich konnte nicht wissen, was für ein Dreckschwein du bist«, herrschte ihn O’Neill an. »Die erstbeste Gelegenheit nimmst du wahr, um meine Freundin herumzukriegen, obwohl du weißt, daß ich sie liebe. Es hat dich nicht im mindesten gekümmert. Der dämliche Mike merkt das sowieso nicht, wie? Aber so blöd, wie du mich einschätzt, bin ich denn doch nicht. Los, zieh dich an!«
»Weshalb?« fragte Campanella.
»Du verläßt mit mir das Hotel!«
»Und wenn ich mich weigere?« fragte Campanella mit belegter Stimme.
»Dann lege ich dich gleich hier um. Es würde mir nichts ausmachen.«
»Mike…«
»Halt’s Maul und zieh dich an!« schrie O’Neill.
Campanella gehorchte.
»Bridget ist trotz allem, was sie hinter sich hat, immer noch ein recht naives Mädchen«, sagte O’Neill.
»Die und naiv«, erwiderte Campanella bitter. »Daß ich nicht lache.«
»Wäre es dir sonst gelungen, sie hinters Licht zu führen?«
»Mike, ich schwöre dir, das Ganze ging nicht von mir aus. Als ich in mein Zimmer kam, lag Bridget nackt in meinem Bett!«
O’Neill konnte sich nicht mehr beherrschen. Er schlug mit der Waffe zu. Halb angezogen fiel Campanella aufs Bett. »Ich dulde nicht, daß du Bridget schlechtmachst!« stieß O’Neill aggressiv hervor.
Er befahl Campanella, sich weiter anzuziehen. Bridget blieb im Bad, dort war sie sicherer. O’Neill stieß Campanella vor sich her durch die Tür hinaus auf die Terrasse.
»Du kannst mich nicht umlegen«, sagte Campanella, während sie auf einen Kokospalmenhain zugingen. »Du brauchst mich.«
»Ich habe Bridget«, entgegnete O’Neill. »Sie wird dich ersetzen.«
Sie verschwanden zwischen den hohen Palmen.
Irgendwann sagte Mike O’Neill: »Stop!«
Phil Campanella blieb stehen.
»Hast du noch einen letzten Wunsch?« fragte O’Neill.
Dicke Schweißtropfen glänzten auf Campanellas Stirn. Verdammt, er wird es wirklich tun! dachte er entsetzt.
»Kann ich… Kann ich eine Zigarette haben?« fragte er heiser.
»Klar, man ist schließlich kein Unmensch«, antwortete O’Neill und trat näher. Er hielt Campanella die Packung hin. Dieser fingerte ein Stäbchen heraus, und als ihm O’Neill Feuer geben wollte, griff er ihn an.
Jetzt kam es ihm zugute, daß er nicht so viel getrunken hatte wie Mike O’Neill, dessen Reflexe sehr lahm wurden.
Aus der Drehung schlug Campanella zu. Seine Faust traf genau den Punkt des Gegners. O’Neill fiel gegen eine Palme. Er schien völlig vergessen zu haben, daß er einen Revolver in der Hand hielt. Ehe er sich der Waffe besann versuchte Campanella sie ihm zu entwinden. Sie kämpften verbissen. Campanella schlug immer wieder mit der Faust auf O’Neill ein. Zweimal sackte Mike O’Neill auf die Knie, aber er kämpfte sich jedesmal wieder hoch und versuchte, mit gemeinen Tritten zu einem Erfolg zu kommen.
Campanella zahlte es ihm mit gleicher Münze zurück. O’Neill stöhnte auf und krümmte sich. Campanella drehte ihm den Arm auf den Rücken und zwang ihn, die Waffe loszulassen.
Jetzt gehörte der Revolver ihm! Phil Campanella fackelte nicht lange. Er fällte den Mann mit einem kompromißlosen Schlag.
O’Neill landete auf dem Boden. Schwer angeschlagen wälzte er sich auf den Rücken und starrte Campanella mit glasigen Augen an. Campanella hielt ihn mit dem Revolver in Schach.
»Drück ab!« verlangte O’Neill krächzend. »Eine solche Chance kriegst du nie wieder!«
Campanella ließ die Waffe langsam sinken.
»Bist du zu feige, mich zu erschießen?« höhnte O’Neill.
»Ich bin kein Killer«, gab Campanella zurück und schob den Revolver in seinen Gürtel. »Außerdem brauche ich dich. Ich möchte diese Expedition nicht abbrechen. Wir werden die Teufels-Dagoba gemeinsam suchen.«
»Na schön«, knurrte O’Neill und stand langsam auf. »Vereinbaren wir einen Waffenstillstand. Ich werde dir helfen, die Dagoba zu finden, und ich werde bis dahin nichts mehr gegen dich unternehmen, aber danach wirst du verdammt auf der Hut sein müssen. Du wirst mir nicht mehr den Rücken zukehren und kein Auge schließen dürfen, denn sowie ich meine Chance erkenne, werde ich sie nützen!«
***
Mortimer Kull – der Neo-Dämon! Er hatte die Höllen-Hyäne geschaffen und in die Bambushütte geschickt, damit sie sie in Brand setzte. Nach wie vor stand nicht fest, ob Boram diesem Feueranschlag zum Opfer gefallen war oder überlebt hatte. Da der grüne Parasit unseren Freund Cruv gefangenhielt, konnten wir
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