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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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möchte mitkommen«, fügte er nahtlos an.
    Campanella zog die Augenbrauen unwillig zusammen. »Du hast mit ihr darüber geredet? Verdammt noch mal, ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, du sollst es für dich behalten.«
    »Ich habe mich daran gehalten«, behauptete O’Neill. »Bridget ist ein Teil von mir… Wo du hingehst, da will auch ich hingehen … Du verstehst? Bridget ist bereit, mir überallhin zu folgen. Wenn ich zu ihr sage: ›Baby, wir machen ‘ne Fotosafari in die Hölle‹, sagt sie: ›Okay, Mike, wann soll’s losgehen?‹ Dieses Mädchen hat keine Angst, Phil. Sie ist durch eine harte Schule gegangen, fürchtet weder Tod noch Teufel. Man sieht es ihr nicht an, aber sie ist bestimmt härter als so mancher Mann.«
    Campanella schüttelte den Kopf. »Trotzdem… Unser Abenteuer ist gefährlich.«
    »Das weiß Bridget«, sagte O’Neill.
    »Sie dürfte die Gefahr unterschätzen.«
    »Sie wird kein Hemmschuh für uns sein.«
    »Die Taghs sind gnadenlose Killer!« gab Phil Campanella zu bedenken. »Wenn ihnen Bridget in die Hände fällt, machen sie kurzen Prozeß mit ihr. Willst du’s riskieren, daß sie aus dem Urwald nicht mehr zurückkommt?«
    »Es ist ihre Entscheidung«, sagte Mike O’Neill. »Wenn sie bereit ist, das Risiko auf sich zu nehmen, ist es mir recht. Sie kommt mit, Phil. Ich lasse sie nicht allein in Colombo zurück. Ich will sie an meiner Seite haben. Entweder du bist damit einverstanden, oder die ganze Geschichte platzt, und Bridget und ich brechen allein in den Urwald auf.«
    »Ihr habt keine Ahnung, wo sich die Teufels-Dagoba befindet«, sagte Campanella.
    »Bist du sicher?« fragte O’Neill grinsend.
    »Ich weiß es ja selbst nur sehr ungenau.«
    O’Neill grinste breit. »Bridget kommt hier viel zu Ohren, wie du dir denken kannst. Es gibt immer wieder Idioten, die ihr imponieren wollen, und sie erzählen ihr Dinge, die sie keinem andern erzählen würden. Und da Bridget ein artiges Mädchen ist, gibt sie das alles an mich weiter. Vielleicht weiß ich bereits mehr als du über die Teufels-Dagoba.«
    »Du bluffst«, sagte Campanella.
    »Kann sein, aber weißt du es bestimmt?«
    Es war die erste Kraftprobe zwischen Mike O’Neill und Phil Campanella, und O’Neill entschied sie für sich. Campanella resignierte und war damit einverstanden, daß O’Neill das Mädchen mitnahm, aber er rechnete damit, daß es dadurch zu Komplikationen kommen würde.
    Und er sollte sich nicht irren.
    ***
    Krachend stürzte die brennende Bambushütte in sich zusammen. Auf den Wald griff das magische Feuer nicht über. Es begnügte sich damit, die Hütte, in der wir Unterschlupf gefunden hatten, restlos zu zerstören. Wer hatte uns die Höllen-Hyäne geschickt? War es Yul gewesen? Ich blickte mich um. Wo war Boram?
    Das Feuer erlosch, und Rauch stieg vom verkohlten Holz hoch.
    »Boram!« rief ich.
    Keine Antwort.
    Ich wandte mich an Mr. Silver und Cruv. »Habt ihr Boram gesehen?«
    Die beiden schüttelten den Kopf.
    Mr. Silver kniff die perlmuttfarbenen Augen zusammen. »Wir müssen auf der Hut sein, Tony. Es scheint mir etwas höchst Unerfreuliches im Busch zu sein, und das im wahrster Sinne des Wortes.«
    Ich bedeutete dem Hünen, der Sache auf den Grund zu gehen. Auch ich wollte das tun, und Cruv schärfte ich ein, sich an den Stamm eines gewaltigen Urwaldriesen zu kleben und sich für kurze Zeit nicht von der Stelle zu rühren.
    »Sollte dir irgend etwas verdächtig erscheinen, schlägst du sofort Alarm, klar?« sagte ich zu dem Kleinen. »Halt die Augen offen.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen, Tony«, erwiderte der Gnom. »Ich komm’ schon nicht unter die Räder.«
    Mr. Silver entfernte sich. Er tauchte ein in die pechschwarze Nacht, verschwand in der dichten Dschungelwand. Ich ging in die entgegengesetzte Richtung, paßte höllisch auf, und hielt gleichzeitig gespannt nach Boram Ausschau.
    Einmal hatten wir alle schon gedacht, diesen ungewöhnlichen Freund verloren zu haben. Damals hatten wir befürchtet, er wäre einer Explosion zum Opfer gefallen, aber es war ihm gelungen, sich rechtzeitig davor in Sicherheit zu bringen. Ich hoffte, daß ihm das wieder gelungen war.
    Mit dem Colt Diamondback in der Hand schlich ich durch den Urwald. Meine Füße tasteten sich behutsam vorwärts. Ich bog Zweige zur Seite, und fleischige Blätter glitten nahezu lautlos über meinen Körper. Ich haßte solche Situationen, die Ungewißheit. Es wäre mir lieber gewesen, dem Gegner gegenüberzustehen, ihn zu

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