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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nichts gegen Kull unternehmen. Uns waren die Hände gebunden. Darauf hatte er es angelegt. Kull hatte uns gefahrlos gegenübertreten wollen.
    Er war ein großer blonder Mann mit einem intelligenten Gesicht. Er sah gut aus, und wer ihn nicht kannte, wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß ein kranker, größenwahnsinniger Geist in diesem Körper steckte.
    Er war schon als Mensch einer unserer erbittertsten und unangenehmsten Feinde gewesen, doch mittlerweile hatte er sich selbst zum Dämon gemacht, und unsere Aufgabe wäre es gewesen, ihn zu vernichten.
    Er beobachtete uns genau. Mr. Silver fiel es bestimmt genauso schwer wie mir, sich zu beherrschen. Mit Kull war nicht zu spaßen. Cruv wäre im Handumdrehen tot gewesen, wenn wir auch nur den Versuch unternommen hätten, den dämonischen Wissenschaftler anzugreifen.
    »Wie ich sehe, hast du mein Telegramm erhalten, Tony Ballard«, sagte Mortimer Kull.
    »Laß Cruv los!« verlangte ich hart.
    »Ich kann euch nicht trauen. Ich muß mich vor euch schützen«, sagte Kull.
    »Wenn wir dir versprechen, nichts zu unternehmen, gibst du dann den Gnom frei?« wollte ich wissen.
    »Ich würde es mir auf jeden Fall reiflich überlegen und eventuell sogar ernsthaft in Betracht ziehen«, gab Mortimer Kull zurück.
    Ich wandte mich an Mr. Silver. »Was sagst du?«
    »Ich greife nicht an«, sagte der Ex-Dämon.
    Ich schob demonstrativ meinen Colt Diamondback in die Schulterhalfter. »Genügt das?« fragte ich. »Wir sind hier, um mit dir am selben Strang zu ziehen, weil uns Yul genauso ein Dorn im Auge ist wie dir.«
    Mortimer Kull kniff die Augen zusammen. Er dachte kurz nach. Dann nickte er. »Vielleicht kann ich euch trauen. Aber ich warne euch! Solltet ihr mich hintergehen, werdet ihr es bitter bereuen. Vielleicht habe ich für meine Sicherheit noch andere Vorkehrungen getroffen.«
    Ich hatte plötzlich das Gefühl, meine Haare würden zu Berge stehen.
    Ich sah Boram!
    Einerseits freute ich mich, ihn wohlbehalten wiederzusehen, anderseits entsetzte mich sein unvermitteltes Erscheinen.
    Er stand hinter Kull!
    Und er schickte sich an, den Professor anzugreifen!
    Wenn er das tat, war Cruv verloren!
    ***
    Von nun an war ihr freundschaftliches Verhältnis stark belastet. Sie waren innerlich ständig angespannt, die Atmosphäre war vergiftet. Bridget mied Campanellas Blick. O’Neill beobachtete Campanella manchmal sehr argwöhnisch. Nach wie vor glaubte er Bridgets Version. Was ihm Campanella erzählt hatte, hielt er für eine abgefeimte Lüge. So etwas konnte seiner Ansicht nach nur einem Journalisten einfallen.
    O’Neill war fest entschlossen, Campanella zu töten, aber erst, nachdem er mit dessen Hilfe die Dschungel-Dagoba gefunden hatte.
    Was Campanella sich erlaubt hatte, schrie nach Vergeltung!
    O’Neill träumte vom großen Reichtum. Perlen, Edelsteine, goldene Geschmeide würden ihm und seiner Freundin in die Hände fallen. Sie würden mitnehmen, soviel sie tragen konnten. Sollte es möglich sein, mit dem Range Rover nahe genug an die Dagoba heranzufahren, würde O’Neill das Fahrzeug randvoll mit all diesen Kostbarkeiten anfüllen.
    So viel Glück hat der Mensch nur einmal im Leben, sagte er sich, und er war entschlossen, es zu nützen. Irgendwo würde er den Schatz der Taghs zu Geld machen, und dann würde er schwerreich sein – und Bridget auch. Er wußte noch nicht, ob er mit ihr auf Sri Lanka bleiben würde. Wenn man viel Geld besitzt, steht einem die Welt offen.
    Sie waren früh am Morgen aufgebrochen, und nun fuhren sie seit mehreren Stunden schon durch den immer dichter werdenden Urwald. Die Insekten waren lästig, die schwüle Hitze drückend. Campanella hatte den Revolver, den er O’Neill abgenommen hatte, nicht mehr zurückgegeben. Die Waffe steckte nach wie vor in seinem Gürtel. Er fotografierte viel und machte sich immer wieder Notizen. Ursprünglich hatte er nicht die Absicht gehabt, Bridget in seinem Buch ein Kapitel zu widmen, wie es ihm O’Neill vorgeschlagen hatte. Inzwischen hatte er beschlossen, seine Erlebnisse mit O’Neill und Bridget in die Story einfließen zu lassen.
    Zu Mittag – als die Hitze zur unerträglichen Qual geworden war – machten sie eine zweistündige Rast. Phil Campanella schlug mit seinem Buschmesser einen schattigen Platz für sich frei. Nur für sich. Für Bridget oder O’Neill rührte er keinen Finger. Wenn sie auch im Schatten rasten wollten, sollten sie selbst etwas dafür tun. Er war schließlich nicht ihr

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