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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufzeichnungen bewiesen, über mehrere Minuten dahingezogen. Die Flotte war nicht geschlossen aus dem Linearraum hervorgebrochen, sondern tröpfchenweise wie Paar Kox sich ausdrückte.
    Er arbeitete zusammen mit Grador Shako und etlichen Mannschaftsmitgliedern an der Sichtung und Auswertung der Daten, die von den Ortergeräten in ununterbrochenem Strom geIiefert wurden. Obwohl er nicht zur eigentlichen Mannschaft der TRANTOR gehörte, war er hier keineswegs fehl am Platz. Er verstand eine Menge von astronautischer Datenverarbeitung, und besonders Orterauswertungen waren ihm geläufig.
    Der Verband befand sich gegenwärtig im Inert-Flug. Nach einer kurzen, hektischen Bremsphase gab es keine Anzeichen von Triebwerkstätigkeit mehr. Die insgesamt zwölftausend Einheiten waren zu einer kugelähnlichen Formation mit mehr als vierzigtausend Kilometern Durchmesser angeordnet, woraus sich ergab, daß der mittlere Abstand der Schiffe untereinander etliche tausend Kilometer betrug. Das war eine äußerst lockere Anordnung, deren Sinn Paar Kox nicht unmittelbar einleuchtete.
    Die Einheiten standen miteinander in Funkkontakt. Das war erkennbar an dem deutlich ausgeprägten nichtthermischen Spektrum des Verbands im niederfrequenten Bereich. Die Entfernung war jedoch zu groß, als daß einzelne Kommunikationen hätten identifiziert oder gar entschlüsselt werden können: Der Verband trieb mit einer Geschwindigkeit von 30.000 km/ sec auf einen hypothetischen Punkt halbwegs zwischen dem gegenwärtigen Standort von Imbus und der Sonne Girza zu. Seine Bewegung erweckte, obwohl sie geradlinig verlief, den Eindruck der Ziellosigkeit. Und schließlich kam Paar Kox dahinter, was mit dem Pulk der 12.000 Schiffe nicht stimmte.
    Er hatte zu guter Letzt eine elektromagnetische Strahlungsquelle im Innern des Verbands ausgemacht, einen Peilstrahl wahrscheinlich, der mit einer Frequenz von 315 GHz emittiert wurde. Bei näherer Untersuchung des Signals stellte er fest, daß die Frequenz nicht genau diesen Wert innehatte, sondern innerhalb enger Grenzen, und zwar rhythmisch, schwankte. Dieses Phänomen ließ sich nur damit erklären, daß der Sender sich in rotierender Bewegung befand.
    Eine solche Beobachtung ergab keinen Sinn. Paar Kox grübelte daran herum, und die Sache ließ ihm keine Ruhe, bis ihm zwei Stunden später eine Reihe weiterer Messungen gelang, aus der hervorging, daß nicht nur das eine Fahrzeug, sondern nahezu alle Einheiten des Verbands um irgendeine Achse rotierten, schwankten oder torkelten.
    Einen Grund für diesen Vorgang konnte er nicht finden. Die Vorwärtsbewegung des Pulks wurde davon nicht beeinflußt. Aus der Ferne vermittelten die 12.000 Einheiten nach wie vor den Eindruck eines geordneten Verbands.
    Die einzelnen Schiffe hatten jedoch offenbar die Orientierung verloren und rollten hilflos hin und her.
    Paar Kox ließ sich von einem Rechner eine simulierte Illustration des Geschehens anfertigen, wobei er die allgemein bekannte Keilform der Orbiterschiffe zugrunde legte. Die Darstellung war beeindruckend. Auf der Projektionsfläche erschien ein Ausschnitt der fremden Flotte: Hunderte von Fahrzeugen, die sinnlos durchs Weltall torkelten.
    „Da ist ein Unglück geschehen!" stieß Grador Shako entsetzt hervor. „Ob es Orbiter sind oder nicht - wir müssen ihnen helfen."
     
    *
     
    Amtranik kochte vor Wut, aber er war hilflos: Es gab niemand, an dem er sie hätte auslassen können.
    Yesevi Ath, sein Erster Pilot, kauerte reglos in einem Kontursessel, gelähmt von der Injektion, die ein Medorobot ihm verabreicht hatte. Usilfe Eth, die Kybernetikerin, schien über ihrer Rechnerkonsole eingeschlafen - ein Opfer desselben Medikaments, das auf Amtraniks Befehl verabreicht worden war, um die Besatzung der VAZIFAR an der Anrichtung weiteren Schadens zu hindern.
    Er selbst spürte das heftige Pochen in seinem Bewußtsein, den fremden Druck, der seine Gedanken lähmte und ihm unwirkliche Bilder vorgaukelte. Manchmal fiel es ihm schwer, sich der Worte des akustischen Befehls zu erinnern, der das Funkgerät einund ausschaltete. Er brauchte mehr als eine Minute, um unter den fünf Hauptschaltern des Kommandopults denjenigen zu finden, der die Sprechverbindung mit dem großen Bordrechner herstellte.
    Aber er hatte sich unter Kontrolle.
    Er bewegte die Hand erst, wenn die Finger genau wußten, worauf sie zielten. Darin unterschied er sich vom Rest der Besatzung, den Laboris, die ihn als ihren Herrn anerkannten. Sie handelten

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