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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er hatte sich besser in der Gewalt -, hatte er zum ersten Mal beim Anflug auf Martappon bemerkt. Es mußte sich um eine Art Strahlung handeln, die im vierdimensionalen Kontinuum wirksam war, jedoch nicht im Zwischenraum, und die überdies ihre Wirkung verlor, sobald Laboris auf der Oberfläche eines atmosphäretragenden Planeten befanden.
    Seitdem war der rätselhafte Effekt jedesmal dann wieder aufgetreten, wenn die Laboris sich in den Raum hinauswagten - und es hatte den Anschein, als werde er von Mal zu Mal rascher wirksam. Als schaffe er aus eigener Kraft eine Prädisposition für sich selbst, so .daß seinem Einfluß um so rascher erlag, wer ihm früher schon einmal ausgesetzt gewesen war. Da die Orbiter der Anlage des Armadan von Harpoon die eigenartige Strahlung nicht kannten, hatte Amtranik angenommen, daß nur Laboris für sie empfänglich seien. Seit der Flucht von Martappon wußte er indes, daß sie mit dem Hordeninstinkt infizierten Besatzungen der GIR-Flotte dem Effekt ebenso erlagen wie seine Artgenossen. Das stimmte ihn mißtrauisch. Er konnte sich die Zusammenhänge nicht erklären.
    Das mochte wiederum daran liegen, daß sich seine Gedanken nicht mit der üblichen Leichtigkeit bewegten.
    Sie wälzten sich träge durch das Gehirn, von selbst dem geringfügigsten Einfluß abgelenkt, ohne Zusammenhang.
    Die Flotte hatte den Linearraum verlassen müssen, um sich zu orientieren und nach etwaigen Verfolgern Ausschau zu halten. Als die Schiffe im vierdimensionalen Kontinuum materialisierten, war die fremde Strahlung mit Macht über die Besatzungen hergefallen. Ehe Amtranik reagieren konnte, hatten die verwirrten Orbiter ihre Fahrzeuge durch verfehlte Manöver in rollende, drehende oder torkelnde Bewegung versetzt. Inzwischen waren die Mannschaften unschädlich gemacht; Roboter und Bordrechner versuchten, Ordnung in den Verband zu bringen.
    Amtranik war klar, daß er den Flug zum alten Hordenstützpunkt würde unterbrechen müssen. Orbitern und Laboris mußte Gelegenheit gegeben werden, wieder zu sich zu kommen. Die Flotte war am Rand eines kleinen, mit sechs Planeten ausgestatteten Sonnensystems materialisiert. Der zweite Planet war eine Sauerstoffwelt mit erträglichen klimatischen Bedingungen. Er hatte angeordnet, daß die Schiffe dort zu landen hatten, sobald der Verband stabilisiert war.
    Ein Summen ließ ihn aufhorchen. Das Geräusch war ihm vertraut, aber in diesem Augenblick wußte er nicht, woher es kam. Aus dem Hintergrund des Kontrollraums sagte einer der wachhabenden Roboter: „Von dem Planeten, den du als Ziel gewählt hast, nähert sich ein kleines Fahrzeug."
     
    *
     
    Grador Shako fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Daran änderte auch nichts, daß er sich immer wieder einredete, er sei der Befehlshaber der TRANTOR und damit für das Wohl dieser Expedition verantwortlich. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er Larsa Hiobs Zustimmung zu diesem Unternehmen hätte haben können. Aber Larsa hatte sich auf seine dringenden Rufe nicht gemeldet.
    Die Space-Jet war gestartet, als die fremde Flotte unter dem Imbus-Horizont verschwand. Grador steuerte zunächst in Richtung Girza und brach dann in weitem Bogen aus dem Ortungsschatten des Planeten hervor. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, deren Wirksamkeit er nicht abzuschätzen vermochte. Er verließ sich darauf, daß an Bord der torkelnden Fahrzeuge Chaos herrschte und niemand darauf achten würde -woher das kleine Raumfahrzeug kam.
    Die Besatzung der Space-Jet bestand aus sechs Mann. Paar Kox hatte darum. gebeten, Grador auf dieser Mission begleiten zu dürfen, und dieser war gerne darauf eingegangen. Falls Larsa ihm Vorhaltungen machen wollte, konnte er darauf verweisen, daß ihr eigener Mitarbeiter keinen Einspruch gegen den Flug erhoben hatte.
    Es herrschte nach wie vor Funkstille. Grador Shako hielt noch immer nichts von der Idee, daß es sich bei der seltsamen Flotte um Amtranik und seine Orbiter handeln könnte, aber er war bedacht, kein unnötiges Risiko einzugehen. Er wollte zuerst angesprochen werden. Aus def Art, wie er angesprochen wurde, mußte sich darauf schließen lassen, mit wem er es hier zu tun hatte.
    Das Fahrzeug hatte sich dem fremden.Verband bis auf fünf Lichtsekunden genähert. Auf dem Optikbildschirm zeigten sich die torkelnden Schiffe als diffuser, glitzernder Nebel. Der Bordrechner, mit Orter-Daten arbeitend, zeichnete ein weitaus exotischeres Bild: keilförmige Raumfahrzeuge aller Größenordnungen, die in gespenstisch

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