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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kurs war erratisch. Sie hatten offenbar kein bestimmtes Ziel im Auge - oder sie wußten nicht, wo sich das Ziel befand. Sie suchten nach etwas!
    Einige Keilschiffe eröffneten das Feuer. Sie schossen mit Bordgeschützen kleinen Kalibers. Die Zielautomatiken folgten den Eindringlingen und feuerten, sobald keine Gefahr bestand, daß ein Fehlschuß an einem der Nachbarschiffe Schaden anrichten könne. Daraus ergab sich für die Terraner ein Vorteil, den diese wohl zu nutzen wußten.
    „So können wir ihnen nichts anhaben !„ tobte Amtranik. „ Sie benützen unsere Raumschiffe als Deckung.
    Schleust Kampfboote aus!"
    Die Bildfläche des Orters begann sich zu füllen. Jeder Schuß aus einem der Bordgeschütze erzeugte einen kurzlebigen Reflex. Auf Amtraniks zweiten Befehl hin begannen Dutzende, später Hunderte von kleinen, wendigen Robotkampfbooten, das Bild noch weiter zu verwirren. Der Orter zeigte.eine verwirrende Fülle- von tanzenden, hüpfenden, huschenden Reflexpunkten. Amtranik hatte keine Gelegenheit mehr, das Geschehen mit eigenen Augen zu verfolgen. Sein Blick verwirrte sich angesichts der Vielzahl der Eindrücke.
    „Wie viele Terraner haben wir vernichtet?" rief er zornig.
    „Keine, Herr", meldete der Robot, der nicht von seiner Seite gewichen war. „Aber die Terraner haben zwei von unseren Kampfbooten abgeschossen."
     
    *
     
    Der langgestreckte Fluggleiter stand in einer tief eingeschnittenen Schlucht am westlichen Berghang. Wer sich die Mühe machte, bis dorthin vorzudringen, wo die Schlucht sich öffnete und die Felswand nahezu senkrecht zur Ebene hinabstürzte, der sah weit draußen auf dem flachen Land die Umrisse der 12.000 Keilschiffe, die Amtraniks GIR-Flotte ausmachten.’ Die orangegelbe Sonne rüstete sich zum Untergang. Im Gegenlicht wirkten die Umrisse der Orbiterfahrzeuge wie die Gebäude einer antiken Stadt.
    An Bord des Gleiters ließ Larsa Hiob die Anzeige des Orters nicht aus den Augen. Vier Kampfroboter der TRANTOR näherten sich der Hordenflotte. Sie bewegten sich mit Höchstgeschwindigkeit, voll aktiviertem Feldtriebwerk und leistungsstarkem Energieschirm. Sie konnten Amtranik nicht entgehen.
    Valba Sringhalu ging noch einmal über den Plan. Der Simudden-Orbiter, ein zweites Mal vorübergehend aus seiner Trance geweckt, hatte ihnen eine halbwegs verläßliche Schilderung der VAZIFAR geliefert - eines Raumsehiffs, wie es die Galaxis seit dem letzten Ansturm der Horden von Garbesch nicht mehr zu sehen bekommen hatte, eines Giganten, der in seiner schmucklosen, zweckgebundenen Formgebung barbarisch wirkte. Die Befehlszentrale lag unmittelbar im Bug. Das ganze Unternehmen ging von der Überlegung aus, daß die Gefangenen sich erstens an Bord des Flaggschiffs und zweitens in der Nähe der Zentrale befinden mußten. Wenn nur eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt war, hatten sie sich die Mühe umsonst gemacht. Schlimmer als das: Es würde ihnen an Kopf und Kragen gehen.
    Der dritte Insasse des Fluggleiters war ein Kampfroboter vom Typ Tara-VIII. Dieser war die letzte Kampfmaschine der TRANTOR. Larsa rechnete damit, daß die vier Tara-VIII, die den Scheinangriff flogen, im Lauf des Unternehmens vernichtet wurden.
    Auf dem Orterbildschirm wurde es lebendig. Amtranik begann zu reagieren. Er verhielt sich nicht wesentlich anders, als Larsa erwartet hatte. Zunächst versuchte er, die Eindringlinge mit Hilfe von Bordgeschützen unschädlich zu machen. Aber er hatte nicht mit der Wendigkeit der Tara-Maschinen gerechnet. Sie bewegten sich zumeist in der Deckung der Keilschiffe und konnten während des größten Teils der Zeit nicht unter Feuer genommen werden. Amtranik hätte der Flotte befehlen können, Schutzschirme auszufahren, und das wäre das Ende ihres Vorhabens gewesen. Diese Möglichkeit hatte sie in Kauf nehmen müssen, ohne etwas dagegen tun zu können. Das Risiko erschien. jedoch vergleichsweise gering. Wenn die ganze Flotte sich in Schutzschirme hüllte, dann wären die vier Eindringlinge inmitten des energetischen Wirrwarrs ortertechnisch nicht mehr erfaßbar, und Amtranik hätte sie nicht mehr fassen können.
    Sie erkannte wenige Minuten später, daß ihre Überlegung richtig gewesen war. Auf der Bildfläche des Orters begann es, von winzigen Fahrzeugen zu wimmeln, die verzweifelt die vier Tara-Maschinen jagten.
    „Wir machen uns am besten auf den Weg", sagte sie.
     
    5.
     
    Die keilförmigen Schiffe der Orbiter waren Heck voraus gelandet. Die VAZIFAR lag mit der

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