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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Längsachse parallel zur Landefläche und wirkte dennoch größer, mächtiger, bedrohlicher als die Orbiter-Schiffe, die sie umgaben.
    Der gigantische Kasten des Schiffes streckte sich über eine Länge von 2400 Metern, die Breite betrug 800 Meter. Aus dem Heck ragten die gewaltigen Ausstoßtrichter des Triebwerks. Der Bug war zu einem Halbkreis mit steil abfallender Vorderk ante gerundet.
    Im schwindenden Licht der einsetzenden Dämmerung schien die Hülle des Flaggschiffs von Hunderten leuchtender Öffnungen durchlöchert: den Mündungen der Schleusenhangars, durch die Amtraniks Kampfboote ausflogen, um auf die terranischen Eindringlinge Jagd zu machen. Der Gleiter war bis zum Landeplatz der VAZIFAR vorgestoßen, ohne belästigt zu werden. Die Luft schwirrte von Fahrzeugen. Der Donner von Bordstrahlern war weithin zu hören, und je mehr die Helligkeit abnahm, desto heller wurden die Blitze der Strahlschüsse, die durch die Dämmerung zuckten.
    Larsa hatte das letzte Nachbarschiff der VAZIFAR hinter sich gelassen und steuerte mit geringer Geschwindigkeit unmittelbar über dem Boden auf den Koloß zu.
    „Öffnung bei zwei Uhr über dem Bugzentrum", sagte der Kampfroboter. „Von dort kommen keine Signale.
    Der Hangar ist leer."
    Larsa sah in die Höhe. Von ihr aus gesehen lag die Bugspitze des Flaggschiffs unmittelbar zur Linken, das Heck über zwei Kilometer weit nach rechts. In der Zwei-Uhr-Richtung sah sie mehrere Öffnungen. Sie konnte nicht wissen, welche der Tara-VIII meinte.
    „Ich kopple mit dem Autopiloten", meldete die Kampfmaschine.
    Im nächsten Augenblick begann der Gleiter zu steigen. Larsa nahm die Hände von den Kontrollen. Das Fahrzeug wurde jetzt vom Mikrorechner des Autopiloten gesteuert, dem der Tara die entsprechenden Kursdaten übermittelte. Larsa starrte auf die hellblau gefärbte Bordwand des Riesenschiffs, die am Bug des Gleiters vorbei in die Tiefe glitt. Der Tara hatte es nicht eilig. Hastige Bewegungen hätten unter Umständen die Aufmerksamkeit eines automatischen Orters erregen können, besonders in unmittelbarer Nähe der VAZIFAR.
    Die Hangaröffnung kam in Sicht. Larsa spähte über die untere Kante des hell erleuchteten Vierecks hinweg in eine weite, leere Halle. Nirgendwo war Bewegung. Geräusche kamen nur von draußen, wo Hunderte von Robotbooten die vier terranischen Kampfroboter jagten.
    „So weit nach hinten wie möglich", sagte sie.
     
    *
     
    Sie landeten an der rückwärtigen Wand der Hangarhalle. Ein Versteck gab es nicht. Wenn die Kampfboote des Flaggschiffs vor der Zeit zurückkehrten, würde der Gleiter wahrscheinlich entdeckt werden - und das war das Ende. Alles kam jetzt darauf an, wie lange die vier TaraVIII den Gegner draußen beschäftigt halten konnten.
    Aus dem Hintergrund der Halle führten mehrere breite Gänge ins Innere des Schiffes. Sie waren mit Rollbändern voll ausgelegt, für die Instandhaltungs- und Reparaturmannschaften, die im Hangar zu tun hatten, alles Roboter ohne Zweifel. In den Zwischenräumen, die die parallel zueinander verlaufenden Korridore trennten, befanden sich Lagerhallen mit Ersatzteilen und Geräten.
    Mit fast schmerzender Deutlichkeit war sich Larsa darüber im klaren, daß sie hier oben überhaupt nichts ausrichten konnten. Die Befehlszentrale lag mehr als zweihundert Meter tiefer. Irgendwo mußte es hier eine Vertikalverbindung geben, die es ihnen ermöglichte, zu den Gefangenen vorzustoßen.
    Der Gang führte eine Rampe hinab zu einem weiten Rund, der wiederum mehrere Korridore ausstrahlte. Es war zum Verzweifeln: nirgendwo auch nur die Andeutung eines Schachtes, der nach unten führte. In ihrer Aufregung war Larsa entgangen, daß die Tara-Maschine plötzlich haltgemacht hatte. Der Kegelroboter, der aus einem der Seitengänge hervorglitt, brachte sie um ein Haar aus der Fassung. Aber der Tara-VIII war schon an der Arbeit. Die Kegelmaschine, die sich ursprünglich auf einem zielbewußten Kurs befunden hatte, machte eine Anzahl eigentümlicher Bewegungen und kam schließlich auf den terranischen Kampfroboter zu. Als auf dem Signalband des kugelförmigen Schädels nur noch ein Licht in stetigem Grün glomm, wußte Larsa, daß die Gefahr fürs erste beseitigt war.
    Der Kegel ging vor der Tara-Maschine zu Boden. Dieser Fall war in den wenigen Stunden, die Larsa vor Beginn des Vorstoßes noch verblieben, Dutzende von Malen durchexerziert worden. Außer ihrer Stammbesatzung von Robotern, die noch aus den Werkstätten der Horden von

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