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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das langgezogene Maul mit dem Zangengebiß war nur angedeutet. Roboter brauchten kein Gebiß.
    „Sprichst du Interkosmo?" fragte Larsa.
    „Ich beherrsche die Sprache", antwortete der Robot mit schnarrendem, zischendem Akzent.
    „Wir suchen die sechs terranischen Gefangenen. Führe uns zu ihnen."
    Die großen Augenlinsen blinkten stumpf.
    „Was wollt ihr von ihnen?"
    Larsa war überrascht. Eine solche Frage hätte von einem Horden-Roboter nicht gestellt werden dürfen. Er hatte sich gehorsam zu verhalten - oder unansprechbar, wenn er den Befehl, der ihm erteilt wurde, nicht verstand.
    „Du hast kein Recht zu fragen", fuhr sie ihn an. „Führe uns zu den Gefangenen! „ „Ich gehorche deinem Willen. Folgt mir."
    Er wandte sich um und schritt den Weg zurück, den er gekommen war. Larsa folgte ihm dichtauf, die Hand an der Waffe. Hinter ihr kamen der Tara-VIII und Valba Sringhalu. Der schwebende Kegelroboter machte den Abschluß.
    An der Mündung eines Seitengangs blieb die Garbesch-Maschine stehen.
    „Die Gefangenen befinden sich am Ende dieses Korridors", sagte sie. „Ihr könnt sie nicht verfehlen, wenn ihr einfach geradeaus geht."
    Die Falle war denkbar primitiv. Larsa sah, wie sich Verdiekungen an den Armen des Roboters bildeten: Waffen, die er einzusetzen gedachte, wenn seine Opfer, die er für ahnungslos hielt, in den Seitengang eindrangen.
    Larsa wandte sich halb zur Seite. Ohne den Garbesch-Robot ganz aus dem Auge zu lassen, blickte sie die Kegelmaschine an.
    „Ich suche den Aufenthaltsort der Gefangenen. Ist es richtig, was dieser Robot zu mir sagt?"
    „Nein, es ist falsch", erwiderte der Kegel. „Die Gefangenen sind ..."
    „Volle Deckung!" schrie Larsa. „Tara - Feuer!"
    Der terranische Kampfrobot reagierte mit einer Geschwindigkeit, der das gegnerische Maschinenwesen nicht gewachsen war. Ein schenkeldicker Enerrgiestrahl schoß aus einem der Waffenarme des Tara, und Amtraniks Vertrauter verging in einer donnernden, flammenden Explosion.
     
    *
     
    Amtranik war eine Statue mühsam beherrschten Zorns. Die Wut hielt sein Bewußtsein umfangen, und in seinem Gehirn pochte nur ein einziger Gedanke: Vernichtet die Terraner!
    Vorläufig war der Führer der letzten Horde weit von seinem Ziel entfernt. Seine Robottruppen meldeten die Zerstörung eines einzigen terranischen Eindringlings - und den Abschuß von bisher insgesamt acht Kampfbooten.
    Noch immer war die Absicht der Terraner nicht klar. Sie schossen mit ungeheurer Geschwindigkeit zwischen den Schiffen der GIR-Flotte einher, wichen mit unglaublicher Wendigkeit den .Robot-booten aus und schlugen ihrerseits zu, sooft sich ihnen eine Möglichkeit bot. Ihre Bewaffnung war von mörderischer Durchschlagkraft. Sie selbst waren deswegen so gut wie unverwundbar, weil sie sich in Energieschirme hüllten; das hatten Messungen inzwischen einwandfrei ergeben.
    Wenn er nicht drei Viertel seiner Kampfeinheiten verlieren wollte, bevor die Eindringlinge entweder vernichtet oder vertrieben worden waren, dann mußte er eine schleunige Wende herbeiführen. Er wandte sich an den Spezialroboter.
    „Hol mir einen der Gefangenen. Nicht den Fetten mit den roten Haaren, sondern den, der mit ihm in derselben Zelle steckt. Er soll mir sagen, was die Terraner vorhaben und wie man ihnen begegnen kann."
    „Warum sollte er das tun, Herr?" erkundigte sich der Robot vorsichtig.
    „Weil ich ihm sonst mit eigenen Händen den Kopf vom Hals reiße", knurrte Amtranik.
    Der Robot hatte die Zentrale kaum yerlassen, da wurde der Abschuß von weiteren zwei Kampfbooten gemeldet. Amtranik versank von neuem in den Zustand der Starre. Die Qualen des hilflosen Zorns waren in dieser Haltung am ehesten zu ertragen. Aber der Hordenführer kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, daß er in wenigen Minuten hinausstürmen und eigenhändig in den Kampf eingreifen würde, wenn bis dahin nicht eine entscheidende Wendung herbeigeführt worden war. Das Blut der Krieger von Garbesch strömte in seinen Adern, und der Instinkt des Kämpfers ließ sich von verstandesmäßiger Logik nur eine Zeitlang unterdrücken.
    Er zuckte zusammen, als er den Donner der Explosion gedämpft durch das schwere Schott hallen hörte. In Bruchteilen einer Sekunde schossen noch einmal all die Überlegungen durch sein Bewußtsein, die er angestellt hatte, um zu ermitteln, was der terranische Angriff bedeutete.
    Eisige Kälte, wie er sie noch selten gespürt hatte, erfüllte ihn, als ihm klar wurde, daß er den Gegner weit

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