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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seid da, um auf mich aufzupassen, nicht wahr?" sagte Larsa gut gelaunt zu ihren beiden Bewachern.
    „Ja, und jetzt schweig still!" fuhr einer der beiden sie an.
     
    10.
     
    Gegen Mittag glich das Tal einem Heerlager. Larsa hatte sich nicht von der Stelle gerührt, und ihre Wächter harrten bei ihr aus. Inzwischen befanden sich mehr als dreihundert Orbiter an Bord der TRANTOR. Aus Gesprächsfetzen hatte sie erfahren, daß alle Gefangenen im Kommandostand zusammengetrieben und alle Roboter desaktiviert worden waren. Zu Gewalttaten war es bisher nicht gekommen. Das bedeutete also, daß Amtranik angeordnet hatte, die Terraner vorderhand nicht anzurühren.
    Sie war erleichtert darüber.
    Über dem Heerhaufen, der die TRANTOR von allen Seiten umgab, erschien der Umriß einer terranischen Space-Jet. Larsa war überrascht. Sie zweifelte nicht, daß sich Amtranik an Bord des Fahrzeugs befand, das er von Grador Shako erbeutet hatte. Aber warum kam er nicht mit einem seiner eigenen Boote? Wollte er dem Gegner zeigen, daß er, der Barbar, mühelos auch die Produkte einer fremden Technik zu gebrauchen verstand?
    Am Fußende des Steges stiegen ein paar Orbiter-Gleitboote in die Höhe und flitzten nach allen Seiten davon. Auf dem Platz, der auf diese Weise frei wurde, landete die Space-Jet. Drei Garbesch-Wesen stiegen aus.
    Obwohl sie mit ihrem Anblick nicht vertraut war, erkannte Larsa den Führer der Horde ohne Mühe. Seine Begleiter waren Riesen, er aber ragte noch um eine halbe Haupteslänge über sie hinaus.
    Mit recht langen, weitausgreifenden Schritten kamen sie den Steg herauf. Larsa blickte ihnen entgegen, scheinbar gleichmütig. In Wirklichkeit war jede Faser ihres Körpers bis zum Äußersten gespannt. Amtranik blieb vor ihr stehen.
    „Ich erkenne dich wieder", sagte er in holprigem Interkosmo. „Dir verdanke ich es, daß ich aus dem Hinterhalt niedergeschossen wurde."
    Larsa stand auf.
    „Ich bin außerdem diejenige, die das Geheimnis der Hordenkrankheit lüften kann."
    Amtranik gab ein kurzes, bellendes Lachen von sich.
    „Hordenkrankheit! Nennst du sie so?"
    „Ja. Sie befällt nur euch. Anderen Wesen tut sie nichts an."
    „Erzähl mir etwas davon!" befahl Amtranik.
    „Nicht hier. Drinnen, wo die anderen sind."
    „Das ist gut. Denn sobald dein Bericht beendet ist, werde ich euch alle töten."
    „Du sprichst, als sei Töten ein Vergnügen. Ich habe von den Horden als von wilden und tapferen Kriegern gehört. Niemand hat sie mir als Feiglinge geschildert, die wehrIose Opfer umbringen. Mir scheint, ich habe nicht die Wahrheit erfahren."
    Ein Blitz schoß aus Amtraniks dunklen Augen.
    „Sei still, davon verstehst du nichts! Töten ist das Privileg des Siegers. Vorwärts! „
     
    *
     
    Die Besatzung der TRANTOR war im Kommandostand versammelt. Larsa sah bedrückte Gesichter, Tränen in manchem Auge. Rechts und links des Hauptschotts hatten sich die Orbiter postiert, allesamt schwer bewaffnet. Die Gefangenen waren im Hintergrund des Raumes zusammengedrängt. Eine Herde von Schafen, auf den Schlächter wartend, fuhr es ihr durch den Sinn.
    Amtranik schritt bis in die Mitte des Raumes. Er sah sich um, fand die Anordnung zufriedenstellend und wandte sich an Larsa.
    „Sprich, Terranerin!" befahl er.
    Larsa hatte sich ihre Worte sorgfältig zurechtgelegt, aber im Zustand der Angst und angesichts der Hoffnungslosigkeit fiel es schwer, sich ihrer zu erinnern. Sie begann, langsam und stockend, und fand, daß ihr das Sprechen um so leichter fiel, je mehr sie sich auf ihre Aufgabe konzentrierte. Sie sprach von der Dunkelwolke, die man ProvconFaust nannte. Dann blendete sie um in die Vergangenheit. Sie berichtete von der seltsamen Zivilisation der Zwotter, von den Psychoden und wie einst -wahrscheinlich vor mehr als einer Million Jahren, sagte sie - ein unbekannter Einfluß unzählige Mitglieder der frühen Zwotter-Kultur veranlaßt hatte, sich zu entstofflichen und in der Materie der Dunkelwolke aufzugehen.
    Sie sprach von dem Zweck, dem die Dunkelwolke schon damals hatte zugeführt werden sollen, als wisse sie all dies mit Sicherheit. Sie hatte sich ihre eigene Theorie zurechtgelegt, warum das Ziel nicht zum geplanten Zeitpunkt erreicht worden war, und trug sie als bewiesenes Faktum vor.
    Schließlich kam sie auf Boyt Margor zu sprechen. Sie schilderte seine Untaten und ging auf die besonderen parapsychischen Fähigkeiten ein, die er besessen hatte. Sie berichtete ausführlich über seinen Versuch, die Provcon-Faust

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