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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sarah laut mit knirschender Stimme. »Das ist es auf keinen Fall. Es ist eine verdammte, alte und auch widerliche Bude. So jedenfalls habe ich es empfunden, und ich glaube, daß du mir recht geben wirst.«
    »Wie viele Personen leben in diesem Hotel? Weißt du das?«
    »Nein, aber es werden nicht sehr viele sein.«
    »Weil welche gestorben sind?«
    »Richtig.«
    »Humor hast du noch, Sarah.«
    »Wenn du es so nennen willst, meinetwegen.«
    Das Altenhotel stand zwar auf dem eigenen Gelände, aber Jane war durch kein Tor gefahren. Die Grenzen hier schienen bekannt zu sein, und man akzeptierte sie auch.
    Wenn man so wollte, stand das Haus inmitten eines Parks mit altem Baumbestand. Auf der Rückseite stieg das Gelände leicht an und endete auf einer sehr flachen Hügelkuppe, wo einige Sträucher standen.
    Dort wollten sie nicht hin. Jane lenkte den Wagen so, daß sie vor dem Eingang stoppen konnten.
    Autos parkten dort nicht. Nur der Wind hatte braunes Blattwerk gegen die Hausmauer geweht und das Zeug dort aufgetürmt.
    Beide Frauen blieben noch sitzen, als der Rover stand. Und beide wunderten sich auch über die Ruhe. Eigentlich hätte man ihr Kommen bemerken müssen.
    »Die Ash hält sich wohl zurück«, sagte Jane leise.
    »Für sie ist es am besten.«
    »Warum?«
    »Vielleicht ahnt sie etwas.«
    »Meinst du?« Jane hob die Schultern. »Nein, nein, das muß einen anderen Grund haben.« Sie beugte sich weiter vor, um das Haus besser sehen zu können. »Du warst doch schon hier, Sarah. Sind dir da auch die dunklen Fenster aufgefallen?«
    »Nein. Wieso? Die waren normal.«
    »Das sind sie jetzt nicht. Sieh selbst.«
    Diesmal drückte sich auch die Horror-Oma nach vorn. Wenn sie ehrlich war, hatten sie die Worte der Detektivin schon beunruhigt, und sie machte auch die gleiche Feststellung.
    Dunkle Fenster malten sich in dem Mauerwerk ab. Sie waren allerdings nicht von außen verdunkelt oder angestrichen worden, man hatte von innen dafür gesorgt, daß niemand in das Haus hineinschauen konnte.
    »Vorhänge«, sagte die Horror-Oma.
    »Das meine ich auch.«
    Sarah drehte den Kopf nach rechts. »Und warum?« fragte sie. »Kannst du mir einen Grund nennen? Ich glaube nicht, daß man die Bewohner schlafen geschickt hat.«
    »Das sicherlich nicht.«
    Sarah knetete ihr Ohrläppchen. »Was meinst du denn? Ich sehe große Schwierigkeiten auf uns zukommen. Mein Ohr juckt ein wenig. Das ist kein gutes Zeichen.«
    »Wir werden sehen.« Jane öffnete die Tür und stieg aus dem Rover.
    Sarah blieb noch einige Sekunden sitzen. Erst als die Fahrertür wieder zugefallen war, traf auch sie Anstalten, ins Freie zu klettern und schauderte ein wenig zusammen, als die kalte Luft sie erwischte. Sie schloß den Wagenschlag leise hinter sich. Wie verloren schaute sie auf den kondensierten Flatteratem vor ihren Lippen.
    Jane blickte noch gegen die Fassade, die wirklich nicht den Eindruck eines Luxushotels machte. Wind und Wetter hatten die rötliche Fassade fleckig werden lassen, und die Stellen, an denen alter Putz klebte, waren teilweise abgebröckelt.
    »Wer hier leben muß«, sagte Sarah Goldwyn leise, »der wartet auf den Tod.«
    »Das denke ich auch.« Jane Collins ging auf die Treppe zu. Sarah folgte ihr langsamer, und Jane spürte, wie sie leicht verkrampfte. Sie hatte den Eindruck, sich einer großen und unheimlichen Gruft zu nähern, die auch sie verschlingen konnte.
    Vor der Tür blieb sie stehen und wartete auf Lady Sarah. Sie lächelte in das blasse Gesicht der älteren Frau, das leicht bläulich schimmerte. In den Augen der Horror-Oma lag eine Spur von Furcht. »Wir werden es schon packen.«
    »Ja, ich weiß. Willst du schellen?«
    »Nein, ich versuche es so.« Jane deutete auf die breite Klinge, dann legte sie die Hand darauf. Es war nur ein Versuch, mehr nicht, aber sie wunderte sich plötzlich, daß die Tür aufsprang, als sie die Klinke nach unten drückte.
    »Das hätte ich nicht gedacht«, sagte auch Lady Sarah.
    Jane hatte die Tür noch nicht ganz aufgezogen, der Spalt war jetzt so breit wie ein Arm. Sie überlegte und fragte leise: »Eine Falle?«
    »Kann sein.« Plötzlich schnüffelte Sarah. »Was ist das für ein Geruch? Woher stammt der?«
    Jane, die bisher noch nichts wahrgenommen hatte, wollte die Schultern heben, als auch sie es merkte. Der Geruch drang durch den Türspalt nach draußen. Er umtanzte ihre Nasen, und nach einem zweimaligen Test hatte sie es herausgefunden.
    Sarah kam ihr allerdings zuvor. »Das sind

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