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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte Suko, der Mühe hatte, ruhig zu bleiben, denn in seinem Körper kribbelte es, als wäre das Blut durch unzählige Ameisen ausgetauscht worden. Es mußte am Kreislauf liegen. Diesem ständigen Druck war er auf die Dauer nicht gewachsen. Die Arme wurden gegen den Körper gedrückt und den Beinen fast das Blut abgeschnürt. Sie wurden allmählich taub. Auch das Atmen fiel Suko immer schwerer. Auf dem Gesicht lag ein Schweißfilm. Ihm war heiß, ihm war kalt, er befand sich in einem ständigen Wechselbad.
    Auch Mandy gefiel der Schweiß nicht auf der Stirn. Mit einem Tuch tupfte sie ihn ab und erklärte dabei: »Du brauchst nicht mehr lange zu leiden. Noch in dieser Nacht wird sich für dich vieles ändern. Dann wirst du in dein neues Leben eintreten und vielleicht auch uns einmal begrüßen dürfen.«
    »Ein neues Leben? Das hört sich ja positiv an, was ich aber nicht glauben kann.«
    »Es ist auch schwer zu glauben. Es gehört zu den großen Rätseln dieser Welt, über die man nur ungern spricht. Höchstens im geheimen.«
    »Und ihr habt damit zu tun?«
    »Sehr richtig!« flüsterte Mandy und kniete sich bequemer hin.
    »Indem ihr hier Schwarze Messen oder ähnlich schlimme Dinge feiert.«
    Mandy hob die Arme, als stünde sie mit einer gezogenen Waffe vor ihm. »Was sagst du da…?«
    »Die Wahrheit.«
    »Nein.«
    »Aber die Gebeine, die man hier fand…« Er hustete. »Auch die aufgebrochenen Gräber, aus denen die Knochen hervorgeholt worden sind. Das hat sich schon herumgesprochen.«
    Heftig winkte sie ab. »Irrtum. Es ist alles ein Irrtum, Suko. Damit haben wir nichts zu tun.«
    »Die Knochen existieren aber.«
    Mandy lachte kichernd und preßte dann die Hand auf den Mund. »Ja, sie sind nicht zu übersehen. Es sind die Knochen von Tieren, deren Blut wir brauchten. Die Gräber haben wir nur aufgewühlt, um andere zu erschrecken. Auch du stehst in einem Grab. Und wenn du Pech hast, sogar auf dem Schädel eines Toten.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten.« Suko schnappte wieder nach Luft, denn der Ring um seine Brust zog sich weiter zusammen. Er verzog den Mund und dachte daran, daß ihn die letzte Unterhaltung dem eigentlichen Ziel nicht nähergebracht hatte. »Was also habt ihr mit mir vor, wenn ihr keine Satansmessen oder irgendwelche Totenbeschwörungen abhaltet?«
    »Wir werden dich einer Freundin überlassen.«
    Suko schaffte es sogar, sarkastisch zu werden. »Na, das hört sich gar nicht mal schlecht an.«
    »Ist es auch nicht. Für sie. Für dich zuerst vielleicht, aber später nicht, da hast du dich an dein Leben gewöhnt.«
    »Darf ich fragen, wer diese ungewöhnliche Freundin ist? Hat sie auch einen Namen?«
    »Wahrscheinlich, aber ich kenne ihn nicht.«
    »Wer ist sie?«
    »Wir haben ihr einen Namen gegeben.« Mandy fing plötzlich an zu lächeln, und ihre Augen sahen aus, als hätten sie einen besonderen Glanz bekommen. »Wir nennen sie nur die Grabkriecherin. Sie ist wunderschön, auch wenn sie hier wohnt.«
    Suko blieb beinahe die Luft weg. Er atmete dann heftiger und fragte nach. »Die Grabkriecherin? Habe ich richtig gehört?«
    »Ja, du hast es.«
    »Und was ist das Besondere an ihr, abgesehen davon, daß sie durch die Gräber der Toten kriecht?«
    Mandy verengte die Augen, drehte den Kopf und schien Erinnerungen aufzufrischen. »Sie ist einfach wunderbar, denn sie wird niemals sterben - niemals.«
    Suko ahnte schon, in welche Richtung das Gespräch lief. Trotzdem fragte er: »Wer kann schon ewig leben?«
    »Sie kann es, Suko!« lautete die geflüsterte Antwort.
    »Und wie ist das möglich?« fragte er.
    Mandy beugte sich vor. Wieder leuchteten ihre Augen, dann sagte sie mit leiser Stimme den entscheidenden Satz. »Die Grabkriecherin ernährt sich anders als wir…«
    »Von Toten?«
    »Nein.«
    Dann war ich auf dem falschen Dampfer, dachte Suko. Einen Moment später erhielt er die richtige Antwort.
    »Sie ernährt sich vom Blut der Menschen.«
    Suko schwieg. Klar, er hätte auch damit rechen müssen und hatte es wahrscheinlich auch getan. Nun aber, als man es ihm direkt erklärt hatte, da wußte er nicht, was er denken sollte, und er spürte auch seine eigene Hilflosigkeit in dieser Lage.
    Mandy aber amüsierte sich, als könne sie die Gedanken des anderen lesen. »Glaubst du denn nicht an Vampire?« flüsterte sie ihm wie eine Vertraute zu.
    »Das hat damit nichts zu tun.« Suko preßte die Worte mühsam durch die Zähne.
    »Es gibt sich aber!« Mandy nickte.
    »Ich weiß nicht so

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