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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite, und dann wurde der blanke Gegenstand wieder zurückgezogen, den Suko jetzt erkannte.
    Es war ein Spaten, und mit ihm hatte jemand auf die Erde rechts und links seines Kopfes geklopft.
    Wieso?
    Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte ihn. Er wollte ihn nicht weiterverfolgen, aber wenn er seine Umgebung durchforstete, wurde er praktisch dazu gezwungen.
    Er schaute auf ein Beinpaar, das in einer dunklen Röhrenhose steckte. Er sah, wie sich dieses Beinpaar bewegte, wie es von ihm wegging und der Spaten mit seiner scharfen Seite neben dem rechten Fuß über den Boden schleifte.
    Er sah noch andere Beine, aber er war gezwungen, sich all dies aus der Froschperspektive anzuschauen. Suko konnte auch nicht flüchten, weil er bis zum Hals in der kalten, feuchten Graberde steckte…
    ***
    Durch die Nase stieß er den Atem aus. Nach dieser Erkenntnis wurde ihm die Luft knapp. Er spürte einen Schwindel. Vor seinen Augen drehte sich die sichtbare Welt, denn das Wissen, so ausgeschaltet worden zu sein, war auch für ihn nicht so leicht zu verkraften.
    Während seiner Bewußtlosigkeit hatten sie ein Grab geschaufelt oder ein schon ausgehobenes benutzt, um ihn dort hineinzustecken. Sicherlich stand er mit den Füßen auf dem Grabboden, und dann hatten sie es so schnell wie möglich wieder zugeschaufelt.
    Es waren mehrere, wie Suko mittlerweile erkannt hatte. Drei dunkel gekleidete, männliche Personen in langen Mänteln, die aussahen wie Totengräber, standen vor ihm in einer Reihe und schauten auf den Kopf des Gefangenen nieder.
    Jeder von ihnen hielt einen Spaten fest. Die scharfen Blätter hatten sie in den weichen Boden gerammt und so wirkten sie wie Arbeiterdenkmäler.
    Die Dunkelheit war nicht so dicht, denn in der Nähe gab eine batteriegespeiste Lampe ihr Licht ab.
    Allerdings hatte jemand über die Kugel ein Tuch gehängt, so daß die Helligkeit doch sehr gedämpft in die Umgebung hineinfloß, aus der sich jetzt eine vierte Gestalt löste, von der Suko ebenfalls nur die Beine sah. Die allerdings kannte er.
    Sie gehörten der blonden Mandy.
    Sie umrundete die drei Männer auf der linken Seite. Wenn sie ihren Weg fortsetzte, würde sie nach einigen Schritten auf Sukos Kopf treten können, doch dicht vor ihm hockte sich Mandy hin, drückte den Kopf nach vorn und stützte sich mit den Händen ab.
    Er sah ihr Gesicht deutlich. Noch immer sah es so traurig aus. Der Blick wirkte verloren, und jetzt kam er ihm noch trauriger vor als zuvor.
    Mandy schüttelte den Kopf. Es bewegte sich kaum ein Haar bei ihrer glatten Frisur. »Es ist sehr schade, daß du nicht auf meinen Rat gehört hast, aber ich habe dich gewarnt.« Ihre traurigen Augen nahmen an Größe zu. »Es tut mir echt leid um dich. Aber so ist das nun mal, Suko.« Sie streckte eine Hand aus und streichelte seine linke Wange.
    Suko wartete, bis Mandy die Hand wieder zurückgezogen hatte. Die anderen interessierten ihn nicht. Sie hielten sich im Hintergrund auf und überließen der jungen Frau das Feld. »Kannst du mir wenigstens sagen, was das alles zu bedeuten hat?«
    Sie wiegte den Kopf. »Es ist so schwer, Suko, wirklich. Ich glaube nicht.«
    »Aber warum habt ihr mich eingegraben? Warum wurde ich wehrlos gemacht? Was habe ich euch getan?«
    »Ich weiß, daß es nicht angenehm ist, Suko. Ich fühle sogar mit dir, aber manchmal gibt es keine andere Lösung. Da muß man in den sauren Apfel beißen.«
    »Mir schmeckt er nicht.«
    Mandy sah wieder aus, als wollte sie anfangen zu weinen. »Du hättest wirklich besser gehen sollen. Jetzt ist es leider zu spät. Ich kann daran auch nichts ändern.«
    »Für was ist es zu spät.«
    Mandy legte ihre Hände zusammen wie beim Gebet. Sie hob noch den Kopf und verdrehte die Augen, als gäbe ihr der Himmel die Lösung. »Du wirst den Weg einfach gehen müssen.«
    »Welchen, verdammt?«
    »Den in ein anderes Leben«, flüsterte Mandy. »Den in eine völlig andere Welt. Es wird nicht lange dauern, dann erhalten wir Besuch, und dann ist es auch für dich vorbei, Suko.«
    Er schaffte sogar ein Grinsen. »Dann habt ihr nicht vor, mich mit euren Spaten zu erschlagen?«
    Beinahe entrüstet zuckte Mandy zurück, beugte sich aber sofort wieder nach vorn und damit Suko zu. »Wie kannst du nur so etwas denken? So brutal ist keiner von uns. Wir sind eben anders, verstehst du? Wir sind traurig. Die normale Welt ist uns verschlossen geblieben, und wir fühlen uns hier wohl.«
    »Auf dem Friedhof?«
    »Siehst du einen anderen Ort?«
    »Nein«,

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