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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber das würde ihnen schlecht bekommen, denn da brach eine ganze Welt für sie zusammen.
    Suko half mir so gut wie möglich, während ich nichts tat und nur die Untote unter Kontrolle hielt.
    Mein Freund arbeitete weiter in dem Erdloch, um es zu vergrößern und irgendwann verlassen zu können.
    Ich drückte der Blutsaugerin die Mündung in den Nacken. Sie erstarrte in der Bewegung und stützte sich am Spaten ab. »Laß ihn fallen«, sagte ich, bevor ich mich an Suko wandte. »Schaffst du es jetzt von allein?«
    »Mal versuchen.«
    Der Spaten klatschte zu Boden. Ich versetzte der Untoten einen Stoß in den Rücken, der sie nach vorn taumeln ließ. Als sie sich wieder gefangen hatte, schaute sie in die Mündung.
    Mein Platz war gut gewählt. Ich konnte sie als auch Suko unter Kontrolle halten. Mein Freund mußte sich schon anstrengen, um aus dem verdammten Grab zu kommen.
    Er schaffte es. Mit beiden Händen hatte er sich abstützen können, bewegte die Beine und kroch dann über den Rand hinweg - in Sicherheit.
    Auf dem Bauch blieb er liegen, zog die Beine an, bewegte auch die Arme und stöhnte leise vor sich hin. »Verdammt, John, du kannst nicht fassen, wie gut es mir tut.«
    »Das denke ich aber.«
    Die Blutsaugerin stand vor mir. Ihr Gesicht sah angespannt aus. Sie schaute auf meine Waffe und mußte auch sehen, daß mein Finger am Abzug lag. Wahrscheinlich rechnete sie damit, daß ich schießen würde, aber ich hielt mich zurück.
    Suko kam wieder auf die Beine. Seine Waffen hatte man ihm gelassen, wie er mir sagte.
    »Okay, dann können wir ja.«
    »Und wo willst du hin?«
    »Zum Grab unserer Freundin. Du sollst schließlich sehen, wo sie ihre Heimat hat.«
    »Ja, ich bin gespannt.«
    »Umdrehen!« befahl ich.
    Sie tat es, und Suko erinnerte mich wieder an die Grufties. »Vergiß sie nicht, John, sie lauern irgendwo hier auf dem Friedhof. Verstecke gibt es genug!«
    »Wir werden sehen!«
    Ich kümmerte mich um die Blutsaugerin, während Suko mehr die Umgebung im Auge behielt. Es war klar, daß er eine besondere Wut auf diese Grufties hatte. Ihnen hatte er schließlich sein Schicksal zu verdanken, aber sie spielten die zweite Geige. Ich wollte erfahren, weshalb die Untote hier auf dem Friedhof hauste und woher sie überhaupt gekommen war. Auch Vampire hatten ihre persönliche Geschichte und ebenso Pläne. Da brauchte ich nur an Will Mallmann alias Dracula II zu denken, der in seiner Vampirwelt hauste und sich zum Herrscher der Blutsauger aufgeschwungen hatte.
    So schritten wir über das in tiefes Schweigen gehüllte Gelände. Vorbei an den Gräbern, den Grabsteinen, auch den Kreuzen, deren Existenz dieser Blutsaugerin nichts ausmachte. Sie schrak vor keinem zurück oder umging diese Gegenstände im großen Bogen. Wären sei allerdings geweiht gewesen, hätte sie anders reagiert.
    Ihr Grab lag in einer Umgebung, wo die Steine wie Kisten aussahen. Kahl oder vermoost lagen sie auf den Gräbern. Dieser Teil des Friedhofs schien ein besonderes Flair zu haben, dessen Existenz tief in der Vergangenheit seinen Anfang gehabt haben mußte.
    »Das sind wirklich seltsame Grabsteine«, sagte auch Suko. »Die sehen alle aus wie Sarkophage.«
    Ich hörte ihn falsch lachen. »Könnte es sein, daß sie auch allesamt von bestimmten Personen belegt sind?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    An der Grabstätte der Untoten hatte sich nichts verändert. Noch immer war der Deckel ein Stück zu Seite geschoben worden. Er lag leicht schräg auf dem Unterteil und verdeckte den größten Teil der Sicht in die Tiefe.
    Das konnte uns nicht gefallen, und wieder mußte die Blutsaugerin für uns arbeiten. Sie war es, die den Deckel so weit zur Seite schrammte, daß wir in die Tiefe schauen konnten.
    Suko an der rechten, ich an der linken Seite, und ich sah, wie mein Freund den Kopf schüttelte.
    »Das ist kein normales Grab«, sagte er. »Das ist auch kein normaler Grabstein, für mich ist es eine einfache Steinkiste.«
    »Siehst du die Leiter?«
    »Klar.«
    »Gehst du zuerst, oder soll ich es tun?«
    »Wie wäre es, wenn wir sie gehen lassen?«
    »Auch nicht schlecht.«
    Wir brauchten nichts zu sagen, denn die Untote wußte, was sie tun mußte. Mit sicheren Bewegungen kletterte sie über den Rand hinweg und setzte sofort den ersten Fuß auf die Leiter. Dann stieg sie in die Tiefe, den Kopf hatte sie erhoben.
    Ich erhaschte einen Blick in ihr Gesicht. Was ich da sah, gefiel mir nicht.
    Der Ausdruck machte mich mißtrauisch, denn ich glaubte,

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