Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich schauten uns an. Dabei drehte mein Freund den Kopf und bewegte auch das Kinn. Ich wußte, was er damit meinte. Die Dämonenpeitsche befand sich ebenfalls in seinem Besitz, wie der Stab, der es ihm ermöglichte, die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten. So schlecht standen unsere Chancen also nicht.
    »Soll ich noch lange warten?« kreischte uns die Untote entgegen.
    »Schon gut«, sagte ich.
    Beide ließen wir unsere Waffen fallen, aber so, daß sie nicht direkt vor Dunas Füße fielen, sondern weit von ihr entfernt lagen.
    Zum Glück störte sie sich daran nicht, denn sie richtete jetzt ihr Augenmerk auf mich. Suko verschwand. Wie weit er weggehen würde, sahen weder Duna noch ich.
    Dafür kletterte ich die Stufen der Leiter hinab, in die Tiefe des Grabs.
    Der feuchte und nasse Geruch des Friedhofs verschwand rasch und schuf dem Platz, den ich aus zahlreichen Begegnungen mit Blutsaugern kannte.
    Sie stanken fast gleich. Nach Fäulnis, nach altem Blut und ein wenig süßlich.
    Ich erreichte mit beiden Füßen den Boden und drehte mich um. Dicht standen sie vor mir. Nicht weit entfernt hatte Duna die Schale mit dem Blut abgestellt, auf der noch der Deckel lag. Darum ging es ihr. Sie wollte das Gefäß sicher in ihre Vampirwelt schaffen, wo der große Mentor Mallmann oder Dracula II lauerte.
    »Du bist ja gut«, lobte sie mich und ließ ihre Zunge über den Hals der jungen Frau tanzen. »Jetzt brauchst du nur noch die Schale anzuheben und loszugehen.«
    »Wohin?«
    »Auf die Schmalwand zu.«
    »Und dann?«
    »Wird dich die Vampirwelt schlucken…«
    ***
    So etwas Ähnliches hatte ich mir gedacht, deshalb reagierte ich auch wenig überrascht, was Duna allerdings wunderte. »He, was ist mit dir? Du sagst nichts?«
    »Warum sollte ich?«
    »Dann nimm die Schale.«
    »Gut ich werde sie nehmen.« Ich hatte laut genug gesprochen, damit meine Stimme auch außerhalb des Grabes zu hören war, wo Suko hoffentlich bereits saß.
    »Aber verschütte keinen Tropfen«, warnte sie mich, als ich die Schale mit beiden Händen umfaßte.
    »Es könnte sonst tödlich für die Kleine hier enden.«
    Ich hatte die wertvolle Schale angehoben. »Willst du sie mit in die Vampirwelt nehmen?«
    »Natürlich!«
    »Und warum?«
    Das böse Lachen wehte auf mich zu. »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Ist schon klar.«
    »Wir gehen gemeinsam«, erklärte sie. »Du nach vorn, ich zurück. Alles klar?«
    »Sicher.«
    »Dann los.«
    Sie stand näher an der Wand, ging zurück und zog Mandy mit. Ich hörte deren Keuchen. Sie litt unter einer wahnsinnigen Angst, die sie hatte steif werden lassen. Auf ihrem Gesicht sah der Schweiß aus, als wäre er gefroren.
    Auch ich ging. Allerdings nach vorn, und ich dachte dabei an Suko. Verdammt, hoffentlich verpaßte er seinen Einsatz nicht. Noch war ich nicht nervös, wurde es aber, als Duna einen weiteren Schritt zurückging und Mandy dabei mit sich zog, denn hinter ihr veränderte sich plötzlich die Wand.
    Sie geriet in Bewegung und bildete einen Schatten, der sich als graues und zugleich auch als helles Viereck abzeichnete.
    Ich hörte das leise Jammern und Schreien der Stimmen. Wahrscheinlich waren es verletzte Vampire, die auf Linderung hofften, durch eben dieses besondere Blut.
    Wenn sie noch einen Schritt machte, dann…
    Dazu kam es nicht mehr.
    Es erschien für einen Moment Sukos Gesicht über dem Grabrand. Und zugleich hörte ich den Ruf.
    »Topar!«
    ***
    Jetzt war Suko an der Reihe!
    Fünf Sekunden blieben ihm genau, um die Situation zu kippen. Nicht mehr und nicht weniger, und er mußte sich verdammt beeilen. Während er sprang, starrte er nach unten, wo die drei Personen praktisch eingefroren waren. Sie konnten sich nicht bewegen, und diese Starre würde fünf Sekunden anhalten.
    Suko prallte auf.
    Dabei erwischte es ihn..
    Was bisher immer gutgegangen war, drehte sich plötzlich, denn Suko hatte in der Dunkelheit von oben her den aus dem Boden ragenden Stein nicht sehen können. Mit dem rechten Fuß war er normal gelandet, nicht aber mit dem linken. Er knickte um, fiel zur Seite und im selben Augenblick begannen die Schmerzen.
    In diesem Moment war ihm klar, daß er nicht mehr eingreifen konnte. Bis er sich erhoben und zu den dreien hingehumpelt war, da war die Zeit längst vergangen.
    Es traf auch zu.
    Suko lag noch auf dem Boden, als die fünf Sekunden vorbei waren. Ich kannte diese Situation und wurde auch übergangslos damit fertig, wenn ich aus dieser Zeitfalle wieder hervorkam.
    Zumeist

Weitere Kostenlose Bücher