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0996 - Die Grabkriecherin

0996 - Die Grabkriecherin

Titel: 0996 - Die Grabkriecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Feindin, keine andere.
    Duna stand vor ihr. Sie duckte sich. Ihr Mund zog sich in die Breite, als sie flüsterte: »Du hast mich verraten, Mandy! Du hast mich tatsächlich verraten!« Sie lachte scharf, schüttelte den Kopf, als könnte sie es nicht glauben, dann aber bückte sie sich gedankenschnell.
    Mandy dachte nicht mehr an das Kreuz. Ihr kam keine Gegenwehr in den Sinn, und so sah sie nur, wie etwas auf sie zuschnellte und dann blitzartig zupackte. Die Klaue der Blutsaugerin bekam Mandys Mantel zu fassen. Sie zerrte ihn hoch und den Inhalt gleich mit. Mandy wußte nicht, wie ihr geschah. Ihr war nur wieder so kalt, zugleich aber auch heiß, und die Worte der anderen schienen in ihr linkes Ohr hineindzudampfen. »Du kleine Verräterin, du. Dein Blut wird mir besonders gut schmecken. Ich werde dir meinen speziellen Kuß mit auf den Weg geben, bevor ich hier verschwinde…«
    »Das glaube ich nicht!«
    Die harte Stimme war plötzlich zu hören, und das schon aufgerissene Maul der Untoten bewegte sich von der linken Halsseite ein kleines Stück zur Seite.
    Sie starrte nach oben.
    Und sie sah die beiden Männer, die mit ihren Waffen in die Gruft hineinzielten…
    ***
    Wir hatten das Grabmal praktisch in die Mitte genommen. Suko schaute von der einen, ich von der anderen Seite hinein, und wir sahen leider auch, daß Duna einen Etappensieg erzielt hatte. Ihre verdammten Blutzähne befanden sich nicht weit vom Hals des Mädchens entfernt, das völlig leblos geworden war und wie eine Puppe im Griff dieser Untoten hing. Duna hatte zubeißen wollen, aber meine scharfe Stimme hatte sie im letzten Augenblick zurückzucken lassen.
    Noch immer war die Lage für Mandy gefährlich. Die andere brauchte ihren Mund nur um eine Idee nach vorn zu schieben, dann konnte sie zubeißen.
    Ich malte mir aus, was dann passierte. Auch wenn wir schossen und trafen, konnte sie den verdammten Biß noch immer durchführen und sich praktisch festbeißen.
    Das mußten wir verhindern.
    Sekunden verstrichen, ohne daß wir etwas hätten tun können. Aber die harte, direkte, greifbare Spannung war verschwunden. Es kam jetzt auf die nächsten Augenblicke an, das wußte auch Duna.
    »Ihr habt ihr geholfen, nicht?« keuchte sie tief aus ihrer Kehle hervor. »Ja, das haben wir.«
    »Und das Blut?«
    »Haben wir besorgt!«
    »Danke«, erwiderte sie sarkastisch. »Warum hast du es haben wollen?«
    »Stell nicht so dumme Fragen. Ich werde es mit in meine Welt nehmen, in der ich mich wohl fühle.«
    »In der Vampirwelt?«
    »Du kennst dich aus.«
    »Und ob. Ich weiß auch, wer sie beherrscht, aber ich werde es nicht zulassen, daß Dracula II das Blut bekommt. Es soll heilen, es kann auch heilen, das habe ich am eigenen Leibe gespürt, aber es wird nicht die Wunden irgendwelcher Vampire heilen oder was immer ihr mit dem Blut vorhabt. Dazu wird es nicht kommen.«
    »Willst du Mandy tot sehen?«
    »Nein.«
    »Dann würde ich so etwas nicht sagen.«
    »Wir werden dich nicht dazu kommen lassen, ihr Blut zu trinken, das laß dir gesagt sein.«
    »Irrtum. Ich gebe hier die Befehle. Ich weiß, daß ich es mitnehmen kann. Ihr schafft es nicht. Ich bin zu gut, und ich werde dafür sorgen, daß ihr mir dabei helft.«
    »Und wie?« fragte ich.
    »Du wirst zu mir kommen!«
    »Weiter!«
    »Du wirst mir persönlich die Schale reichen, wenn ich mich zurückziehe und wieder eintauche in meine Welt.«
    »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    Ihr Kopf zuckte vor. Schon berührten die Spitzen der Zähne den Hals der jungen Frau. Diese Berührung hatte dafür gesorgt, daß sich Mandy wieder bewegte. Vor allen Dingen die Augen, denn die verdrehte sie und schaute schräg in die Höhe. Bittend war ihr Blick auf Suko und mich gerichtet.
    »Nun, wie hast du dich entschlossen?«
    Ich ließ mir noch einige Sekunden. Duna war sich so unwahrscheinlich sicher. Sie ging davon aus, daß sie immer schneller war als eine Kugel, aber darauf würde ich nicht wetten. Vielleicht hätten wir sie getroffen, während sie biß, aber wir wollten kein Risiko eingehen und Mandy möglichst aus diesem Grauen heraushalten.
    »Ich warte nicht mehr lange!«
    »Du willst doch was von mir«, sagte ich. »Aber du hast mich überzeugt. Ich werde kommen.«
    »Sehr gut. Und dein Freund da oben wird verschwinden. Ich will keine Waffe auf mich gerichtet sehen. Auch deine nicht. Los, wirf sie weg! Und kein Kumpan soll sie ebenfalls fallen lassen. Aber hinein zu mir, verstehst du?«
    »Ich ebenfalls?«
    »Ja!«
    Suko und

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