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0997 - Straße der Psychode

Titel: 0997 - Straße der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Panoramabildschirm voll ausfüllte, stellte Jenny einige Überlegungen an und sprach sie laut aus.
    Sie sagte: „Angenommen, Jen hatte die Kraft, dir bewußt einen Hinweis zu geben, dann muß er sich intensiv darauf konzentriert haben. Da er jedoch gleichzeitig von Amtranik beherrscht wurde und dieser seine Gedanken kontrolliert, kann ihm Jens Absicht nicht verborgen geblieben sein. Amtranik weiß also, daß Jen dir einen Tip gegeben hat.
    Amtranik ist klug genug, um daraus die Konsequenzen zu ziehen. Ergo wird er Gegenmaßnahmen ergreifen und deine Pläne zu durchkreuzen versuchen."
    Die MESSIER tauchte in die staubige Atmosphäre von Zwottertracht ein.
    „Amtranik kann nicht verhindern, daß ich mein Vorhaben durchführe", erwiderte Tekener. „Ich kann von dieser Nebenstelle aus alle Schiffsfunktionen übernehmen. Er kann sich aber ausrechnen, daß ich meinen Plan nicht vor der Landung verwirkliche, um die Mannschaft nicht zu gefährden."
    „Nun, dann bleibt Amtranik immer noch die Flucht! „ argumentierte Jenny.
    Tekener drehte sich zu ihr um und zwinkerte ihr grinsend zu.
    „Erraten."
    „Jetzt begreife ich!" Jenny schlug sich auf die Stirn. „Du willst Amtranik die Flucht ermöglichen, damit er von Jen abläßt."
    „Vor allem möchte ich Jen die Freiheit zurückgeben", korrigierte Tekener. „Das andere kann ich nicht verhindern."
    Tekener ließ nun den Höhenmesser nicht mehr aus den Augen. Er hatte längst alle Vorbereitungen getroffen und brauchte nur noch die entsprechende Funktionstaste zu drücken, um die Störsender zu aktivieren.
    Die MESSIER sank rasch tiefer. Salik fing sie mit verstärktem Schub der Bremsdüsen erst einen Kilometer über der Oberfläche auf. Dann ließ er sie langsam niedersinken. Die Staubdecke brach auf und gab den Blick auf eine von Riesenkakteen bewachsene Oberfläche frei. Urweltlich anmutende Tiere, aus dieser Höhe nicht viel größer als Ameisen, flohen panikartig den Feuerorkan, den die Bremsdüsen der MESSIER ausspien.
    Noch fünfhundert Meter. Tekener spannte sich an.
    Noch dreihundert Meter.
    „Tek! „ rief Jenny entsetzt und deutete auf einen der Monitoren.
    Tekener blickte darauf und sah wie Gail Bedomo sich an einer Wand zu schaffen machte und eine der Reserve-Waffen aus der Halterung holte. Es war ein schwerer Kombistrahler. Damit wandte sie sich dem Kommandopult zu.
    Er durchschaute ihre Absicht sofort, bevor sie noch auf Jen Salik zielen konnte, der keine Ahnung hatte, welche Gefahr sich in seinem Rücken zusammenbraute. Wahrscheinlich übte Amtranik in diesem Moment sogar verstärkten geistigen Druck auf ihn aus.
    Ohne zu zögern, drückte Tekener die Funktionstaste, die für die statische Aufladung sorgte.
    Ein Blick auf den Höhenmesser zeigte Tekener, daß es nur noch fünfzig Meter bis zur Planetenoberfläche waren. Gleich darauf fielen die Instrumente aus. Durch die hyperstatische Aufladung wurden sie derart gestört, daß sie völlig falsche Werte auswarfen. Die Computersysteme fielen aus, Bildschirme verdunkelten sich.
    Durch die MESSIER ging ein Ruck. Für einen Moment schien es, als würde sie das letzte Stück in die Tiefe stürzen. Aber da wurde auf manuelle Steuerung umgeschaltet, und Tekener konnte das Schiff auffan:gen. Auf den flackernden Monitoren sah er, wie Kommandant Argosen vom Platz des Kopiloten in fieberhafter Hast die Tastatur seines Instrumentenpults bearbeitete.
    Wieder ging ein Ruck durch die MESSIER, doch die Andruckabsorber sprangen rechtzeitig an und fingen die Wucht des Aufpralls auf.
    Die MESSIER war auf Zwottertracht gelandet.
    Ein Blick auf den Bildschirm zeigte Tekener jedoch, daß Jen Saliks Platz am Kommandopult leer war.
    Er hatte die Gelegenheit zur Flucht genutzt. Ob er dies unter Amtraniks Zwang getan hatte oder aus eigenem Antrieb, das vermochte Tekener nicht zu beurteilen.
     
    4.
     
    Er hatte sich mit einem flugfähigen Raumanzug von der MESSIER abgesetzt, als es für ihn feststand, daß Trodar mit allen seinen Komponenten von Bord geflohen war.
    Nachdem er etwa fünfzehn Kilometer in Richtung Westen geflogen war, sah er unter sich eine Karawane.
    Sie bestand aus etwa zwanzig Zwottern und zwei geschuppten Riesenechsen, die zwei vollbepackte Schlitten zogen.
    Dazu gehörte noch ein Raupenfahrzeug von zehn Metern Länge, das dreifatch gegliedert war und sich wie ein Wurm über die Sanddünen schlängelte. Es war ein verbeultes, recht altersschwaches Gefährt, wie er selbst aus der Luft feststellen - und auch

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