0998 - Terraner unerwünscht
... vielleicht hast du recht. Schließlich haben wir ja noch andere Sorgen."
„Wahr gesprochen, mein Freund", stimmte Ras erleichtert zu.
Wie auf ein Stichwort hin meldete sich der Interkom.
Rhodan bat die beiden Mutanten zu sich in die Zentrale.
„Ist was los mit der Mentalstrahlung?" wollte Gucky wissen.
„Kommt und seht euch das selbst an", lautete die kurze Antwort.
Sie teleportierten gemeinsam und hatten bei der Rematerialisation Glück, niemand auf die Füße zu treten. Die Zentrale war gerammelt voll. Auch Fellmer Lloyd, Irmina Kotschistowa und Alaska Saedelaere waren anwesend.
Der Mausbiber benötigte schon keine weiteren Erklärungen mehr. Er teleportierte kurz auf einen freien Tisch, um besser sehen zu können. Und was er auf dem großen Panoramaschirm zu sehen bekam, war in der Tat bemerkenswert.
Die Hundertsonnenwelt leuchtete wie ein großer Stern, aber das war ein gewohnter Anblick. Auch ein oder zwei Dutzend Fragmentraumer wären nicht besonders aufregend gewesen.
Aber die Fernortung wies mindestens zweitausend Fragmentraumer aus, die in ungeordneten Pulks den Planeten umkreisten oder auf ihm landeten. Die Posbis schienen ihre gesamte Flotte zusammengezogen zu haben.
Rhodans Gesichtsausdruck verriet Besorgnis.
„Wir werden uns der Hundertsonnenwelt nur mit äußerster Vorsicht nähern und dann versuchen, vom Zentralplasma selbst eine Information zu erhalten. Die bisher aufgefangenen Funksprüche geben keine Aufklärung über das, was dort geschieht. Siebt fast wie eine Mobilmachung aus."
In geringer Entfernung zog ein Fragmentraumer vorbei, der an eine kreuzförmig verbundene SOL erinnerte, zwei verschmolzenen Hanteln ähnlich. Rhodan betrachtete das seltame Schiff, und ihm kam der Gedanke, daß bei den vielfältigen Konstruktionsformen der Posbis auch die BASIS nicht mehr auffallen würde.
Sie war zwar wesentlich größer als die Fragmentraumer, aber bei dem Durcheinander, das auf der Hundertsonnenwelt zu herrschen schien, würde vielleicht niemand darauf achten.
Außerdem ging Rhodan noch immer von der Voraussetzung aus, daß Terraner und Posbis Verbündete und Freunde waren.
Sie folgten der verdoppelten SOL, ohne daß ein Funkkontakt aufgenommen wurde.
„Ich habe ein ungutes Gefühl", murmelte Reginald Bull voller Ahnungen. „Ob die Posbis mal wieder durchgedreht haben, wie schon einmal ...?"
„Jedenfalls ist hier nichts mehr normal", sagte Rhodan.
„Was ist mit dem Stützpunkt der LFT?" fragte Demeter in das plötzliche Schweigen hinein. „Es sollte doch einer eingerichtet werden."
„Er wurde eingerichtet", erwiderte Rhodan. „Und wir werden versuchen müssen, Verbindung mit ihm aufzunehmen. Ich beginne, mir ernsthafte Sorgen zu machen." Er nickte Kanthall zu. „Versuchen wir es noch einmal. Zuerst mit Hyperfunk, dann, wenn die Entfernung geringer wird, mit Normalfunk. Sollten Posbis und Zentralplasma nicht reagieren, rufen wir den terranischen Stützpunkt."
Bei dem Chaos, das im Raum um die Hundertsonnenwelt herrschte, war die funktechnische Ortung der BASIS so gut wie unmöglich. Außerdem schien sich kein Schiff um das andere zu kümmern. Von Organisation oder einem zielstrebigen Vorgehen war bei den Posbis nichts zu bemerken.
Aber auch das Zentralplasma ignorierte Rhodans Hypersendungen, die aus direkten Anfragen und Bitten um Information bestanden.
Inzwischen war die BASIS in eine hohe Umlaufbahn gegangen, die sie mit einigen Dutzend Fragmentraumern teilte.
„Jetzt Normalfunk", schlug Rhodan vor. „Wir rufen die Vertretung der LFT an."
Zwei Minuten später erhielten sie Kontakt mit der Station Bergsee.
*
Zarker Prull starrte Bendrix an wie einen Geist, dann sprang er auf und rannte hinauf zur Funkstation.
Bendrix folgte ihm außer Atem.
Übersteuert und viel zu laut kam die verzerrte Stimme aus den Boxen. Sie war trotzdem einigermaßen verständlich: „... rufen wir den terranischen Stützpunkt der LFT. Hier Perry Rhodan an Bord der BASIS! Melden Sie sich! Was ist passiert?"
In die Pause hinein rief Zarker: „Hier Zarker Prull, Leiter der Delegation der LFT. Sind Sie es wirklich, Rhodan?"
Die Zeitverzögerung betrug eine halbe Sekunde.
„Auf dem Rückflug nach Terra, Prull. Reden Sie, bitte! Wir benötigen Informationen über das, was geschehen ist. Haben Sie Schwierigkeiten? Können wir helfen?"
„Ich hoffe es", sagte Zarker und schilderte dann mit knappen Worten die Ereignisse der vergangenen zehn Tage. Er schloß: „Die Ursachen
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