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0999 - Der Mitternachtsfluch

0999 - Der Mitternachtsfluch

Titel: 0999 - Der Mitternachtsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die sich niemand erklären kann. Sie werden schwächer und schwächer, und ich befürchte, daß ihnen niemand mehr helfen kann.«
    »Und was hat das mit der alten Geschichte zu tun?« erkundigte sich McCormick.
    »Rache!« Corinne riß die Augen weit auf. »Es geht einfach um Rache. Nichts ist umsonst. Man hat die Kinder damals geopfert. Über die genauen Gründe weiß ich nichts. Jetzt aber kehren die Toten zurück, fordern Tribut und Rache, und zwar an den Kindern, die sie ja ebenfalls gewesen sind.«
    Brett McCormick trank Whisky. Er sah dabei sehr nachdenklich aus.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es eben!«
    Mit dieser Antwort gab sich McCormick nicht zufrieden. »So wie du gesprochen hast, kann nur jemand reden, der sich mit den Dingen intensiv beschäftigt hat.«
    »Das habe ich nicht. Dazu hätte ich zuviel Angst.«
    »Und woher weißt du Bescheid?«
    McCormick erhielt noch keine Antwort, denn Corinne schaute auf die drei Gäste, von denen einer zu ihr kam, um die Rechnung zu begleichen.
    Während Corinne das Wechselgeld holte, sprach der Mann den ehemaligen Konstabler an, der zurücktrat, weil ihm die Bierfahne durch das Gesicht strich. »Dein Job ist vorbei, Brett. Kümmere dich nicht um Dinge, gegen die du nicht ankommst.«
    »Ach ja? Was meinst du damit?«
    »Laß alles so bleiben«, sagte der Mann. Er nahm das Geld in Empfang und ging.
    »Was wollte er?« fragte Corinne.
    Brett hob die Schultern. »Wahrscheinlich wollte er mich indirekt warnen. Hier scheinen viele Menschen Bescheid zu wissen. Nicht nur du, Corinne.«
    »Die meisten schweigen sich aber aus.«
    »Was nicht gut ist. Aber ich möchte noch einmal auf deine Worte zurückkommen. Woher weißt du so gut Bescheid, was mit den Kindern hier in Paxton passiert?«
    »Man hat es mir gesagt!« zischelte sie.
    »Und wer?«
    Zuerst wollte Corinne nicht so recht mit der Sprache heraus, dann aber redete sie. McCormick erfuhr, daß Jerry Goldman in der Wirtschaft gewesen war, einiges getrunken und dann über seinen Sohn David geredet hatte, der immer schwächer wurde. Seiner Meinung nach siechte er nur noch dahin. »So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er stirbt, hat Jerry gesagt«, flüsterte Corinne.
    »Was wollte er dagegen tun?«
    »Nichts, Mr. McCormick. Er kann nichts tun. Es ist alles vorbei. Es liegt nicht mehr in seiner Hand. Auch Jerry Goldman kennt die alte Geschichte. Er weiß, was auf Paxton zukommt. Er war völlig verzweifelt, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Ja, das ist verständlich. Aber allein gelassen wurde der Junge doch nicht -oder?«
    »Nein, auf keinen Fall. Seine Mutter ist noch bei ihm.«
    »Gut, dann werde ich mal gehen.« McCormick griff in die Tasche und holte einen Geldschein hervor.
    Corinne schaute ihn auffordernd an. Sie wollte noch mehr von ihm wissen, aber Brett hielt sich zurück. Er hatte genug erfahren. Besonders die letzten Sätze waren wichtig gewesen. Aber er wußte jetzt auch, daß die Bewohner von Paxton so uninformiert nicht waren. Die kannten sich schon aus oder ahnten zumindest, wohin der Hase lief. Er ließ sich das Wechselgeld nicht herausgeben, ging zur Tür und blieb davor noch einmal stehen, weil ihn Corinnes Frage stoppte. »Was wollen Sie denn jetzt tun, Mr. McCormick?«
    Brett drehte sich um. »Kann man etwas tun?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Die - die sind stärker als wir.«
    »Vielleicht solltest du beten.« Nach diesem Rat drückte sich der ehemalige Polizist durch den Vorhangspalt und verließ die warme Gaststätte, um hinauszutreten in die Kälte, hinein in die anbrechende Dämmerung, die sich wie ein böser Schatten über den Ort gelegt hatte.
    Selbst die Lichter konnten diese bedrückende Stimmung nicht aufhellen, die schwachen am Weihnachtsbaum sowieso nicht.
    McCormick wußte, wohin ihn sein Weg führte. Nicht nach Hause, sondern zum Haus der Goldmans. Er wollte mit eigenen Augen sehen, wie diese unheimliche und unerklärliche Kraft angriff.
    Er kannte den Weg. Weit hatte er nicht zu laufen. Nichts hier in Paxton lag weit voneinander entfernt. Die Stille war normal, nicht aber die Schreie der Frau, die bis auf die Straße drangen…
    ***
    Helen Goldman glaubte, tief in einem Alptraum zu stecken, der an Irrationalität einfach nicht zu fassen war. Hier war etwas geschehen, über das sie nicht nachdenken konnte oder wollte. Außerdem hätte es keinen Sinn gehabt, die Zeit wäre nicht gewesen, denn sie mußte so rasch wie möglich handeln. Auch das war nicht

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