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0999 - Der Mitternachtsfluch

0999 - Der Mitternachtsfluch

Titel: 0999 - Der Mitternachtsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach, weil sie sich wie eingefroren vorkam, und so starrte sie dem wirbelnden Ding entgegen, das da auf sie zuflog.
    Es war nicht mal schnell. Man konnte sein Fliegen sogar mit dem Begriff behäbig umschreiben, aber es ging von seinem Ziel nicht ab. Ein böses, verändertes, riesiges Insekt, das zu einem Mordboten werden konnte.
    Helen hörte sich selbst schreien. Der Schrei war zugleich die Erlösung aus ihrer Starre. Was sie tat, wurde allein von ihrem Instinkt vorangetragen, denn sie sackte urplötzlich in die Knie, und das genau war ihr Glück.
    Der Hubschrauber mit dem gefährlichen Kreis über dem Dach prallte nicht gegen ihr Gesicht. Er schlug auch keine Wunden, sondern flog über sie hinweg, wobei sich die Rotorblätter noch für einen Moment in ihren Haaren verfingen.
    Die Schmerzen jagten durch den Kopf der Frau. Sie taumelte dabei nach vorn. Diesmal schrie sie anders. Ein Wehlaut drang aus ihrem Mund, und sie spürte die Tränen, die in ihre Augen schössen. Über ihr hörte sich das Brummen des Motors schon wütend an, dann prallte Helen zu Boden, und die Rotorblätter lösten sich aus ihren Haaren, wobei einige Büschel durch die Luft segelten.
    Für die auf Händen und Füßen kniende Helen ging der Alptraum weiter.
    Sie hielt den Mund offen, schnappte nach Luft, stöhnte dabei, kroch automatisch vor und entfernte sich so von der Tür.
    Dabei registrierte sie, daß David sich aufgerichtet hatte. Ihr Sohn war einfach zu schwach, um der Mutter helfen zu können. Er mußte froh sein, sich bei seiner Schwäche überhaupt bewegen zu können. Er sah seine Mutter auf das Bett zukriechen, als wollte sie darunter Schutz suchen, aber Helen kroch nicht in diese Deckung hinein. Für einen Moment ließ sie ihre Hände auf der Bettkante liegen, dann drückte sich die Frau hoch, wobei sie den Kopf eingezogen hatte, denn hinter sich hörte sie noch immer das Brummen des Motors.
    »Mum, du mußt weg!«
    Die Warnung hatte der Junge nur krächzend aussprechen können.
    Helen wußte ja selbst, was sie zu tun hatte, aber es fiel ihr so verdammt schwer, sich überhaupt zu drehen.
    »Mummy!«
    »Ja!« keuchte sie. »Ja, verdammt…!« Endlich drehte sich Helen. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und schaute wieder auf die Tür.
    Dort tanzte der Hubschrauber in der Luft. Er blieb nie an derselben Stelle, stieg, sackte, flog vor und wieder zurück. Helen hatte zum erstenmal die Chance, ihn genauer zu betrachten. Erst jetzt kam ihr richtig zu Bewußtsein, daß es tatsächlich das Spielzeug ihres Sohnes war, das sich selbständig gemacht hatte. Es zuckte auf und ab, als könnte es sich nicht entscheiden, wen es zuerst angreifen sollte, wobei David auf dem Boden lag, den Kopf angehoben hatte und flehend zu seiner Mutter hinstarrte.
    Helen mußte sich entscheiden. Entweder David oder sie. Gemeinsam konnten sie das Zimmer nicht verlassen. Das wäre unmöglich gewesen, denn der Junge konnte sich nicht auf den Beinen halten. Also muß ich die Flucht allein antreten, dachte sie, was ihr auch nicht gefiel, da sie David dann im Stich lassen würde.
    Sie wußte nicht, wie sie sich entscheiden sollte, und sie konnte nicht mal sprechen. Aber sie dachte nach, denn für einen Moment war ihr Kopf frei.
    Bisher hatte ihm der Hubschrauber nichts getan. Das sah sie als Vorteil an. Ihm ging es sicherlich nicht um David, sondern um andere Dinge, und da sah sich die Frau im Mittelpunkt.
    »Bleib hier auf dem Boden, David!« flüsterte sie. »Bleib bitte auf dem Boden…«
    »Ja, Mum, ja…«
    Helen konzentrierte sich auf das veränderte Spielzeug. Für sie war es zu einem Monstrum geworden, und sie sah, wie es sich nach vorn bewegte.
    Es glitt auf sie zu. Die Rotorblätter drehten sich noch schneller. Helen hatte das Gefühl, als würden sie schreien oder zumindest hoch singen.
    Sie behielt das Ding im Auge, das sich nun entschlossen hatte, auf sie zuzufliegen.
    Der Helikopter kam!
    Das böse, teuflische und veränderte Insekt. Ein gefährliches Mordinstrument, denn die Rotorblätter waren höllisch scharf.
    Helen dachte wieder klarer. Sie brauchte eine Waffe oder zumindest etwas, mit dem sie den Angriff abwehren konnte.
    Nichts war da, nicht mal ein Stock, aber es gab das Oberbett ihres Sohnes. Plötzlich war es für die Frau wichtig geworden, die sich bückte, sich dabei drehte und nach dem Oberbett faßte, das sie an zwei verschiedenen Stellen griff und in die Höhe riß.
    Sie hörte das Brummen lauter, als sie sich drehte, wieder

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