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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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funktionierte..."
    „Halt dein Schandmaul!" Gordon stürmte ohne ein weiteres Wort zur Tür hinaus. Sofort schlug ihm der eisige Graupelschauer entgegen, die Kälte biss ihn in die Haut, und die raue Luft stach ihm in der Lunge. Eigentlich brauchte er Handschuhe und eine Kopfbedeckung, aber er würde sich hüten, umzukehren.
    Er stieg zu den dunklen, nassglänzenden Felsblöcken am Strand hinab. Der Wind blies ihm heftig ins Gesicht, und das war gut so. Er brauchte einen klaren Kopf, wollte nicht mehr daran denken, wie warm sich Kirstin in seinen Armen angefühlt hatte, wie sie ihn liebevoll angeschaut und hingebungsvoll geküsst hatte.
    Er hätte sie nehmen können. Fast hätte er es getan. Er hatte sie begehrt in diesem Moment. Und es war mehr als reines Begehren gewesen. Ihre ungeschickte Art, ihr freigiebiges Küssen

und die Offenheit, mit der sie ihre Gefühle zeigte, hatte ihn zu dem absurden Wunsch verleitet, sie ganz allein für sich haben zu wollen. Er wollte nicht, dass sie sich auch einem anderen Mann gegenüber so großzügig gab. Einen kurzen, verrückten Augenblick lang hatte er tatsächlich geglaubt, dass es ihm auf dieser gottverlassenen Welt besser ginge, wenn er sie nur hätte.
    Egoismus war schon immer sein Fehler gewesen. Was er wollte, hatte er sich auch genommen. Bei Kirstin sollte er sich allerdings anders verhalten.
    Er geriet auf den vereisten Steinen ins Rutschen, setzte seinen Weg aber dennoch fort. Sylvie kam ihm jetzt in den Sinn. Sylvie, die so grundverschieden von Kirstin war.
    Nach einem Konzert in Phoenix war sie hinter die Bühne gekommen, um ihm zu sagen, dass sie ein Kind von ihm erwarte. Sie hatte ihm von vornherein erklärt, sie sei nicht an einer Ehe interessiert.
    Sie wolle nur Geld. Hunderttausend Dollar hatte sie haben wollen. Unbedeutend für ihn, hatte sie angenommen. Ebenso wie das Kind, das sie bekam, weil sie ihm sofort versicherte, er brauche sich nicht darum zu kümmern. Es sei ihr Baby, und sie wolle nur die finanziellen Mittel, um es aufzuziehen.
    Gordon sah das anders. Sie müsse verrückt sein, sagte er ihr, wenn sie glaube, er würde ihr so ohne weiteres einen Scheck ausstellen. Er wisse ja nicht einmal, ob es wirklich sein Kind sei - bis auf ihr Wort, das Wort eines Rockstar -Groupies, einer Frau, die er kaum kenne und die nur hinter seinem Geld her zu sein schien. Er sagte ihr ferner, dass er auch Rechte habe, wenn es um sein Kind ginge, und dass er nichts machen würde, bis er mit seinem Anwalt gesprochen habe.
    Daraufhin war sie wütend geworden und hatte ihn angeschrieen und behauptet, dass ein unverheirateter Vater keinerlei Rechte habe und nie haben werde. Es sei ein Fehler von ihm gewesen, sich mit ihr anzulegen, und sie hatte ihm angedroht, dass er sein Kind nie zu Gesicht bekäme. Und dann war sie gegangen. Erst dann fiel ihm auf, dass sie ihm ein Stück Papier in die Hand gedrückt hatte. Auf dem zerknitterten Zettel stand das Testergebnis eines medizi nischen Labors über die Blutgruppe des Kindes. Es war eine seltene Blutgruppe. Die gleiche, die er auch hatte. Vor Gericht wäre das vielleicht kein ausreichender Beweis gewesen, aber Sylvie hatte damit alles auf eine Karte gesetzt. Das gab keinen Sinn, es sei denn, das Baby stammte wirklich von ihm.
    Gordon hatte nach ihr gesucht. Er wusste ja, dass sie aus Michigan kam und hatte Anwälte engagiert, sie ausfindig zu machen. Ergebnislos. Sie war verschwunden, schien wie vom Erdboden verschluckt. Entweder hatte sie ihm nicht ihren wirklichen Namen gesagt, oder sie hatte ihn geändert. Aber ohne irgendeine Angabe wie einen Namen oder eine Sozialversicherungsnummer war es aussichtslos, nach ihr zu suchen. Es gab zwar etliche Hinweise, aber es wurde nichts Konkretes daraus.
    In den vielen Monaten, die folgten, hatte Gordon ausreichend Zeit, darüber nachzugrübeln, was er bei der Vorstellung empfand, ein Kind zu haben. Er war nicht stolz auf seine Vaterschaft, sondern eher beschämt über die Folgen dieser einen haltlosen Nacht. Aber die Tatsache, dass er Vater war, veränderte ihn, und er war nur noch von dem Gedanken besessen, sein Kind zu finden.
    Fast zwei Jahre waren vergangen, ehe ein Anwalt einen wertvollen Hinweis bekam. Sylvie wurde gefunden, das Kind war längst geboren. Ein Mädchen. Seine Tochter. Aber Sylvie hatte ihre Drohung wahrgemacht. Er würde das Kind nie zu Gesicht bekommen. Sie hatte die Kleine nicht behalten, wie sie ihm gesagt hatte, sondern zur Adoption freigegeben. Zur Adoption

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