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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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beiden, ich muss nach dem Frühstück
    wegfahren“, verkündete er.
    Schweigend und seltsam angespannt blickte Mark seinen Vater an.
    „Ist das in Ordnung?“, fragte Justin.
    „Klar“, erwiderte sie. „Dein Sohn und ich machen un s einen schönen Tag, oder, Mark?“ Dieser antwortete nicht, sondern sah seinen Vater wie gebannt an. „Bleibst du lange weg, Dad?“
    „Höchstens bis morgen.“
    „Versprochen?“
    „Ja.“ Justins Stimme klang sanft. „Spätestens morge n bin ich wieder hier.“
    „Wohin fährst du?“
    „Das ist ein Geheimnis. Aber wenn ich zurückkomme, habe ich eine Überraschung für dich. Du wirst dich freuen.“
    Offenbar war Mark damit zufrieden. Er nickte, und Justin fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Nach dem Frühstück ging er nach oben, um sich umzuz iehen. Evie wäre ihm am liebsten gefolgt, doch sie beherrschte sich. Es dauerte nicht lange, bis er im eleganten Anzug und mit der Aktenmappe in der Hand zurückkam. Er war wieder ganz der Geschäftsmann, als den sie ihn kennengelernt hatte.
    Plötzlich wurde ihr klar, warum Mark so angespannt gewesen war. Es war nicht
    auszuschließen, dass für Justin der Urlaub beendet war. In einigen Stunden ruft er an, erklärt, er müsse in London bleiben, und bittet mich, Mark n ach Hause zu bringen, dachte sie verächtlich. Im Gegensatz zu ihm würde sie seinen S ohn bestimmt nicht enttäuschen. Sie winkten ihm nach, als er wegfuhr, und verbrachten anschließend den ganzen Tag am Strand. Am Abend spielten sie Schach. Evie wollte Mark die ersten zwei Spiele gewinnen lassen, doch schon bald merkte sie, wie gut er spielen konnte, und hatte Mühe, auch nur eine einzige Partie zu gewinnen. Nach seiner belustigten Miene zu urteilen, hatte er sie durchschaut, und sie mussten beide lachen.
    Als das Telefon läutete, sprang Mark auf und griff nach dem Hörer. „Dad? Wann kommst du zurück? … Okay, ich sage es Evie. Bis dann.“ Das Ge spräch war beendet, und er legte auf. „Mein Vater hatte keine Zeit, um noch mit dir zu sprechen. Aber er kommt morgen Vormittag“, berichtete der Junge.
    Sie nahm es kommentarlos zur Kenntnis. Eine Unruhe, die sie sich nicht erklären konnte, überfiel sie, so als freute sie sich auf Justins Rü ckkehr. Jedenfalls war sie erleichtert darüber, dass er zurückkam.
    Nachdem sie aufgeräumt hatten, gingen sie ins Bett. Noch lange lag Evie wach und versuchte, sich auf Andrew zu konzentrieren und über die gesch eiterte Beziehung nachzudenken. Es gelang ihr jedoch nicht, und nach einer Weile gab sie es auf. Wie hätte sie auch der Beziehung mit dem Mann nachtrauern können, an dessen Gesicht sie sich kaum noch erinnerte?

Früh am nächsten Morgen wurde sie durch Geräusche i m Erdgeschoss wach. Sie sprang aus dem Bett, zog sich den Morgenmantel über, schlich ü ber den Flur und blickte dann nach unten.
    „Justin?“, fragte sie leise.
    „Ja. Kommst du bitte? Ich muss dir etwas erzählen.“ Seine Stimme klang sachlich. „Was ist passiert?“, fragte Evie beunruhigt und lie f die Treppe hinunter. Er wühlte in seiner Aktentasche und wirkte müde und erschöpft. „Bist du etwa die ganze Nacht gefahren? Du siehst so aus, als hättest du nicht geschlafen.“
    „Das ist jetzt nicht wichtig“, antwortete er ziemli ch ungeduldig. „Ich möchte dir etwas zeigen.“
    „Handelt es sich um die Überraschung, die du Mark v ersprochen hast? Soll ich ihn wecken?“ „Nein, erst will ich es dir zeigen. Hier.“ Er reich te ihr einen großen Briefumschlag. „Das ist für dich.“
    „Was ist es?“
    „Öffne das Kuvert.“
    Sie zog das Dokument heraus und begann zu lesen. Zunächst begriff sie überhaupt nichts. Doch dann fiel ihr die Adresse ihres Cottages auf.
    „Es ist also wirklich verkauft“, stellte sie deprim iert fest. „Haben die Nicholsons den Vertrag so schnell unterschrieben?“
    „Nein. Ich habe unterschrieben und das Haus gestern gekauft.“
    „Was hast du getan?“ Als sie den Preis las, der wes entlich höher war als der ursprünglich verlangte, fügte sie hinzu: „Das kann nicht wahr se in. So viel hast du nicht bezahlt, oder?“ „Ich musste es tun. Nachdem die Nicholsons gehört h atten, wie viel ich zu bezahlen bereit war, haben sie ihr Angebot erhöht. Damit hatte ich nicht gerechnet, weil sie versucht hatten, es so billig wie möglich zu bekommen. Aber offenbar wollten sie es unter allen Umständen haben, und wir haben uns gegenseitig überboten. Am Ende hatte ich den längeren Atem und habe

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