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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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natürlich mit zu mir“, antwortete Justin etwas gereizt. „Oder möchtest du das nicht?“, fügte er unsicher hinzu.
    Sie lachte. „Ich wollte nur wissen, was du so denkst.“
    „Seit Tagen waren wir nicht allein. Wir haben viel nachzuholen.“
    Ich freue mich auch darauf, endlich wieder mit ihm allein zu sein, gestand sie sich ein und nickte.
    Als sie spätabends vor dem Haus aus dem Wagen stiegen, öffnete Lily ihnen die Haustür und lächelte Evie freundlich an. Justin hatte seine Haushälterin informiert, dass er Evie mitbringen würde, und die ältere Frau führte sie die Treppe hi nauf in dasselbe Gästezimmer wie beim ersten Mal. Justin folgte ihnen.
    Nachdem Lily den Raum verlassen und die Tür hinter sich zugemacht hatte, lagen Evie und Justin sich in den Armen. Sie konnten es kaum erwarten, sich wieder zu lieben. Justin legte sie aufs Bett und küsste sie leidenschaftlich, währ end sie sich gegenseitig auszogen. Und dann war eine Zeit lang alles wieder wie zuvor, so als wären sie nicht weg gewesen und als hätte es die vergangenen Tage nicht gegeben.
    Anschließend schliefen sie erschöpft und glücklich ein. Als Evie nach einigen Stunden aufwachte, war das Bett neben ihr leer. Nackt und reglos wie eine Statue stand Justin am Fenster und sah sie unverwandt an.
    „Was ist los?“, flüsterte sie und setzte sich auf. „Was hast du?“
    „Das weiß ich selbst nicht. Ich wurde wach und hatt e das Gefühl, von einer dunklen Wolke umgeben zu sein. Es kommt mir so vor, als hätte ich darauf gewartet und als hätte es geschehen müssen.“
    „Du bist müde und hattest in den letzten Tagen zu v iel zu verkraften. Zu viel Neues ist auf dich zugekommen. Deshalb hast du jetzt Depressionen, die bestimmt bald wieder vergehen.“ „Ich wünschte, ich könnte es glauben. Seit ich mein e Mutter kennengelernt habe, warte ich darauf, irgendetwas zu empfinden. Auf der Party habe ich mir die Leute angeschaut, meine ganze Familie und mir immer wieder gesagt: ‚Endlich weiß ich, wohin ich gehöre und wer ich

bin, alles ist gut.‘ Und was ist passiert? Nichts. Ich empfinde weder Freude noch sonst irgendetwas.“
    „So schnell geht das auch gar nicht. Es wird noch länger dauern, bis du alles begriffen und verarbeitet hast. Du hast ja in all den Jahren eine eigene Persönlichkeit entwickelt und …“ „Ich bin hart, misstrauisch und gefühllos geworden“ , unterbrach er sie.
    „Nein, du bist nicht gefühllos. Vielleicht bist du zu verletzlich und zu empfindlich und hast dir gewünscht, gefühllos zu sein. Aber du bist es n icht.“
    „Meinst du nicht, ich könnte das besser beurteilen als du?“, fragte er ruhig.
    „Nein. Du bist der Mann, den ich liebe und immer lieben werde. Mir ist klar, es wird nicht ganz leicht sein, doch ich werde dir helfen, das, was dich quält und bedrückt, zu überwinden.“ „Mir kann wahrscheinlich niemand helfen. Ich hätte dich nicht mit hierhernehmen dürfen. Es war ein Fehler, dass wir uns geliebt haben. Verzeih mir. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anführen, ich hätte es nicht ertragen, heute Na cht ohne dich zu sein. Ich wollte mit dir zusammen sein und mit dir reden. Mir ist vieles klar geworden, obwohl ich es selbst nicht wahrhaben will.“
    Sie war zutiefst beunruhigt und befürchtete das Sch limmste. „Was willst du nicht wahrhaben?“
    „Dass wir uns nicht lieben können. Es ist besser, w ir trennen uns, ehe es zu spät ist.“
    11. KAPITEL
    Es hatte sich die ganze Zeit angedeutet. Trotz all der Freude über die
    Familienzusammenführung in Neapel war irgendetwas n icht in Ordnung gewesen. Evie hatte es gespürt, ohne es sich erklären zu können. Sie ha tte nicht darüber nachdenken wollen, und auch jetzt wollte sie es nicht wahrhaben. Sie liebte Justin und würde um ihn kämpfen. „Wieso können wir uns nicht lieben?“, fragte sie zo rnig.
    „Weil ich so bin, wie ich bin. Ich kann mich nicht ändern.“ Er lächelte freudlos.
    „Ausgerechnet dir habe ich es zu verdanken, dass ich es eingesehen habe.“
    „Mir?“
    „Ja. Nach deiner Rückkehr von dem Ausflug mit Ruggi ero habe ich dich gebeten, nicht noch einmal mit ihm wegzufahren, und du hast mir vorgeworfen, ich wollte dir Vorschriften machen und dich kontrollieren.“
    „Stimmt. Du hast mich so seltsam besorgt oder unsicher angesehen, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt.“
    „Das hast du auch. Margaret – so hieß meine Frau – hat mir dieselben Vorwürfe gemacht. Sie hat behauptet, ich sei

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