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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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der Vater des Mädchens sein.«
    Alex machte ein Gesicht, als hätte Mark ihr das Lieblingsspielzeug weggenommen. »Mist. Soweit habe ich nicht gedacht. Aber, Moment …« Die Stirn in Falten gelegt, kaute sie auf dem Nagel ihres Daumens. Dann stieß sie einen triumphierenden Laut aus. »Ich hab’s. Jetzt weiß ich auch, was mich in seinem Büro gestört hat. Passt auf, Jungs.«
    Jungs? Auch Mark hob verwundert eine Augenbraue.
    »Also, da war ein Foto in seinem Büro. Von seiner Frau und seinen Kindern am Strand. Und jetzt kommt’s. Der Junge sieht aus wie seine Mutter, aber das Mädchen ist ein ganz anderer Typ. Die passt vom Aussehen gar nicht zu Kranz. Mit ihren schwarzen Haaren könnte sie eher eine Tochter von Dirk oder dir sein.Wenn beide Elternteile hellere Haare haben, passt das irgendwie nicht. Das muss irgendwie mit dem Überfall auf diese Frau zusammenhängen.«
    Damit hatte sie Dirk erfolgreich abgehängt. »Wovon redest du jetzt?«
    »Na, das habe ich dir doch am Telefon erklärt, das stand doch im Abendblatt. Vor elf Jahren wurde eine Frau überfallen. Bei dem Artikel war auch ein Bild von ihr. Die hatte dunkle Haare und Augen. Leider stand da nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen war und was mit dem Kind passiert ist. Der Artikel war sowieso extrem vage und später gab’s kein Wort mehr darüber, ob sie den Täter gekriegt haben. Aber das bekomme ich raus.«
    Marks bisheriges Interesse wich einer undurchdringlichen Miene. »Und wo ist die Verbindung zu Kranz?«
    Dirk fluchte innerlich. Wenn Alex erstmal loslegte, um ihre Theorie zu verteidigen, trafen die restlichen Gäste ein, ehe sie das Thema »Reederei« überhaupt angeschnitten hatten.
    Den Kopf leicht schief gelegt, musterte Alex den Amerikaner mit einem Anflug von Arroganz. »Reicht es, dass Kranz ein Bild von ihr auf seinem Palm hatte?«
    Abwehrend hob Mark eine Hand. »Ich sag nichts mehr, aber können wir jetzt zu dem Punkt kommen, der Dirk und mich interessiert?«
    Dafür, dass Kranz ihn nicht interessierte, hatte Mark Alex bisher ungewöhnlich geduldig zugehört. Marks Reaktion ging Dirk nicht aus dem Kopf. Schon als es um die imaginären Schüsse von Alex auf das Haus von Kranz ging, hatte Mark auffallend heftig reagiert, und später dann erneut, als es zu dem Schusswechsel auf der Autobahn gekommen war. Die Maske kühler Beherrschung, als es vor wenigen Minuten um das Kind dieser getöteten Frau gegangen war, nahm Dirk ihm nicht ab. Dafür kannte er ihn mittlerweile zu gut. Vor Alex wollte er ihn nicht zur Rede stellen, aber spätestens Montag gab es einiges zwischen ihnen zu klären.Egal, was Mark letztlich war, Wirtschaftsprüfer im Auftrag des Schatzamtes auf jeden Fall nicht.
    Mark hatte seine Gedanken erraten. Während Alex auf dem Notebook eine Datei von Kranz suchte, formte er stumm das Wort »Montag«.
    »Hier ist sie. Kranz hat auf seinem Palm nicht nur die Kontonummer bei einer Direktbank gespeichert, sondern auch die Kontoauszüge. Er bekommt jeden Monat von der Merengo Company fünfzehntausend Euro.«
    »Merengo?« Mark pfiff leise durch die Zähne. »Damit hätte ich nicht gerechnet. Die Reederei wäre nahe liegend gewesen, aber Merengo … Dann müsste sich auf dem Konto bereits ein ordentlicher Betrag angesammelt haben.«
    »Irrtum, das Geld wird per EC-Karte jeden Monat am Geldautomat nahezu komplett abgehoben. Außerdem habe ich zwei Handynummern gefunden, bei denen keine Namen, sondern nur Buchstabenkürzel standen. JS/MW und AS/MC.« »Das könnte Jürgen Springer/Michael Warden bedeuten und MC steht vermutlich für Merengo Company. Bleibt nur offen, was sich hinter AS verbirgt.«
    »Genau das hat Dirk auch gesagt. Also, das Geld kommt von der Bank, geht zur Reederei, von dort aus zur Merengo und dann teilweise an Kranz zurück. Vermutlich auch an Springer, diesen Geschäftsführer, den ihr nicht mögt. Offen ist aber, wo der Rest hingeht. Es bleibt ja noch genug übrig.«
    Damit war aus Dirks Sicht alles gesagt und sie konnten zum gemütlichen Teil des Nachmittags übergehen, aber er sah Alex an, dass sie noch nicht fertig war.
    Mit glänzenden Augen beugte sie sich so weit vor, dass sie vom Schreibtisch zu rutschen drohte.
    »Ich habe die perfekte Lösung. Ich hole mir von Frank seinen Schlüssel für die Bank und seine Zugangsdaten. Die gibt er mir sofort. Im Gegensatz zu mir kann er auch Kundenkonten abfragen. Montagabend fahren wir zur Bank und sehen unsdie Zuordnungstabelle zwischen Controlling und

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