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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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wenigstens vernünftig hinbekomme.«

15
    Svens Laune wurde nicht besser, als er von seinem Bürofenster aus Mark und Dirk auf dem Parkplatz sah. Ihre Verspätung schien die beiden nicht sonderlich zu interessieren, ohne erkennbare Eile gingen sie auf den Eingang zu.
    »Drum gewährt mir eine Bitte, und lasst mich sein in euerm Bunde der Dritte«, zitierte er nicht ganz richtig aus Schillers Bürgschaft. Irritiert über seine eigenen Gedanken trat er vom Fenster zurück.
    »Was denn jetzt?«
    Sven musste sich erst Matthias’ Frage in Erinnerung rufen. Es war um Sandras katastrophalen Alleingang gegangen, der ihm gründlich die Stimmung verdorben hatte.
    »Entschuldige. Die Überwachung bekommen wir gedeckelt. Vielleicht fällt dir eine Begründung ein, warum sie allein unterwegs war. Aber ansonsten hast du ihr hoffentlich klar gemacht, wie dämlich sie sich verhalten hat. Den ungezielten Schuss können wir nicht wegreden, dafür bekommt sie Ärger. Zu Recht, wenn du mich fragst, so etwas darf nicht passieren.«
    »Ich weiß. Mein erster Gedanke war, dass wir dem Motorradfahrer dankbar sein müssen, dass er ihr die Knarre abgenommen hat.«
    Matthias trockener Humor war unbezahlbar. »Ich hoffe, das hast du ihr gegenüber nicht erwähnt. Schönen Dank noch mal, dass du mir den Ärger gestern erspart hast.«
    »Och, ich dachte mir schon, dass du Besseres zu tun hast. Außerdem war alles klar. Oder genauer gesagt, gar nix ist klar. Die Beschreibung des Fahrers passt auf beinahe jeden männlichen Motorradfahrer, unter anderem auch auf dich. Und zum Motorrad fällt ihr ein, dass es schwarz war. Großartige Zeugenaussage, oder? Das Kennzeichen hatte sie zwar, aber das gehört zu einem VW-Bus.«
    So schnell ließ sich Sven nicht täuschen. »Und was hast du noch?«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen? Ich wollte dich doch überraschen. Ich habe für zwölf Uhr Laura Kranz hierherbestellt, weil ich sicher bin, dass sie uns etwas verschweigt. Du wirst es bestimmt aus ihr herauskitzeln.«
    »Gut.«
    »Da wäre noch eine Kleinigkeit.«
    »Ja?«
    »Sei gleich nicht zu streng zu den beiden.«
    Das klang, als sei er ein fieser Lehrer. »Ich lasse mich nicht gern verarschen.«
    »Vielleicht täuschst du dich.« Matthias warf drei zusammengeheftete Blätter auf den Schreibtisch, Dirks Lebenslauf und beruflicher Werdegang in Kurzform. »Nach dem, was hier steht, kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Wirtschaftsprüfer in Unterschlagungen verwickelt ist. Und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie mit Kranz zusammenarbeiten, wenn der es auf Alex abgesehen hat.«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Egal, wie ich es drehe, es ergibt keinen Sinn.«
    »Vielleicht fragst du dich erstmal, was dich eigentlich an den beiden stört. Mensch, Sven, die einzige Erklärung, die Sinn macht, hast du vorhin selbst auf den Tisch gebracht. Und wenn es stimmt, dass dieser Amerikaner fürs FBI oder sonst wen arbeitet, hat der seine Anweisungen und übergeht dich nicht, um dich zu ärgern. Entscheidend ist doch nur, dass ihr alle auf der gleichen Seite steht. Oder geht es dir vielleicht darum, dass du dich ausgeschlossen fühlst? Früher warst du es, der vor Ort verdeckt gearbeitet hat, jetzt musst du es ihnen überlassen.«
    Der Gedanke gefiel ihm nicht und er war nicht bereit darüber zu diskutieren. »Und wer garantiert mir, dass wir auf der richtigen Seite stehen?«
    »Du übertreibst es mit deinem Misstrauen, aber vielleicht sind wir gleich schlauer.«
    »Nur, wenn du mit deiner Psychoanalyse aufhörst und dich auf deine Aufgabe konzentrierst.«
    »Wieso? Ich sollte dir meinen Eindruck schildern und dir sagen, was mir auffällt, und das habe ich getan.«
    Er hätte noch einiges zu Matthias selbstgefälliger Miene zu sagen gehabt, aber nach einem Klopfen betraten Mark und Dirk sein Büro.
    Mit einem knappen Gruß deutete Sven auf die Besucherstühle.
    »Matthias Alberts. Und ich bleibe freiwillig stehen«, stellte sich sein Freund lächelnd selbst vor und lehnte sich gegen die Fensterbank.
    Nach einem nichtssagenden Wortwechsel über die überfüllten Hamburger Straßen hatte Sven genug vom Small Talk.
    »Wieso ist Herr Schröder nicht mehr dabei, was habt ihr mit Kranz zu tun, und warum habt ihr euch nicht wie abgesprochen gemeldet?«
    Der Blick, mit dem sich die Männer verständigten, nervte Sven, obwohl er nicht sagen konnte, warum.
    »Es kam mit Holger, also Herrn Schröder, zu einer Meinungsverschiedenheit über das weitere

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