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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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einander an, um sich gegenseitig Mut zu machen. Affenscheiße regnete auf sie herunter, klatsch, klatsch, klatsch. Niemand rührte sich, bis Victarion den Zauberer am Arm packte und ihn mit sich zur Treppe zog.
    Als er die Tür zur Kapitänskajüte öffnete, wandte sich die dunkelhäutige Frau ihm schweigend und lächelnd zu … doch als sie den Roten Priester an seiner Seite sah, fletschte sie die Zähne und zischte vor Wut wie eine Schlange. Victarion versetzte ihr mit der Rückseite seiner guten Hand eine Ohrfeige, und sie landete auf dem Boden. »Schweig still, Frau. Wein für uns beide.« Er wandte sich an den schwarzen Mann. »Hat die Wühlmaus die Wahrheit gesagt? Habt Ihr meinen Tod gesehen?«
    »Ihn, und noch viel mehr.«
    »Wo? Wann? Sterbe ich in der Schlacht?« Er öffnete und schloss seine gute Hand. »Wenn Ihr mich belügt, spalte ich Euch den Kopf wie eine Melone und lasse die Affen Euer Hirn fressen.«
    »Euer Tod ist jetzt bei uns, Mylord. Gebt mir Eure Hand.«
    »Meine Hand. Was wisst Ihr über meine Hand?«
    »Ich habe Euch in den Nachtfeuern gesehen, Victarion Greyjoy. Ihr schrittet ernst und grimmig durch die Flammen, und von Eurer großen Axt tropfte Blut, doch Ihr wart blind gegenüber den Tentakeln, die sich um Euer Handgelenk und Euren Hals und Euren Knöchel schlangen, für die schwarzen Fäden, die Euch tanzen lassen.«
    » Tanzen?«, fuhr Victarion auf. »Eure Nachtfeuer lügen. Ich bin nicht zum Tanzen geschaffen, und ich bin auch niemandes Marionette.« Er riss sich den Handschuh von den Fingern und hielt dem Priester seine schlechte Hand ins Gesicht. »Hier. Ist es das, was Ihr wolltet?« Der frische Leinenstoff war bereits von Blut und Eiter verfärbt. »Er hatte eine Rose auf dem Schild, der Mann, der mir das zugefügt hat. Ich habe meine Hand an einem Dorn aufgekratzt.«
    »Selbst der kleinste Kratzer kann tödliche Folgen haben, Lord Kapitän, aber wenn Ihr gestattet, werde ich diese Wunde heilen. Ich brauche eine Klinge. Silber wäre am besten, doch Eisen wird genügen. Außerdem ein Kohlenbecken. Ich muss ein Feuer anzünden. Es wird wehtun. Es werden schreckliche Schmerzen sein, wie Ihr sie noch nie zuvor erlebt habt. Aber wenn wir fertig sind, wird Eure Hand wieder Euch gehören.«
    Sie behaupten alle das Gleiche, diese Männer der Magie. Die Maus hat mich auch vor dem Schmerz gewarnt. » Ich bin ein Eisenmann, Priester. Ich lache über den Schmerz. Ihr bekommt, was Ihr braucht … aber wenn Ihr versagt und meine Hand nicht geheilt wird, werde ich Euch persönlich die Kehle aufschneiden und Euch ins Meer werfen.«
    Moqorro verneigte sich, und seine dunklen Augen leuchteten. »So sei es.«
    An diesem Tag wurde der Eiserne Kapitän nicht mehr gesehen, doch im Laufe der Stunden hörte die Mannschaft seiner Eiserner Sieg immer wieder wildes Gelächter aus der Kapitänskajüte, ein tiefes und dunkles und irres Lachen, und als Longwaters Pyke und Wulf Einauge die Kabinentür öffnen wollten, fanden sie sie verrammelt vor. Später hörte man Gesang, einen fremdartigen hohen Klagegesang in einer Sprache, die der Maester als Hochvalyrisch bezeichnete. Das war, als die Affen das Schiff verließen und kreischend ins Wasser sprangen.
    Als die Sonne wieder aufging und das Meer schwarz wie Tinte war und die geschwollene Sonne den Himmel blutrot färbte, kam Victarion zurück an Deck. Von der Hüfte aufwärts war er nackt, und sein linker Arm war bis zum Ellbogen blutverschmiert. Während sich seine Mannschaft versammelte, Blicke wechselte und flüsterte, hob er eine verkohlte und geschwärzte Hand. Dunkle Rauchfäden stiegen von den Fingern auf, als er auf den Maester zeigte. »Der da. Schneidet ihm die Kehle durch und werft ihn ins Meer, und der Wind wird uns den ganzen Weg bis nach Meereen günstig gesinnt sein.« Moqorro hatte es in seinen Feuern gesehen. Er hatte auch gesehen, dass das Mädel verheiratet war, doch was machte das schon? Sie wäre nicht die erste Frau, die Victarion Greyjoy zur Witwe machte.

TYRION
    Der Heiler betrat das Zelt und murmelte einen Gruß, doch nachdem er erst einmal die faulige Luft gerochen und einen Blick auf Yezzan zo Qaggaz geworfen hatte, war es mit den schönen Worten vorbei. »Die Fahle Mähre«, erklärte der Mann Süßes.
    Was für eine Überraschung, dachte Tyrion. Wer hätte darauf kommen können? Abgesehen natürlich von jedem, der eine Nase hat, und sogar ich mit meiner halben. Yezzan glühte vor Fieber und warf sich unruhig in seinem eigenen Kot

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