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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nächsten Moment wieder verschwunden, aber da hatte Tyrion schon begriffen, was sie zu bedeuten hatte. Amme hat nicht damit gerechnet, dass wir zurückkommen. Er hatte sich auch die anderen Gesichter angeschaut. Keiner hat damit gerechnet, uns wiederzusehen. Wir sollten da draußen sterben. Endgültig begriff er, als er hörte, wie sich ein Löwenbändiger lautstark beim Arenameister beschwerte. »Die Löwen sind hungrig. Sie haben zwei Tage nichts zu fressen bekommen. Man hat mir gesagt, ich soll sie nicht füttern, und das habe ich getan. Die Königin sollte das Fleisch bezahlen.«
    »Sag ihr das doch, wenn sie das nächste Mal Hof hält«, entgegnete der Arenameister.
    Selbst da hatte Hella noch keinen Verdacht geschöpft. Wenn sie über die Arena sprach, bestand ihre größte Sorge darin, dass so viele Leute nicht gelacht hatten. Sie hätten sich bepisst vor Lachen, wenn man die Löwen losgelassen hätte, hatte Tyrion ihr beinahe gesagt. Stattdessen hatte er sie gedrückt.
    Unvermittelt blieb Hella stehen. »Das ist der falsche Weg.«
    »Nein.« Tyrion stellte die Eimer ab. Die Griffe hatten tiefe Rillen in seinen Fingern hinterlassen. »Da drüben sind die Zelte, zu denen wir wollen.«
    »Die Zweitgeborenen?« Ein schiefes Lächeln breitete sich auf Ser Jorahs Gesicht aus. »Wenn Ihr glaubt, dort findet Ihr Hilfe, kennt Ihr den Braunen Ben Plumm schlecht.«
    »Oh, ich kenne ihn. Plumm und ich haben fünf Partien Cyvasse gegeneinander gespielt. Der Braune Ben ist gerissen, hartnäckig, nicht dumm … aber vorsichtig. Er lässt den Gegner gern das Risiko eingehen, während er sich zurücklehnt und sich alle Möglichkeiten offenhält, um dann in der Schlacht zu reagieren, je nachdem wie sie sich entwickelt.«
    »Schlacht? Was für eine Schlacht?« Hella wich vor ihm zurück. »Wir müssen zurück . Der Herr braucht sauberes Wasser. Wenn wir zu lange fortbleiben, wird man uns auspeitschen. Und Hübsche Sau und Knirsch sind auch noch da.«
    »Süßes wird sich schon um sie kümmern«, log Tyrion. Höchstwahrscheinlich würden Narbe und seine Freunde bald ein Festmahl mit Schinken und Speck und einem guten Hundeeintopf begehen, aber das musste er Hella ja nicht auf die Nase binden. »Amme ist tot, und Yezzan liegt im Sterben. Es wird dunkel sein, ehe uns jemand vermisst. Eine bessere Gelegenheit bekommen wir nicht mehr.«
    » Nein. Ihr wisst, was sie mit Sklaven machen, die sie bei einem Fluchtversuch erwischen. Ihr wisst es . Bitte. Sie werden uns niemals aus dem Lager lassen.«
    »Wir haben das Lager doch gar nicht verlassen.« Tyrion nahm seine beiden Eimer. Er watschelte schnell los und drehte sich nicht um. Mormont folgte an seiner Seite. Einen Augenblick später hörte er, wie Hella hinter ihnen hereilte, einen sandigen Hang hinunter auf einen Kreis verschlissener Zelte zu.
    Die erste Wache trat vor, als sie sich den Pferdereihen näherten, ein schlanker Speerträger, dessen kastanienbrauner Bart ihn als Tyroshi entlarvte. »Was haben wir denn da? Und was habt ihr da in den Eimern?«
    »Wasser«, sagte Tyrion. »Wenn es beliebt.«
    »Bier wäre mir lieber.« Eine Speerspitze pikte ihm in den Rücken – eine zweite Wache, die sich von hinten an sie herangeschlichen hatte. Tyrion hörte den Dialekt von King’s Landing in der Stimme. Abschaum aus Flea Bottom. » Hast du dich verirrt, Zwerg?«, wollte die Wache wissen.
    »Wir sind hier, um uns eurer Kompanie anzuschließen.«
    Ein Eimer rutschte Hella aus der Hand und kippte um. Das halbe Wasser war herausgelaufen, ehe sie ihn wieder aufrichten konnte.
    »Wir haben schon genug Narren in dieser Kompanie. Was sollen wir mit drei weiteren anfangen?« Der Tyroshi tippte mit der Speerspitze an Tyrions Ring und ließ das goldene Glöckchen klingeln. »Ein entlaufener Sklave, scheint mir. Drei entlaufene Sklaven. Wessen Ring ist das?«
    »Sie gehören dem Gelben Wal.« Das sagte ein dritter Mann, der von den Stimmen angelockt worden war, ein hagerer Kerl mit Stoppelbart, dessen Zähne rote Flecken vom Bitterblatt hatten. Ein Feldwebel, erkannte Tyrion an der Art, wie sich die beiden anderen ihm gegenüber duckten. Anstelle der rechten Hand hatte er einen Haken. Der Kerl ist noch hinterhältiger als Bronn, oder ich bin Baelor der Geliebte. » Das sind die Zwerge, die Ben kaufen wollte«, erklärte der Feldwebel den beiden Speerträgern und blinzelte, »aber der Große … am besten nehmt ihr den auch mit ins Lager. Alle drei.«
    Der Tyroshi machte eine Geste mit dem

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