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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sich über Drachen erzählt, sind Nahrung für Narren. Sprechende Drachen, Drachen, die Gold und Edelsteine horten, Drachen mit vier Beinen und Bäuchen, die so groß sind wie Elefanten, Drachen, die mit Sphinxen um die Wette rätseln … Unsinn, alles Unsinn. Aber in den alten Büchern findet man auch die eine oder andere Wahrheit. Ich weiß nicht nur, dass die Drachen der Königin Euch mochten, ich weiß sogar wieso.«
    »Meine Mutter sagte, in meinem Vater sei ein Tropfen Drachenblut geflossen.«
    »Zwei Tropfen. Entweder das, oder sein Schwanz war zwei Meter lang. Kennt Ihr die Geschichte? Ich schon. Also, Ihr seid ein kluger Plumm, daher wisst Ihr, dass mein Köpfchen den Titel eines Lords wert ist … in Westeros, eine halbe Welt entfernt. Bis Ihr dort ankommt, sind von meinem Kopf nur noch Knochen und Maden übrig. Meine süße Schwester wird leugnen, dass der Kopf mir gehört und Euch um die versprochene Belohnung betrügen. Ihr wisst ja, wie Königinnen so sind. Launische Fotzen, der ganze Haufen, und Cersei ist die übelste von
allen.«
    Der Braune Ben kratzte sich am bärtigen Kinn. »Ich könnte Euch auch lebendig und zappelnd ausliefern. Oder Euren Kopf in ein Glas stopfen und einlegen.«
    »Oder Ihr könntet Euch mit mir zusammentun. Das wäre der weiseste Zug.« Er grinste. »Ich bin auch ein Zweitgeborener. Diese Kompanie ist mein Schicksal.«
    »Die Zweitgeborenen haben keinen Platz für Mimen«, meinte der Bravo in Rosa höhnisch. »Wir brauchen Kämpfer.«
    »Ich habe Euch einen mitgebracht.« Tyrion zeigte mit dem Daumen auf Mormont.
    »Dieses Untier?« Der Bravo lachte. »Ein hässlicher Kerl, aber Narben allein machen keinen Zweitgeborenen.«
    Tyrion verdrehte die verschiedenfarbigen Augen. »Lord Plumm, wer sind diese beiden Freunde von Euch? Der in Rosa geht mir auf die Nerven.«
    Der Bravo verzog die Lippen, während der Mann mit der Feder angesichts seiner Frechheit kicherte. Aber es war Jorah Mormont, der ihre Namen nannte: »Tintenfass ist der Zahlmeister der Kompanie. Dieser Geck nennt sich Kasporio der Gewitzte, obwohl Kasporio der Gefickte besser passen würde. Hinterhältiger Abschaum.«
    Mormonts Gesicht war vielleicht in seinem geschwollenen Zustand nicht zu erkennen, aber seine Stimme hatte sich nicht verändert. Kasporio blickte ihn erschrocken an, während Plumms Augen belustigt funkelten. »Jorah Mormont ? Seid Ihr das? Na, nicht mehr ganz so stolz wie damals, als Ihr abgehauen seid. Müssen wir Euch eigentlich immer noch mit Ser anreden?«
    Ser Jorahs geschwollene Lippen verzogen sich zu einem grotesken Grinsen. »Gebt mir ein Schwert, und Ihr könnt mich anreden, wie Ihr wollt, Ben.«
    Kasporio wich ein Stück zurück. »Ihr … Sie hat Euch fortgeschickt …«
    »Ich bin zurückgekommen. Nennt mich einen Narren.«
    Einen verliebten Narren. Tyrion räusperte sich. »Ihr könnt später über die alten Zeiten plaudern … wenn ich Euch erklärt habe, warum mein Kopf wertvoller ist, solange er auf meinen Schultern sitzt. Ihr werdet sehen, Lord Plumm, dass ich gegenüber meinen Freunden sehr großzügig sein kann. Wenn Ihr daran zweifelt, fragt Bronn. Fragt Shagga, Sohn des Dolf. Fragt Timett, Sohn des Timett.«
    »Und wer sollen die bitte schön sein?«, fragte der Mann, den sie Tintenfass nannten.
    »Gute Männer, die mir ihre Schwerter zur Verfügung gestellt haben und für diese Dienste anständig belohnt wurden.« Er zuckte mit den Schultern. »Oh, na gut, ›gute Männer‹ ist wohl eher gelogen. Blutgierige Bastarde, so wie Ihr.«
    »Vielleicht«, meinte der Braune Ben, »oder vielleicht habt Ihr Euch gerade nur ein paar Namen ausgedacht. Shagga, habt Ihr gesagt? Ist das ein Frauenname?«
    »Seine Brüste sind groß genug. Wenn ich ihn das nächste Mal treffe, werde ich in seine Hose gucken und mich vergewissern. Ist das ein Cyvasse- Spiel da drüben? Holt es her, und wir spielen eine Partie. Aber zuerst einen Becher Wein, denke ich. Meine Kehle ist so trocken wie alte Knochen, und ich sehe, dass wir noch viel zu besprechen haben.«

JON
    In dieser Nacht träumte er von Wildlingen, die im Wald heulten und begleitet vom Klagen der Kriegshörner und dem Dröhnen der Trommeln heranmarschierten. UNTER gang UNTER gang UNTER gang UNTER gang dröhnte es wie von tausend Herzen im selben Takt. Manche trugen Speere, manche trugen Bogen, und manche trugen Äxte. Andere lenkten Streitwagen aus Knochen, die von Hunden groß wie Ponys gezogen wurden. Riesen trampelten zwischen ihnen

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