10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
Streitmacht eingefunden. Wir müssen auf den Rest meiner Männer warten. Auch Pferde fehlen uns noch, und natürlich die Elefanten. Wartet, sage ich. Sammeln wir unsere Kräfte und ziehen wir einige kleine Lords auf unsere Seite. Lassen wir Lysono Maar seine Spione ausschicken, damit wir mehr über unsere Feinde erfahren.«
Connington warf dem molligen Generalhauptmann einen kühlen Blick zu. Dieser Mann ist kein Schwarzherz, kein Bitterstahl, kein Maelys. Er würde lieber warten, bis alle Sieben Höllen zugefroren sind, als sich nochmal ein paar Blasen einzuhandeln. » Wir haben nicht die halbe Welt durchquert, um jetzt zu warten. Unsere beste Hoffung besteht darin, hart und schnell zuzuschlagen, ehe King’s Landing begriffen hat, wer wir sind. Ich habe vor, Storm’s End einzunehmen. Das ist eine beinahe uneinnehmbare Festung und der letzte Stützpunkt von Stannis Baratheon im Süden. Wenn uns das gelingt, haben wir einerseits eine sichere Festung, in die wir uns im Notfall zurückziehen könnten, und andererseits beweisen wir unsere Stärke.«
Die Hauptleute der Goldenen Kompanie wechselten Blicke. »Wenn Storm’s End von Männern gehalten wird, die Stannis treu ergeben sind, nehmen wir es ihm ab, nicht den Lannisters«, warf Brendel Brandt ein. »Warum machen wir nicht mit ihm gemeinsame Sache gegen die Lannisters?«
»Stannis ist Roberts Bruder; er stammt aus der gleichen Brut, die das Haus Targaryen gestürzt hat«, erinnerte ihn Jon Connington. »Darüber hinaus ist er tausende von Meilen entfernt, mitsamt der winzigen Streitmacht, die er möglicherweise noch befehligt. Das ganze Reich liegt zwischen ihm und uns. Es würde ein halbes Jahr dauern, ihn zu erreichen, und er hat uns wenig und noch viel weniger anzubieten.«
»Wenn Storm’s End so uneinnehmbar ist, wie wollt Ihr es dann erobern?«, fragte Malo.
»Durch List.«
Der Heimatlose Harry Strickland war damit nicht einverstanden. »Wir sollten abwarten.«
»Das werden wir.« Jon Connington erhob sich. »Zehn Tage. Nicht länger. So lange dauern die Vorbereitungen. Am Morgen des elften Tages reiten wir nach Storm’s End.«
Der Prinz traf vier Tage später an der Spitze einer Kolonne aus hundert Pferden ein, hinter denen drei Elefanten hertrampelten. Lady Lemore begleitete ihn. Sie trug wieder die weiße Robe einer Septa. Vor ihm ritt Ser Rolly Entenfeld, von dessen Schultern ein schneeweißer Mantel wallte.
Ein guter und verlässlicher Mann, dachte Connington, als er zuschaute, wie Ente abstieg, doch der Königsgarde nicht würdig. Er hatte sein Bestes versucht, dem Prinzen auszureden, Entenfeld den Mantel umzuhängen; er hatte darauf hingewiesen, dass es besser wäre, mit der Besetzung der Königsgarde noch zu warten, um diese Ehre berühmteren Kriegern anzubieten, deren Namen und Treue ihrer Sache Glanz verleihen würde, oder auch den jüngeren Söhnen großer Lords, deren Unterstützung sie im bevorstehenden Krieg brauchten, doch der Junge wollte nicht hören. »Ente würde für mich sterben, wenn es sein müsste«, sagte er, »und das ist alles, was ich von meiner Königsgarde erwarte. Der Königsmörder war ein berühmter Krieger mit einem großen Namen und der Sohn eines großen Lords.«
Wenigstens konnte ich ihn überzeugen, die anderen sechs Posten unbesetzt zu lassen, sonst würden Ente inzwischen vielleicht schon sechs Küken hinterherwatscheln, jedes noch weniger geeignet als das vorangehende. »Geleitet Seine Gnaden in mein Solar«, befahl er. »Sofort.«
Doch Prinz Aegon Targaryen war nicht annähernd so fügsam, wie der Junge Greif es gewesen war. Es dauerte fast eine Stunde, bis er schließlich, begleitet von Ente, im Solar auftauchte. »Lord Connington«, sagte er, »Eure Burg gefällt mir.«
» Das Land deines Vaters ist wunderschön«, hat er gesagt. Sein Silberhaar wehte im Wind, und seine Augen waren ein tiefes Violett, dunkler als die dieses Jungen. » Mir auch, Euer Gnaden. Bitte, nehmt Platz. Ser Rolly, wir brauchen Euch dann nicht mehr.«
»Nein, ich möchte, dass Ente bleibt.« Der Prinz setzte sich. »Wir haben uns mit Strickland und Flowers unterhalten. Sie haben uns von dem Angriff auf Storm’s End erzählt, den Ihr plant.«
Jon Connington ließ sich seine Wut nicht anmerken. »Und hat der Heimatlose Harry versucht, Euch zu überreden, den Angriff zu verschieben?«
»Das hat er in der Tat versucht«, erwiderte der Prinz, »aber darauf lasse ich mich nicht ein. Harry ist eine alte Jungfer, nicht wahr? Ihr habt
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