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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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vollkommen recht, Mylord. Ich möchte, dass dieser Angriff so bald wie möglich stattfindet … allerdings mit einer kleinen Änderung. Ich beabsichtige ihn anzuführen.«

Das Opfer
    Auf der Dorfwiese schichteten die Männer der Königin ihren Scheiterhaufen auf.
    Oder ist es eine Schneewiese? Überall war der Schnee knietief, nur nicht an den Stellen, wo die Männer ihn weggeschaufelt hatten, um mit Axt und Spaten und Hacke Löcher in den gefrorenen Boden zu graben. Der Wind wehte von Westen heran und trieb noch mehr Schnee über die vereiste Oberfläche der Seen heran.
    »Das müsst Ihr Euch doch nicht anschauen«, sagte Aly Mormont.
    »Nein, aber ich werde es mir trotzdem anschauen.« Asha Greyjoy war die Tochter des Kraken, keine verhätschelte Jungfrau, die einen unangenehmen Anblick nicht ertragen konnte.
    Es war ein dunkler, kalter und hungriger Tag gewesen, so wie gestern und vorgestern auch. Den größten Teil des Tages hatten sie auf dem Eis verbracht und neben den beiden Löchern gezittert, die sie in das Eis des kleineren der zwei Seen gehauen hatten, um die Angelleinen unbeholfen mit Fausthandschuhen hineinzuhalten. Vor nicht langer Zeit durften sie noch damit rechnen, dass jede von ihnen ein oder zwei Fische herausholte, und die Männer aus dem Wolfswald, die mehr Erfahrung mit Eisangeln hatten, schafften sogar vier oder fünf. Heute war Asha ohne Beute zurückgekehrt, aber dafür war ihr die Kälte tief in die Knochen gekrochen. Aly ging es nicht besser. Seit drei Tagen hatten sie keinen Fisch mehr gefangen.
    Die Bärin versuchte es noch einmal. » Ich muss mir das nicht anschauen.«
    Euch wollen die Männer der Königin doch gar nicht verbrennen. » Dann geht. Ihr habt mein Wort, ich werde nicht fliehen. Wohin auch? Nach Winterfell?« Asha lachte. »Es ist nur drei Tagesritte von hier entfernt, habe ich gehört.«
    Sechs Männer der Königin stellten zwei riesige Kiefernstämme in die Löcher, die sechs andere Männer der Königin ausgehoben hatten. Asha brauchte sie nicht nach dem Zweck zu fragen. Sie wusste es. Pfähle. Bald würde die Nacht anbrechen, und der Rote Gott musste gefüttert werden. Ein Opfer aus Blut und Feuer, nannten es die Männer der Königin, auf dass der Herr des Lichts sein flammendes Auge auf uns richtet und diesen dreimal verfluchten Schnee schmilzt.
    » Selbst an diesem Ort voller Furcht und Dunkelheit beschützt uns der Herr des Lichts«, verkündete Godry Farring den Männern, die zuschauten, wie die Pfähle in die Löcher gerammt wurden.
    »Was hat Euer Südländergott mit dem Schnee zu schaffen?«, fragte Artos Flint. Sein schwarzer Bart war eisverkrustet. »Der Schnee ist der Zorn der alten Götter, der über uns gekommen ist. Sie sollten wir beschwichtigen.«
    »Ja«, sagte der Große Eimer Wull. »Der Rote Rahlu hat hier nichts zu sagen. Ihr verärgert die alten Götter nur noch mehr. Sie schauen von ihrer Insel aus zu.«
    Das Bauerndorf stand zwischen zwei Seen, und im größeren gab es kleine bewaldete Inseln, die wie die gefrorenen Fäuste eines ertrunkenen Riesen aus dem Eis ragten. Auf einer dieser Inseln wuchs ein knorriger, uralter Wehrholzbaum, dessen Stamm und Zweige so weiß waren wie der Schnee, der ihn umgab. Vor acht Tagen war Asha mit Aly Mormont hinübergegangen, um sich seine geschlitzten roten Augen und den blutigen Mund genauer anzusehen. Das ist nur der Saft, redete sie sich ein, der rote Saft, der in diesen Wehrholzbäumen fließt. Doch ihre Augen ließen sich davon nicht überzeugen: Sehen heißt glauben, und was sie gesehen hatte, war gefrorenes Blut.
    »Ihr Nordmänner habt uns diesen Schnee beschert«, beharrte Corliss Heller. »Ihr und Eure Dämonenbäume. R’hllor wird uns retten.«
    »R’hllor wird unser Verderben sein«, erwiderte Artos Flint.
    Soll doch die Pest Eure beiden Götter holen!, dachte Asha Greyjoy.
    Ser Godry Riesentöter überprüfte die Pfähle und stieß gegen einen, um sicherzugehen, dass er fest stand. »Gut. Gut. Das genügt. Ser Clayton, holt die Opfer.«
    Ser Clayton Suggs war Godrys starke rechte Hand. Oder vielleicht doch eher sein verdorrter Arm? Asha mochte Ser Clayton nicht. Während Farring ein inbrünstiger Anhänger des Roten Gottes zu sein schien, war Suggs schlicht und einfach grausam. Sie hatte ihn bei den Nachtfeuern gesehen, wie er mit offenem Mund und leuchtenden Augen zuschaute. Es ist nicht der Gott, den er liebt, es sind die Flammen, hatte sie begriffen. Als sie Ser Justin fragte, ob Suggs schon immer

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