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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schoßtiere, dachte Tyrion. Und er hat uns so sehr geliebt, dass er uns in die Arena geschickt hat, damit uns dort die Löwen verschlingen.
    Ganz so falsch lag sie nicht. Yezzans Sklaven aßen besser als die meisten Bauern in den Sieben Königslanden, und sie würden im Winter höchstwahrscheinlich nicht verhungern. Sklaven waren Eigentum, ja. Sie konnten gekauft und verkauft werden, und man durfte sie auspeitschen und brandmarken, ihre Besitzer durften sie für ihre fleischliche Lust gebrauchen und sie benutzen, um noch mehr Sklaven zu züchten. In dieser Hinsicht waren sie kaum mehr wert als Hunde oder Pferde. Aber die meisten Herren behandelten ihre Hunde und Pferde recht gut. Stolze Männer würden vielleicht aufschreien und behaupten, sie würden lieber frei sterben, als in Sklaverei zu leben, aber Stolz war billig. Wenn der Stahl auf den Feuerstein schlug, waren solche Männer rar wie Drachenzähne; ansonsten hätte es nicht so viele Sklaven auf der Welt gegeben. Es hat noch keinen Sklaven gegeben, der sich nicht für die Sklaverei entschieden hätte, überlegte der Zwerg. Die Wahl mag zwar nur zwischen Ketten und Tod gefallen sein, aber sie musste stets getroffen werden.
    Tyrion Lannister nahm sich selbst da gar nicht aus. Seine vorlaute Zunge hatte ihm am Anfang einige Striemen auf dem Rücken eingebracht, aber er hatte rasch gelernt, wie er Amme und dem Edlen Yezzan gefallen konnte. Jorah Mormont hatte länger und härter gekämpft, aber am Ende wäre es bei ihm auf dasselbe hinausgelaufen.
    Und Hella, nun …
    Hella hatte nach einem neuen Herrn gesucht, seit ihr Bruder Groschen seinen Kopf verloren hatte. Sie möchte, dass sich jemand um sie kümmert und ihr sagt, was sie zu tun hat.
    Dennoch wäre es grausam gewesen, ihr das ins Gesicht zu sagen. Also sagte Tyrion lediglich: »Yezzans Lieblingssklaven sind der Fahlen Mähre auch nicht entkommen. Sie sind alle miteinander tot. Süßes war der Erste.« Das Mammut, das ihr Herr gewesen war, war am Tag ihrer Flucht gestorben, wie der Braune Ben Plumm ihm erzählt hatte. Weder er noch Kasporio oder die anderen Söldner wussten, welches Schicksal die anderen Angehörigen von Yezzans Groteskerie ereilt hatte … aber wenn die Hübsche Hella Lügen brauchte, damit sie über ihre Träumereien hinwegkam, dann würde er eben lügen. »Wenn du lieber eine Sklavin sein willst, dann suche ich einen netten Herrn für dich, wenn der Krieg zu Ende ist, und verkaufe dich. Dann habe ich genug Gold, um nach Hause zu fahren«, versprach Tyrion ihr. »Ich suche einen netten Yunkischen für dich, der dir einen hübschen goldenen Halsring umlegt, an dem kleine Glöckchen bimmeln, wann immer du dich bewegst. Zuerst musst du allerdings überleben, was uns bevorsteht. Niemand kauft tote Mimen.«
    »Oder tote Zwerge«, meinte Jorah Mormont. »Vermutlich werden wir alle Wurmfutter sein, ehe die Schlacht vorüber ist. Die Yunkai’i haben diesen Krieg längst verloren, obwohl sie wohl noch eine Weile brauchen werden, um das zu begreifen. Meereen hat ein Heer aus Fußsoldaten, Unbefleckte, die besten Krieger der Welt. Und Meereen hat Drachen. Drei insgesamt, sobald die Königin zurückkehrt. Sie wird zurückkommen. Sie muss. Auf unserer Seite gibt es vierzig kleine yunkische Herrschaften, von denen jeder über seine eigenen halb ausgebildeten Affenmenschen verfügt. Sklaven auf Stelzen, Sklaven in Ketten … dazu haben sie wahrscheinlich noch einen Haufen blinder Männer und zittriger Kinder, das würde mich nicht wundern.«
    »Oh, ich weiß«, sagte Tyrion. »Die Zweitgeborenen stehen auf der Verliererseite. Sie müssen unbedingt wieder die Seiten wechseln, und zwar sofort.« Er grinste. »Überlasst das nur mir.«

Der Königsstürzer
    Ein heller Schatten und ein dunkler Schatten, so trafen die beiden Verschwörer in der stillen Waffenkammer im zweiten Stockwerk der Großen Pyramide zusammen, zwischen Gestellen mit Spießen, Bündeln von Pfeilen und Wänden, an denen die Trophäen längst vergessener Schlachten hingen.
    »Heute Nacht«, sagte Skahaz mo Kandaq. Das Messinggesicht einer Blutfledermaus spähte unter der Kapuze seines Flickenmantels hervor. »Alle meine Männer werden an Ort und Stelle sein. Die Parole lautet Groleo .«
    »Groleo.« Sehr passend, finde ich. » Ja. Was man ihm angetan hat … Wart Ihr bei Hofe?«
    »Ich war ein Wachmann unter vierzig. Alle haben auf den Befehl des leeren Wappenrocks auf dem Thron gewartet, um Blutbart und die anderen niederzumachen. Glaubt

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