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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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bleiben Freunde ein Leben lang. «
    » Ich glaube, damit hätten wir für den Augenblick genug Weisheiten ausgetauscht«, sagte Jon Snow. »Würdest du bitte Clydas hereinlassen?«
    Mully hatte sich nicht getäuscht: Der alte Bursche zitterte in der Tat, und er war so bleich wie der Schnee draußen. »Es ist sicherlich dumm von mir, Lord Kommandant, aber … dieser Brief macht mir Angst. Seht Ihr, hier?«
    Bastard, stand als einziges Wort außen auf der Rolle. Nicht Lord Snow oder Jon Snow oder Lord Kommandant . Einfach nur Bastard . Und der Brief war mit einem verschmierten Fleck aus rosa Wachs versiegelt. »Es war richtig, sofort zu mir zu kommen«, sagte Jon. Und es war richtig, Angst zu haben. Er brach das Siegel, strich das Pergament glatt und las.
    Dein falscher König ist tot, Bastard. Er und sein Heer wurden in siebentägiger Schlacht von uns niedergemacht. Ich habe sein magisches Schwert. Das kannst du seiner Roten Hure sagen.
    Die Freunde deines falschen Königs sind tot. Ihre Köpfe zieren die Mauern von Winterfell. Komm her und schau sie dir an, Bastard. Dein falscher König hat gelogen, und du auch. Du hast der Welt erzählt, du hättest den König-jenseits-der-Mauer verbrannt. Stattdessen hast du ihn nach Winterfell geschickt, um mir meine Braut zu rauben.
    Ich will meine Braut zurück. Wenn du Mance Rayder zurückwillst, komm und hol ihn dir. Ich habe ihn in einen Käfig gesperrt, damit der ganze Norden den Beweis für deine Lügen sehen kann. Im Käfig ist es kalt, aber ich habe ihm einen hübschen warmen Mantel aus den Häuten der sechs Huren gemacht, die mit ihm nach Winterfell gekommen sind.
    Ich will meine Braut zurück. Ich will die Königin des falschen Königs. Ich will seine Tochter und seine Rote Hexe. Ich will seine Wildlingsprinzessin. Ich will seinen kleinen Prinzen, den Wildlingssäugling. Und ich will meinen Stinker. Schick sie zu mir, Bastard, und ich mache dir und deinen schwarzen Krähen keinen Ärger. Wenn ich sie nicht bekomme, werde ich dir das Bastardherz herausschneiden und es aufessen.
    Unterzeichnet war der Brief mit:
    Ramsay Bolton,
rechtmäßiger Lord von Winterfell.
    »Snow?«, fragte Tormund Riesentod. »Du siehst aus, als wäre der blutige Kopf deines Vaters gerade aus dem Papier gerollt.«
    Jon Snow antwortete nicht sofort. »Mully, bring Clydas zurück in seine Gemächer. Die Nacht ist dunkel, und die Wege sind glatt vom Schnee. Satin, du begleitest sie.« Er reichte Tormund Riesentod den Brief. »Hier, sieh ihn dir selbst an.«
    Der Wildling warf einen skeptischen Blick auf den Brief und reichte ihn zurück. »Fühlt sich schrecklich an … aber Tormund Donnerfaust hatte Besseres zu tun, als zu lernen, wie man Papier zum Sprechen bringt. Außerdem steht in Briefen doch ohnehin nie etwas Gutes, oder?«
    »Nicht oft«, räumte Jon Snow ein. Dunkle Schwingen, dunkle Worte. Vielleicht lag doch mehr Weisheit in diesen alten Sprichwörtern, als er gedacht hatte. »Der Brief kommt von Ramsay Snow. Ich lese dir vor, was er geschrieben hat.«
    Als er fertig war, stieß Tormund einen Pfiff aus. »Ha. Das ist ganz große Scheiße, da gibt es kein Vertun. Was soll das mit Mance? In einem Käfig will er ihn haben? Wie denn das, wenn hunderte gesehen haben, wie deine Rote Hexe ihn verbrannt hat.«
    Das war Rasselhemd, hätte Jon beinahe verraten. Das war Zauberei. Ein Blendwerk, hat sie es genannt. »Melisandre … schaut zum Himmel, hat sie gesagt.« Er legte den Brief zur Seite. »Ein Rabe im Sturm. Sie hat das vorhergesehen.« Wenn Ihr Eure Antworten habt, lasst nach mir schicken.
    » Vielleicht ist das alles nur ein Haufen Lügen.« Tormund kratzte sich den Bart unter dem Kinn. »Wenn ich eine hübsche Gänsefeder und ein Fässchen Maestertinte hätte, könnte ich schreiben, dass mein gutes Stück lang und dick wie mein Arm ist, aber deswegen wäre das noch längst nicht so.«
    »Er hat Lightbringer. Er spricht von Köpfen auf den Mauern von Winterfell. Er weiß über die Speerfrauen Bescheid und kennt ihre Zahl.« Er weiß über Mance Bescheid. » Nein. Es steckt Wahrheit darin.«
    »Ich werde nicht behaupten, dass du dich irrst. Was beabsichtigst du zu tun, Krähe?«
    Jon spannte die Finger seiner Schwerthand. Die Nachtwache ergreift keine Partei. Er schloss die Faust und öffnete sie wieder. Was Ihr vorschlagt, ist nichts Geringeres als Hochverrat. Er sah Robb vor sich, in dessen Haar die Schneeflocken schmolzen. Tötet den Jungen und lasst zu, dass der Mann geboren wird. Er

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