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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Dünnschlamm um sich versammelt hatte. Zu seiner Rechten saß Soren Schildbrecher mit verschränkten Armen. Weiter hinten entdeckte er Gavin den Händler und Harl den Hübschen, die sich im Flüsterton unterhielten. Ygon Altvater saß inmitten seiner Frauen, Wied Wanderer allein. Borroq lehnte in einer dunklen Ecke an der Wand. Gnädigerweise hatte er seinen Keiler nicht mitgebracht. »Die Schiffe, die ich losgeschickt habe, um Mutter Maulwurf und ihr Volk zu holen, sind im Sturm untergegangen. Wir müssen ihnen über Land alle Hilfe schicken, die wir entbehren können, oder wir müssen sie sterben lassen.« Zwei von Königin Selyses Rittern waren ebenfalls gekommen, sah Jon. Ser Narbert und Ser Benethon standen hinten in der Halle an der Tür. Aber der Rest der Männer der Königin glänzte durch Abwesenheit. »Ich hatte gehofft, die Truppe selbst anführen und so viele Menschen vom Freien Volk retten zu können, wie den Rückweg überstehen.« Ein rotes Aufleuchten hinten in der Halle zog Jons Blick auf sich. Lady Melisandre war gekommen. »Aber jetzt hat sich leider herausgestellt, dass ich nicht nach Hartheim gehen kann. Die Patrouille wird von Tormund Riesentod angeführt, der Euch allen bekannt ist. Ich habe ihm so viele Männer versprochen, wie er braucht.«
    » Und was machst du, Krähe? «, donnerte Borroq. »Verkriechst du dich mit deinem weißen Hund hier in der Schwarzen Festung.«
    »Nein. Ich reite nach Süden.« Dann las Jon ihnen den Brief vor, den Ramsay Snow geschrieben hatte.
    Die Schildhalle explodierte.
    Alle Männer schrien gleichzeitig los. Sie sprangen auf und schüttelten die Fäuste. So viel zur beruhigenden Wirkung von bequemen Bänken. Schwerter wurden geschwungen, Äxte krachten auf Schilde. Jon Snow blickte Tormund an. Riesentod stieß erneut ins Horn, zweimal so lang und zweimal so laut wie beim ersten Mal.
    »Die Nachtwache ergreift keine Partei in den Kriegen der Sieben Königslande«, erinnerte Jon sie, nachdem wieder eine gewisse Ruhe eingekehrt war. »Es steht uns nicht zu, uns gegen den Bastard von Bolton zu stellen, Stannis Baratheon zu rächen oder seine Witwe und seine Tochter zu verteidigen. Diese Bestie , die Mäntel aus der Haut von Frauen macht, hat geschworen, mir das Herz herauszuschneiden, und ich beabsichtige, ihn für diese Worte zur Verantwortung zu ziehen … aber ich werde meine Brüder nicht bitten, gegen ihr Gelübde zu verstoßen. Die Nachtwache zieht nach Hartheim. Ich reite allein nach Winterfell, es sei denn …« Jon zögerte. »… es gäbe hier jemanden, der sich an meine Seite stellen und mich begleiten will?«
    Ein solches Gebrüll hatte er sich nicht erhoffen können, einen Tumult von solcher Lautstärke, dass zwei alte Schilde von der Wand fielen. Soren Schildbrecher war auf den Beinen, der Wanderer ebenso. Toregg der Große, Brogg, Harl der Jägersmann und Harl der Hübsche, Ygon Altvater, der Blinde Doss, sogar das Große Walross. Ich habe meine Schwerter, dachte Jon Snow. Wir kommen, Bastard.
    Yarwyck und Marsh schlichen hinaus, sah er, und ihre Männer folgten ihnen. Das spielte keine Rolle. Er brauchte sie jetzt nicht. Er wollte sie auch nicht. Kein Mann wird jemals behaupten können, ich hätte meine Brüder dazu gedrängt, ihr Gelübde zu brechen. Wenn hier jemand seinen Eid bricht, dann bin ganz allein ich der Verbrecher. Dann klopfte ihm Tormund auf den Rücken und grinste ihn mit seinen Zahnlücken an. »Gut gesprochen, Krähe. Und jetzt lass den Met kommen! Gewinne sie für dich, und dann mach sie betrunken, so geht das. Aus dir machen wir doch noch einen Wildling, Junge. Ha!«
    »Ich lasse Bier bringen«, sagte Jon zerstreut. Melisandre war gegangen, stellte er fest, und auch die Ritter der Königin. Ich hätte zuerst zu Selyse gehen sollen. Sie hat das Recht zu erfahren, dass ihr Gemahl tot ist. » Entschuldige mich. Ich überlasse es dir, sie betrunken zu machen.«
    »Ha! Für die Aufgabe bin ich bestens geeignet, Krähe. Geh nur!«
    Pferd und Rory gesellten sich zu ihm, als er die Schildhalle verließ. Ich sollte mit Melisandre sprechen, nachdem ich bei der Königin war, dachte er. Wenn sie einen Raben im Sturm sehen konnte, kann sie vielleicht auch Ramsay Snow für mich finden. Dann hörte er das Geschrei … und ein Gebrüll, so laut, dass die Mauer zu beben schien. »Das kam aus Hardin’s Tower, M’lord«, meldete Pferd. Er wollte wohl noch etwas hinzufügen, doch der Schrei schnitt ihm das Wort ab.
    Val, war Jons erster Gedanke.

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