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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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tun sie. Noch immer ist die Lage in der Welt unsicher, vielleicht gefährdeter denn je, weil es keine Staaten mehr gibt, die den Terrorgruppen, die sie unterstützen, gewissermaßen Mäßigung auferlegen könnten. - Dieser Einfluß ist nun geschwunden«, fuhr Henriksen fort. »Angeblich wollte das Kommando den Schakal aus dem Gefängnis freipressen - ihren alten Freund Carlos. Zwar ist es ihnen mißlungen. Doch daß ein klassischer Terroranschlag mit Geiselnahme verübt wird, damit ein Gesinnungsgenosse in Freiheit kommt, erscheint mir bemerkenswert. Glücklicherweise war die Aktion, dank des entschlossenen Eingreifens der spanischen Polizei, ein Fehlschlag.«
    »Wie bewerten Sie das Vorgehen der Polizei?«
    »Sie hat sich glänzend bewährt. Alle trainieren nach denselben Regeln, versteht sich, und die besten von ihnen exerzieren gemeinsam in Fort Bragg oder im britischen Hereford und an anderen Orten, in Deutschland und Israel beispielsweise.«
    »Aber eine Geisel wurde umgebracht.«
    »Das läßt sich nie ganz ausschließen, Charlie«, räumte der Experte traurig ein. »Selbst auf zehn Meter Entfernung, mit geladener Waffe in der Hand, läßt sich manchmal nichts ausrichten, weil man sonst den Tod weiterer Geiseln heraufbeschwört. Gerade dieser Mord ist besonders abscheulich, und wir können uns nur mit dem Gedanken trösten, daß diejenigen, die ihn verübten, es nie wieder tun werden.«
    »Ein Schlußwort, für das ich Ihnen dankbar bin, Bill Henriksen, Präsident von Global Security und unser Experte im Studio. Es ist acht Uhr und sechsundvierzig Minuten...« Es folgte Werbung.
    Im Schreibtisch bewahrte er Bills Handy-Nummer auf, mit der er sich in seine Mailbox einwählte. Vier Minuten später klingelte das Telefon.
    »Ja, John? Worum geht's?« Über das Handy war Straßenlärm zu hören. Henriksen mußte jetzt vor dem ABC-Studio stehen, dem Westteil des Central Park gegenüber. Vermutlich war er unterwegs zu seinem Wagen.
    »Bill, ich müßte dich in meinem Büro sprechen. So schnell wie möglich. Kannst du gleich kommen?«
    »Klar. Bin gleich bei dir.«
    Henriksen hatte einen Schlüssel für das Parkhaus und Zugang zu einem der reservierten Plätze. Keine achtzehn Minuten nach dem Telefonat betrat er das Büro.
    »Was gibt's denn?«
    »Hab dich heute im TV gesehen.«
    »Für sowas werde ich ständig engagiert«, erklärte Henriksen. »Großartig haben die Jungs das hingekriegt, jedenfalls nach den Fernsehbildern zu schließen. Ich kriege noch den Rest der Aufnahmen.«
    »Wirklich?«
    »Wenn man gute Beziehungen hat...! Das Video, das sie der Presse überließen, war ein bißchen gekürzt. Meine Leute kriegen die gesamten Aufnahmen von den Spaniern zur Analyse zugesandt; sie sind nicht als geheim eingestuft.«
    »Dann guck dir mal das an.« John stellte vom Fernseher auf das Videogerät um und ließ die Aufnahmen von Worldpark laufen. Anschließend stand er auf und legte die Kassette von Wien ein. Dreißig Sekunden später zeigte er die Berner Ereignisse. »Was hältst du davon?«
    »Dasselbe Team in allen drei Fällen?« wunderte sich Henriksen. »Klar, sieht ganz danach aus - aber wer zum Teufel sind sie?«
    »Du weißt doch, wer Popov ist, oder?«
    Bill nickte. »Klar, dieser KGB-Mensch, den du entdeckt hast. Ist er es, von dem du die Bänder hast?«
    »Genau.« Er nickte. »Vor kaum einer Stunde war er bei mir und zeigte sie mir. Macht ih m scheinbar große Sorgen. Dir auch?«
    Der ehemalige FBI-Mann verzog das Gesicht. »Weiß nicht. Erst müßte ich mehr darüber wissen.«
    »Und - kannst du's herausfinden?«

    Diesmal zuckte er die Schultern. »Ich kann Beziehungen spielen lassen, ein bißchen auf den Busch klopfen. Tatsache ist, wenn es eine echte >schwarze< Eliteeinheit gibt, müßte ich eigentlich längst davon wissen. Schließlich umfassen meine Kontakte die gesamte Branche, oder? Und was ist mir dir?«
    »Ich könnte hier und dort nachhören, in aller Stille. Könnte es als pure Neugier tarnen, beispielsweise.«
    »Okay. Ich prüfe das. Was hat Popov dir sonst erzählt?«
    »Er will wissen, warum ich ihn für solche Jobs engagiert habe.«
    »Das alte Problem mit Spitzeln. Sie wollen immer alles wissen. Er denkt wohl, er war dran, wenn er eine Aktion plant und einer von den Tätern überlebt. In den meisten Fällen singen sie wie die Kanarienvögel, wenn sie einmal in der Kiste sind, John. Das könnte ihn ganz schön in die Scheiße reiten. Unwahrscheinlich zwar, aber möglich war's. Und

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