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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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setzte er hinzu, nur um die nächste Frage zu vermeiden. »Zum SAS kam ich mit 24 Jahren, und bin dabei geblieben.«
    »Bin jedenfalls froh, Sie hier zu haben, Hauptfeldwebel«, sagte Chavez, als sie in den Wagen stiegen und zum Hauptquartier fuhren.
    »Danke, Sir!« Netter Kerl, dieser Chavez, dachte er, vielleicht sogar ein guter Kompanieführer, aber das mußte sich erst herausstellen. Er hätte da selbst ein paar Fragen auf dem Herzen, aber die ließ er wohl besser weg. Wäre wohl unschicklich, oder? Bei aller Erfahrung wußte Price nicht viel über die Gepflogenheiten bei den US-Streitkräften.
    Du könntest längst im gehobenen Dienst sein, diesen Kommentar verkniff sich Ding. In Amerika hätte man diesen Kerl, und wenn er sich noch so sträubte, längst aus seiner Einheit gerissen und zur Offiziersschule verfrachtet, wahrscheinlich unterwegs noch den Graduiertenabschluß an irgendeinem College machen lassen. Andere Länder, andere Sitten. Auf diese Weise wußte Chavez jedenfalls einen verdammt guten Hauptfeldwebel hinter sich, der ihm gute Dienste leisten würde. Zehn Minuten später parkte er hinter dem Gebäude, und sie eilten befehlsgemäß in die Nachrichtenzentrale.
    »He, Mr. C, was gibt's?«
    »Es besteht die Chance, daß dein Team den ersten Einsatz bekommt, Domingo. Bern in der Schweiz. Bankraub mit Geiselnahme. Mehr wissen wir im Augenblick auch nicht.« Clark deutete auf die Monitore. Chavez und Price holten sich Drehstühle und rückten näher.
    Als erster Praxistest kam ihnen der Vorfall gerade recht. Schon war die vorgeschriebene Routine eingeleitet. Im ersten Stock hatte man bereits Flüge von Gatwick in die Schweiz gebucht, auf nicht weniger als vier Maschinen. Zwei Helikopter hatte man nach Hereford abkommandiert, um die Männer mit ihrer Ausrüstung zum Flughafen zu bringen. British Airways war angewiesen, die versiegelte Fracht zu übernehmen - eine Zollkontrolle auf dem internationalen Flug hätte die Leute nur nervös gemacht. Wenn der Alarm nicht gestoppt wurde, würde sich Team-2 als Zivilisten ausstaffieren, mit Anzug und Krawatte. Clark fand das ein wenig übertrieben. Soldaten als Handelsvertreter zu kostümieren war nicht gerade die leichteste Übung.
    »Momentan passiert nicht viel«, erklärte Tawney. »Kannst du mal die Kassette von vorhin abspielen, Sam?« :
    »Jawohl, Sir.« Major Bennett steckte sie ein und drückte den Abspielknopf der Fernbedienung.
    »Tschechen-Karabiner 58«, tippte Price augenblicklich.
    »Keine Gesichter?«
    Bennett zuckte die Achseln. »Nein. Mehr wissen wir noch nicht über die Subjekte.«
    »Seltsame Waffe für Bankräuber«, bemerkte der Hauptfeldwebel. Chavez drehte sich um. Wieder so eine europäische Eigenheit, an die er sich gewöhnen mußte. Na schön, hier benutzten die Ganoven bei Überfällen keine Sturmgewehre.
    »Kommt mir auch komisch vor«, meinte Tawney.
    »Terroristenwaffe?« fragte Chavez seinen Hauptfeldwebel.
    »Ja, Sir. Die Tschechische Volksarmee hat 'ne Menge davon weggegeben. Ziemlich kompakt, wie Sie sehen. Nur 65 Zentimenter lang, für sowjetische Sieben-Komma-Sechszwei/39er-Munition. Vollautomatik mit Einzelfeuer-Schalthebel. - Für einen Schweizer Banditen höchst bemerkenswert«, wiederholte Price nachdrücklich.
    »Wieso?« fragte Chavez.
    »Weil sie in der Schweiz viel bessere herstellen, für ihre allgemeine Volksbewaffung. Die Bürgerwehrsoldaten verstauen sie im Kleiderschrank. Sich da ein paar zusammenzuhamstern, sollte doch nicht allzu schwierig sein.«
    Das Gebäude erzitterte unter dem Lärm der beiden Hubschrauber, die nahebei zur Landung ansetzten. Clark sah auf die Uhr und stellte fest, daß der Zeitplan eingehalten wurde.
    »Was wissen wir über die Umgebung der Bank?« erkundigte sich Chavez.
    »Daran arbeiten wir gerade, Meister«, gab Tawney zurück.
    »Wir haben nur das, was die Live-Kamera überträgt.«
    Der Bildschirm zeigte eine gewöhnliche Fahrbahn, allerdings ohne Verkehr, weil die Polizei Kraftfahrzeuge und Busse umleiten ließ. Ansonsten gewöhnliche Fachwerkbauten am Rand einer typischen Einkaufsstraße. Chavez wandte sich Price zu, dessen Blick starr auf die Szenerie geheftet blieb. Jetzt empfingen sie zwei Bilder, denn ein anderer Schweizer Sender hatte ebenfalls ein Kamerateam zum Tatort geschickt, und beide Signale wurden vom Satellit abgefangen. Der Übersetzer fuhr fort, die Kommentare der Reporter in den jeweiligen Situationen zu dolmetschen. Sie sagten nur wenig, die Hälfte davon war

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