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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Gestern ist er von Heathrow nach Chicago geflogen. Die Maschine startete etwa drei Stunden nach dem Gemetzel bei euch in Hereford. Wir haben Mietwagen, Hotelrechnung und den Anschlußflug von Chicago nach New York City. Hatte es offenbar eilig, der Knabe...«
    »Und die Adresse?«
    »Das war vom Glück zuviel verlangt. Postfach in Lower Manhattan«, teilte der Direktionsassistent seinem Kollegen mit. »Wie findest du das, Bill?«
    »Ganz heiße Sache, Gus. Sean Grady hat uns den Namen verraten, und einer der anderen Gefangenen bestätigte ihn. Kurz vor dem Attentat muß dieser Seroff eine enorme Summe und zehn Pfund Kokain überbracht haben. Wir fangen gerade erst an, bei den Schweizern zu ermitteln, wohin das Geld geflossen ist. Und nun stellt sich heraus, daß der Kerl von Amerika aus operiert. Hochinteressant!«
    »Echt wahr. Wenn irgend möglich, sollten wir ihn aufstöbern«, überlegte Werner laut. Den Beginn von Ermittlungen rechtfertigten die bisherigen Funde allemal. Die US-Gesetze gegen Terrorismus waren drakonisch und reichten, ebenso wie die Drogenfahndung, über die Staatsgrenzen hinaus.
    »Wollen Sie's versuchen?« fragte Tawney.
    »Darauf können Sie Gift nehmen, Bill«, gab Werner entschlossen zurück. »Ich werde mich selbst um den Fall kümmern. Die Jagd auf Mr. Seroff ist eröffnet!«
    »Hervorragend. Danke, Gus!«

    ***

    Werner befragte seinen Computer nach einem verfügbaren Paßwort. Diesen Fall würde man vordringlich und streng geheim behandeln, und der Codename war... nein, der lieber nicht. Er ließ die Maschine einen anderen wählen. Gut. PRÄFEKT, das konnte er sich merken, aus seiner Zeit im Jesuitenkolleg von St. Louis.
    »Mr. Werner?« meldete sich die Sekretärin. »Mr. Henriksen auf Apparat drei!«
    »Tag, Bill!« Werner nahm den Telefonhörer auf.

    ***

    »Ein süßer Fratz, nicht wahr?« strahlte Chavez.
    John Conor Chavez lag in seinem Plastik-Tragkörbchen und schlief im Augenblick selig. Um Verwechslungen zu vermeiden, war ein Namenskärtchen auf der Vorderseite angebracht, auch dem bewaffneten Polizisten in der Kinderstation zuliebe. Ein anderer stand im unteren Stockwerk, wo die Wochenbetten waren; ein SAS-Dreierteam - schwerer zu identifizieren, weil ihnen der militärische Haarschnitt fehlte - patrouillierte vor dem Krankenhaus. Die nachträgliche Vorsicht-ist-die-Mutter-der-Porzellankiste-Mentalität war ärgerlich, aber Chavez war den Männern dankbar, die seine Frau und sein Kind beschützten.
    »Die meisten sind so«, meinte John Clark und erinnerte sich an Patsy und Maggie bei ihrer Geburt - fast kam es ihm vor, als war's erst gestern gewesen. Den Glücksmoment, als er sie zum ersten Mal, in Krankenhausdecken gewickelt, im Arm halten durfte, würde er nie im Leben vergessen. Und jetzt sonnte er sich erneut in dieser Seligkeit; er konnte nachfühlen, was in Domingo vorging, wie stolz er war und vielleicht auch ein wenig eingeschüchtert von der Verantwortung, die seine neue Vaterrolle mit sich brachte. Aber so war nun mal der Lauf der Welt. Kommt ganz nach der Mutter , wie es ihm schien, also nach seiner Seite der Familie, was er für sehr gut hielt. Andererseits fragte sich John, ob der kleine Stammhalter wohl spanisch träumte, und ob er Spanisch lernen würde, wenn er älter war? Was war denn so schlimm an der zweisprachigen Erziehung? Plötzlich wurde er durch den Bereitschaftspiepser unterbrochen. Murrend zog John ihn aus dem Gürtel. Es war Bill Tawneys Nummer; er zog das Handy aus der Hosentasche und wählte dessen Nummer. Fünf Sekunden später nahm das synchronisierte Entschlüsselungssystem die Arbeit auf.
    »Ja, Bill?«
    »Gute Neuigkeiten, John. Euer FBI heftet sich diesem Seroff an die Fersen. Vor einer halben Stunde habe ich mit Gus Werner darüber gesprochen. Es stellte sich heraus, daß er gestern von Heathrow nach Chicago und weiter nach New York geflogen ist. Die Kosten wurden bei seiner Kreditfirma abgebucht. Das FBI will die Ermittlungen mit aller Kraft vorantreiben.«

    ***

    Der darauffolgende Schritt war die Überprüfung der Führerscheine, wo die Spur allerdings im Sande verlief. Aus dieser Richtung war kein Foto des Subjekts zu erwarten. Die in Albany damit beauftragten FBI-Männer reagierten enttäuscht, doch nicht besonders überrascht. Schließlich würde man anderntags die Angestellten der Filiale interviewen, die das Postfach unterhielt.

    ***

    »Sie haben sich ganz schön beeilt, Dmitrij«, bemerkte Brightling.
    »Es war das Beste,

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