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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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was ich machen konnte«, gab Popov zurück. »Die Mission war ein Fehlschlag. Die Rainbow-Soldaten sind einfach zu stark, um sie auf diese Weise anzugreifen. Trotzdem, Seans Leute haben sich tapfer geschlagen. Auch die Planung war vorzüglich, aber dieser Gegner war ihnen haushoch überlegen.«
    »Immerhin wird ihnen der Anschlag ein Denkzettel sein«, bemerkte sein Auftraggeber.
    »Vielle icht schon«, räumte Popov ein. In diesem Augenblick kam Henriksen ins Büro.
    »Schlechte Nachrichten für Sie«, verkündete er.
    »Und welche?«
    »Sie haben jemanden auf Ihre Spur gelenkt, Dmitrij.«
    »Ach ja? Und wie soll das geschehen sein?« fragte der Russe mit selbstzufriedener Ironie in der Stimme.
    »Ganz sicher bin ich nicht, aber sie verdächtigen einen Russen als Anstifter, und das FBI hat den Fall übernommen. Möglicherweise wissen sie sogar, daß Sie hier sind!«
    »Unmöglich«, widersprach Popov. »Obwohl... gut, ja, sie haben Grady, und der hat vielleicht ausgepackt... Er wußte ja, daß ich aus Amerika kam, oder konnte es sich zumindest denken. Und er weiß den Decknamen, den ich benutzt habe. Aber diese Identität habe ich aufgegeben, die entsprechenden Papiere vernichtet.«
    »Mag ja sein, aber vorhin erst rief ich bei Gus Werner an und fragte ihn nach dem Hereford-Vorfall aus - ob er nicht etwas wisse, was für mich interessant sei? Er hatte gerade eine neue Akte angelegt, um einen Russen ausfindig zu machen, der mutmaßlich in den USA lebt und Kontakte zur PIRA unterhält. Das heißt, sie überprüfen zumindest die Passagierlisten. Das FBI sollten Sie nicht unterschätzen, mein Freund!« warnte Henriksen.
    »Fiele mir gar nicht ein«, winkte Popov ab, dem nicht mehr ganz wohl in seiner Haut war. Ganz so leicht war es aber auch wieder nicht, jeden Transatlantikflug durchzuchecken, selbst im Computerzeitalter. Übrigens hatte er sich vorgenommen, daß er sich als nächstes Pseudonyme wie Jones, Smith, Brown oder Johnson zulegen würde, statt sich nach dem in Ungnade gefallenen KGB-Vorsitzenden der fünfziger Jahre zu nennen. Die Seroff-Identität war sein ganz persönlicher Spaß gewesen, vielleicht kein guter, wie sich jetzt herausstellte. Ein guter Name wäre Joseph Andrew Brown; da brauchte er sich nicht groß umzugewöhnen, dachte Dmitrij Arkadejewitsch Popov.
    »Gefährdet uns das irgendwie?« wollte Brightling wissen.
    »Nur, wenn sie unseren Freund hier finden«, gab Henriksen zurück.
    Brightling nickte und überlegte kurz. »Sagen Sie, Dmitrij - sind Sie je in Kansas gewesen?«

    ***

    »Tag, Mr. MacLean«, grüßte Tom Sullivan.
    »Ach ja, hallo! Sie wollen wohl noch ein bißchen plaudern mit mir?!«
    »Wenn's Ihnen nichts ausmacht«, gab Frank Chatham zurück.
    »Kommen Sie doch rein«, ermunterte ihn MacLean, der die Tür öffnete, in den Wohnzimmerbereich zurückkehrte und sich vornahm, nicht die Nerven zu verlieren. Er setzte sich und stellte den Fernseher leiser. »Was möchten Sie denn noch hören?«
    »Gibt's noch jemanden, der Ihrer Erinnerung nach Mary Bannister nahegestanden ist?« Die beiden Agenten sahen, wie MacLean die Stirn kraus zog und den Kopf schüttelte.
    »Niemand, den ich mit Namen kenne. Sie wissen ja, es ist eine Single-Bar. Da kommen alle möglichen Leute hin und quasseln miteinander, freunden sich an und so weiter.« Er strengte sichtlich sein Gedächtnis an. »Ein Typ vielleicht... aber den Namen weiß ich nicht mehr... hochgewachsen, etwa so alt wie ich, rötliches Haar, muskulös, Schwerarbeiter oder so... aber den Namen kenne ich nicht, tut mir leid. Mary tanzte mit ihm und nahm ein paar Drinks, glaube ich. Außerdem ist es in der Kneipe viel zu dunkel und bevölkert.«
    »Aber Sie haben sie nur einmal nach Hause gebracht?«

    »Fürchte ja. Wir quatschten miteinander und tauschten Witze aus, aber richtig geschnackelt hat es nicht. Mehr als ein netter Bekannter war ich auch nicht für sie. Ich bin ja auch, sagen wir, nie richtig an sie rangekommen, wenn Sie wissen, was ich meine. So weit ließ sie's nicht kommen. Echt nicht. Klar, nach Hause gebracht hab ich sie schon. Aber reingelassen hat sie mich nicht. Auch kein Gutenachtkuß. Bloß Händeschütteln und tschüß!« Er merkte, daß Chatham sich etwas aufschrieb. War es das, was er ihnen beim letzten Mal erzählt hatte? Er glaubte, ja, aber mit zwei Bullen im Wohnzimmer fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. Das Schlimmste war, daß er sich wirklich kaum an das Mädel erinnerte. Er hatte sie ausgeguckt und

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