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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Gegner den Selbstschutz vernachlässigt, um so besser, das ist sein Problem. Der Falke war von weit oben aus der Sonne herabgestürzt, nicht einmal sein Schatten hätte den Präriehund, der arglos vor seiner Höhle saß, warnen können. Offenbar auf Nahrungssuche für sich oder seine Jungen, hatte der Raubvogel seine Jagdbeute mitleidlos zur Strecke gebracht. Jetzt hing der Präriehund zwischen seinen Krallen wie ein leerer brauner Sack; bald würde er von seinem Henker zerfleischt und vertilgt werden.
    »Ich finde das immer verdammt schön«, begeisterte sich MacLean.
    »Grausam und doch anmutig«, bemerkte Popov.
    »Mutter Natur ist nun mal so, mein Lieber. Grausam, aber schön.« Killgore sah dem Falken nach, bis er in der Ferne verschwunden war. »Es war ein großartiger Anblick.«
    »Ich werde mir einen fangen und abrichten«, verkündete MacLean. »Er soll von meiner Faust losfliegen und töten!«
    »Gehören Präriehunde zu den gefährdeten Tierarten?«
    »Ganz und gar nicht«, verneinte Killgore. »Ihre natürlichen Feinde halten ihre Zahl begrenzt, sie können sie aber nie ganz ausrotten. Die Natur selbst hält das Gleichgewicht.«
    »Und wie paßt der Mensch dazu?« wollte Popov wissen.
    »Gar nicht!« erwiderte Kirk MacLean. »Der Mensch bringt alles nur durcheinander, weil die wenigsten wissen, was von selber geht und was nicht. Und für die Folgeschäden will niemand die Verantwortung übernehmen! Das ist ja das Problem.« 
    »Und - die Lösung?«
    Killgore wandte sich zu Dmitrij um und sah ihn direkt an.

    »Wir haben sie, wer sonst?«

    ***

    »Diesen Decknamen muß er schon seit langer Zeit benutzen, Ed«, betonte Clark. »Die IRA-Typen haben ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Aber das ist der Name, unter dem sie ihn kannten.«
    »Klingt einleuchtend«, mußte Ed Foley am anderen Ende der Leitung zugeben. »Und du willst ihn dir wirklich vorknöpfen, hm?«
    »Das ist doch nur verständlich, Ed. Offenbar hat er die Leute beauftragt, meine Frau, meine Tochter und meinen Enkel zu töten. Kapiert? Und sie haben zwei meiner Männer erschossen. Kriege ich nun die Erlaubnis, Kontakt mit ihm aufzunehmen oder nicht?« verlangte Rainbow Six, der in Hereford an seinem Schreibtisch saß, zu wissen.
    Im siebzehnten Stockwerk des CIA-Hauptquartiers fühlte sich Direktor Edward Foley merkwürdig unschlüssig. Wenn er Clark die Genehmigung gab, und Clark tatsächlich bekam, was er wollte, mußte eine Gegenleistung erfolgen. Sergej Nikolajitsch würde irgendwann bei der CIA anrufen und ebenso heikle Auskünfte fordern, und Foley würde sie ihm geben müssen, um das gegenseitige Vertrauen aufrechtzuerhalten. Doch was die Russen dann von ihm wissen wollten, konnte Foley nicht voraussehen - und beide Seiten spionierten schließlich noch immer gegeneinander. Die friedlichen Umgangsformen der modernen Gesellschaft waren im Spionagegeschäft noch nicht üblich. Man tat zwar so, als ob, doch traf man hinterrücks ganz andere Entscheidungen. Andererseits wollten solche Kontakte gepflegt sein, und Sergej Golowko hatte sich in zwei internationalen Affären als sehr hilfreich erwiesen. Bislang hatte er noch keine Gegenleistung eingefordert, weil die Einsätze jedesmal auch seinem Land mehr oder weniger zugute kamen. Doch Sergej war nicht der Typ, alte Schulden zu vergessen, und...
    »Ich weiß, was in dir vorgeht, Ed. Aber wir sind durch diesen Kerl entscheidend geschwächt worden. Dafür will ich ihn drankriegen, und Sergej weiß, wo ich ihn finde!«
    »Und wenn er selbst dahintersteckt?« Foley versuchte, ihn hinzuhalten.
    »Glaubst du das im Ernst?« schnaubte Clark.
    »Um ehrlich zu sein, nein. Das haben wir wohl hinter uns.«
    »Ganz meine Meinung, Ed. Und wenn er heute unser Freund ist, dürfen wir auch mal eine freundschaftliche Anfrage stellen. Vielleicht kriegen wir ja freundschaftlich Antwort! Wir könnten uns sogar darauf einigen, daß die russischen Eingreiftruppen ein paar Wochen rüberkommen und bei uns trainieren. Diesen Preis kann ich bereitwillig zahlen.«
    Mit John hatte es zweifellos keinen Sinn, darüber zu streiten; immerhin war er einst sein Ausbilder gewesen, auch der seiner Frau, Mary Pat Foley, heute stellvertretende Direktorin im Außendienst. »Na schön, John. Einverstanden. Wer nimmt den Kontakt auf?«
    »Ich habe seine Nummer«, versicherte Clark dem CIA-Chef.
    »Dann ruf ihn an, John. Mit meiner Genehmigung«, schloß der Direktor, auch wenn ihm keineswegs wohl dabei war. »Sonst noch

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