10 - Operation Rainbow
was?«
»Nein, Sir, und danke. Wie geht's denn Mary Pat und den Kindern?«
»Denen geht's prima. Und dein Enkel?«
»Der macht sich gar nicht übel. Patsy wohnt jetzt bei uns, und Sandy kümmert sich rührend um JC.«
»JC?«
»John Conor Chavez«, erläuterte Clark.
Komplizierter Name , dachte Ed Foley, sprach es aber nicht aus. »Also gut. Dann tu, was du nicht lassen kannst, John. Wir sprechen uns wieder!«
»Danke, Ed. Tschüß!« Clark griff auf der Tastatur seines Apparats tiefer und wählte die Hausleirung. »Bill, wir haben die Genehmigung.«
»Großartig«, versetzte Tawney. »Wann rufen wir an?«
»Jetzt auf der Stelle, wie war's?«
»Aber sehen Sie sich vor!« warnte Tawney.
»Keine Sorge.« Clark legte auf und drückte einen neuen Knopf. Mit ihm schaltete er den Kassettenrecorder ein, bevor er die Moskauer Nummer anwählte.
»Sechs-Sechs-Null«, meldete sich eine russische Frauenstimme.
»Ich möchte mit Sergej Nikolajitsch sprechen. Persönlich. Bitte sagen Sie ihm, Iwan Timofejewitsch sei am Apparat«, erklärte Clark in nahezu akzentfreiem Russisch.
» Da «, erwiderte die Sekretärin und fragte sich, wie dieser Mensch in die Direktleitung des Chefs geraten war.
»Clark!« dröhnte es kurz darauf aus dem Hörer. »Geht's euch gut da oben in England?« Und schon hatte das Katz-und-Maus-Spiel begonnen. Der Vorsitzende des wiederaufgebauten russischen Abwehrdienstes wollte ihn wissen lassen, daß er wußte, wo Clark sich aufhielt und was er tat, und auf keinen Fall preisgeben, woher er es wußte.
»Das Wetter ist überraschend gut, Vorsitzender Golowko.«
»Ihre neue Truppe ist ja ganz schön aktiv. Und dann noch der Anschlag auf Ihre Frau Gemahlin und Ihre Tochter - sind sie denn wieder wohlauf?«
»Es war ziemlich unerquicklich, wie Sie sich vorstellen können. Danke der Nachfrage; es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.« Das Gespräch führten sie in russischer Sprache, die Clark so geläufig war, als stammte er aus Leningrad - Sankt Petersburg, korrigierte sich John. Wieder so eine alte Gewohnheit, die man nur schwer ablegen konnte. »Und ich bin Großvater geworden.«
»Tatsächlich, Wanja? Meinen Glückwunsch! Das sind ja wundervolle Neuigkeiten. Ich war ganz außer rnir, als ich von diesem Anschlag hörte«, fuhr Golowko offenbar aufrichtig fort. Russen konnten oft sentimental werden, dachte John, besonders, wenn es um Kinder ging.
»Und ich erst. Aber wir sind über den Berg, wie es bei uns heißt. Einen von den Kerlen habe ich selbst festgenommen.«
»Das wußte ich ja gar nicht, Wanja!« Der Vorsitzende tat erstaunt. Ob geheuchelt oder nicht, vermochte John nicht zu sagen. »Was kann ich denn für Sie tun?«
»Ich brauche Auskunft über einen Namen.«
»Und wie lautet er?«
»Es ist ein Deckname: Seroff, Joseph Andrejewitsch. Der betreffende Agent - ehemalige Agent, möchte ich meinen - hatte mit progressiven Elementen im Westen zu tun. Wir haben Gründe, anzunehmen, daß er Drahtzieher bei Aktionen war, denen Menschen zum Opfer fielen - auch bei dem Anschlag auf meine Leute hier in Hereford könnte er die Hand im Spiel haben.«
»Also, wir hatten wirklich gar nichts damit zu tun, Wanja«, platzte Golowko heraus und war plötzlich todernst.
»Darauf deutet auch nicht das Geringste hin , Sergej. Aber ein Mann mit diesem Namen und russischer Nationalität hat den irischen Terroristen mit Geld und Drogen geholfen. Die Iren kannten ihn seit Jahren, noch aus der Zeit im Bekaa-Tal. Daß er früher mal beim KGB war, halte ich für wahrscheinlich. - Außerdem habe ich eine Personenbeschreibung«, setzte Clark hinzu und gab sie durch.
»Seroff, sagen Sie... Ein merkwürdiger...«
» Das finden wir auch.«
»Ist das denn so wichtig für Sie?«
»Sergej, der Mann hat nicht nur zwei meiner Leute auf dem Gewissen, sondern bei der letzten Aktion meine Frau und meine Tochter direkt bedroht. Ja, mein Lieber. Es ist tatsächlich sehr wichtig.«
Golowko in Moskau war verwundert darüber. Er kannte Clark, hatte ihn vor anderthalb Jahren das letzte Mal gesehen. Ein Außendienstler von ungewöhnlichem Talent - und mit einer glücklichen Hand. Seinen Feinden konnte er gefährlich werden, dieser echte Profi, besonders im Zusammenwirken mit seinem jüngeren Kollegen Domingo Estebanowitsch Chavez. Und Golowko wußte, daß Clarks Tochter mit diesem Chavez verheiratet war - das hatte man ihm, um genau zu sein, erst vor kurzem berichtet. Kirilenko in London hatte davon
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