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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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verdammten Justizminister, wenn er uns das nächste Mal braucht, lassen wir eben die Scheiß-Terroristen seine Bürger abknallen!« schimpfte Clark.
    »Es gibt nun mal das Bankgeheimnis«, betonte Tawney.
    »Und wenn der Kerl nun für den Transfer einen Anwalt benutzt hat? Auch Anwälte sind sakrosankt, keine Demokratie überschreitet diese Barriere. Dabei gibt es in der Schweiz Ausnahmeregelungen, wenn die Gelder auf kriminelle Weise erworben wurden, aber dafür haben wir nicht den geringsten Beweis, oder? Möglich, daß wir in diesem Fall mit ein paar Tricks das Gesetz umg ehen könnten, aber das braucht Zeit, mein Lieber.«
    »Scheiße!« fluchte Clark. Dann überlegte er einen Moment. »Der Russe?«
    Tawney nickte sinnend. »Doch, das wäre nur konsequent, nicht wahr? Er hat ihnen ein Geheimkonto eröffnet, und als sie dingfest gemacht wurden, kannte er als einziger die notwendige Ziffernkombination...«
    »Teufel nochmal, er hat sie auf uns angesetzt und sie dann auch noch hintergangen!«
    »Und zwar in ganz großem Stil«, bemerkte Tawney.
    »Grady sprach im Krankenhaus von sechs Millionen Dollar, und die Schweizer haben diese Angabe erhärtet. Einige Hunderttausend brauchte er zum Ankauf der LKWs und anderer Transportmittel; darüber hat die Polizei entsprechende Belege gefunden. Den Rest ließen sie stehen, und der Russe kam zu dem Schluß, die brauchten das sowieso nicht mehr. Warum auch nicht?« Der Geheimdienstler grinste. »Schließlich heißt die Bibel des Marxismus nicht umsonst das >Kapital<...«
    »Die Russen geben, und die Russen wissen's auch zu nehmen. Schließlich hat er ihnen detaillierte Erkenntnisse über uns geliefert, nicht wahr?«

    »Dem würde ich nicht widersprechen«, nickte Tawney.
    »Dann laß uns mal überlegen«, schlug John vor und stellte seinen Ärger vorerst zurück. »Der Russe erscheint, gibt ihnen Infos über uns und bezahlt die Aktion mit Geld aus dem Nirgendwo. Russisches Geld kann's nicht sein, denn erstens haben die kein Motiv für einen solchen Anschlag, zweitens haben sie kein Geld zu verschleudern. Erste Frage: woher kam die Kohle...?«
    »Und der Koks, John. Vergiß die Drogen nicht!«
    »Na schön: Geld und Drogen - aber woher?«
    »Die Spur der Drogen kann vermutlich leichter zurückverfolgt werden. Die Garda behauptet, das Kokain sei von medizinischer Reinheit, das heißt, es kommt aus einem Pharmabetrieb. Die Produktion von Kokain wird in jedem Land der Welt streng kontrolliert. Zehn Pfund sind eine beachtliche Menge, die ausreicht, einen größeren Koffer zu füllen - Kokain hat etwa die Dichte von Zigarettentabak. Das heißt, der Umfang der Lieferung entspricht zehn Pfund Zigaretten! Sagen wir, ein Koffer voll. Das ist irre viel, John, und muß in jedem einigermaßen gutgeführten und bewachten Lagerhaus eine Lücke hinterlassen - in welchem Land auch immer.«
    »Meinst du, all das wird von Amerika aus gesteuert?« fragte Clark.
    »Als Ausgangspunkt schon. Die größten pharmakologischen Produktionsstätten sind dort - und hier in England - beheimatet. Unsere Agenten könnten bei Distillers, Ltd. und anderen anklopfen und nach vermißtem Kokain fragen. Eure US-Drogenfahnder sollten dasselbe versuchen.«
    »Ich rufe mal beim FBI deswegen an«, unterbrach ihn Clark. »Aber was wissen wir jetzt konkret?«
    »Nehmen wir an, daß Grady und O'Neil über diesen Seroff die Wahrheit sagen. Dann hätten wir einen ehemaligen - mutmaßlich ehemaligen - KGB-Agenten, der den Anschlag von Hereford ausgeheckt hat. Von ihm haben sich die Terroristen anheuern lassen, gegen Bezahlung in Dollarwährung und Drogen. Als die Aktion schiefging, hat er das Geld wieder konfisziert, und deshalb werde ich den Verdacht nicht los, er hat's für sich selbst beiseite geschafft. Aus privaten Mitteln kann er es sowieso nicht finanziert haben - ich dachte erst, die Russenmafia stecke dahinter, all diese Ex-KGB'ler, die plötzlich die Segnungen der freien Wirtschaft entdecken, aber die hätten keinen überzeugenden Grund, uns zu bekämpfen. Schließlich sind wir hier bei Rainbow keine ernsthafte Gefahr für sie, oder?«
    »Bis jetzt nicht«, räumte Clark ein.
    »Drogen in rauhen Mengen, sechs Millionen US-Dollar, überbracht von einem Russen. Im Moment will mir scheinen, als würden die eigentlichen Anstifter in Amerika sitzen - der Drogen und der Devisen wegen.«
    »Aber wieso?«
    »Ich kann's nicht hundertprozentig begründen, John. Vielleicht sagt's mir meine Spürnase!«
    »Wie ist

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