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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Wissenschaftler, der's kapiert hat, wie? Gottseidank verdient er auch noch genug Kohle, um es zu verwirklichen. Allein diese Anlage hier wird gut und gerne eine Milliarde Dollar gekostet haben - und das ist nur die eine, ganz abgesehen von der in Brasilien.«
    »Brasilien?«
    »Dort gibt's noch eine kleinere, ganz ähnliche Filiale, irgendwo westlich von Manaus, hab ich mir sagen lassen. Ich bin nie dort gewesen. Der Regenwald interessiert mich nicht so. Bin mehr für freie Sicht, wissen Sie!« Hunnicutt deutete rings in die Landschaft. »So wie die Ebenen hier. Die Steppen Afrikas wären eher mein Fall; vielleicht kann ich dort wirklich mal auf Safari gehen!«
    »Da würde ich auch gern mal, mir die Tiere ansehen, wie es da kreucht und fleucht in der Sonne«, schwärmte Popov, der inzwischen einen Entschluß gefaßt hatte.
    »Keine Angst, ich nehm Sie mit! Und einen oder zwei Löwen werd ich schon drankriegen mit meiner H&K .375er!« Hunnicutt schnalzte, und Jeremiah lief etwas schneller, ein leichter Trab, den Popov nachzuahmen versuchte. Er hatte schon vorher diesen Schritt ausprobiert, konnte sich aber jetzt nicht mehr so leicht Buttermilks Schaukeln anpassen. Dazu hätte er abschalten, an etwas anderes denken und sich seinen unbewußten Reaktionen überlassen müssen. Schließlich gelang ihm das, und holte er den Jäger ein.
    »Wird denn das Umland wieder in den Wilden Westen verwandelt?« Die Schnellstraße lag ungefähr drei Kilometer weit. LKWs flitzten vorüber, mit gelben Lichterkränzen am Anhänger. Überlandbusse würden ebenfalls noch unterwegs sein, hoffte er.
    »Das gehört zu unseren ersten Aufgaben.«
    »Ihre Pistole nehmen Sie aber schon jetzt immer mit.«
    »Revolver, Dmitrij!« korrigierte Foster. »Doch, ja. Ich mag die Männer, von denen ich viel gelesen habe, die hier draußen in Harmonie mit der Natur lebten. Mag sein, daß ich noch eine Frau finde, die ähnlich denkt wie ich; oder daß ich mir eine kleine Hütte in den Bergen baue wie Jeremiah Johnson - aber mich werden die Crow-Indianer nicht belästigen!« fügte er kichernd hinzu. .
    »Foster?«
    »Ja?«
    »Ihren Revolver, darf ich mir den mal anschauen?« fragte der Russe und flehte im stillen, daß er die richtige Antwort bekäme.
    Und er bekam sie. »Klar!« Hunnicutt zog und reichte ihn herüber, zur Sicherheit mit nach oben gerichtetem Lauf.
    Popov wog ihn in der Hand. »Ist er geladen?«
    »Nichts wäre sinnloser als 'ne Knarre, die nicht geladen ist! Verdammt, wollen Sie schießen damit? Nichts einfacher als das. Einfach den Hahn zurückziehen - dann ist der Abzug gespannt - und los. Aber die Zügel festhalten, damit Ihnen der Gaul nicht durchgeht. Jeremiah hier ist an den Lärm gewöhnt, Ihrer vielleicht nicht!«
    »Verstehe.« Popov umfaßte die Zügel mit der Linken, um Buttermilk ruhig zu halten. Als nächstes streckte er den rechten Arm aus und spannte den Hahn - wobei er das typische Dreifachklicken dieses besonderen Revolvertyps hörte - zielte auf einen hölzernen Zaunpfahl und zog durch. Der Schuß fällte den Pfahl auf der Stelle.
    Buttermilk buckelte ein wenig beim Knall, der so dicht neben ihren sensiblen Ohren ertönte, aber alles in allem reagierte das Pferd gar nicht so schlecht. Und getroffen hatte Popov auch, auf gut zehn Meter, wie er feststellte. Er konnte also noch immer mit einem Schießeisen umgehen.
    »Tolles Ding, wie?« strahlte Hunnicutt. »Wenn Sie mich fragen, der Single-Action-Armeerevolver ist die ausgeglichenste Handfeuerwaffe überhaupt.
    »Wirklich«, lobte Popov, »ganz toll.« Dann riskierte er einen Seitenblick. Foster Hunnicutt saß auf seinem Pferd Jeremiah, keine drei Meter weit. Das war leichtes Spiel. Der ehemalige KGB-Offizier spannte den Hahn erneut, drehte sich um, zielte direkt auf die Brust des anderen und drückte ab, bevor der Jäger auch nur Anzeichen von Erstaunen zeigen konnte. Er riß die Augen auf, ob nun ungläubig angesichts dessen, was geschehen war, oder unter der Wucht des Einschlags, spielte keine Rolle. Die Kugel traf ihn direkt ins Herz. Einen Moment lang konnte sich der Jäger noch im Sattel aufrecht halten, starr vor Schreck, dann kippte er rücklings vom Pferd und stürzte ins Gras, wo er reglos liegenblieb.
    Dmitrij stieg ab und lief mit drei Sätzen hin, um sicherzustellen, daß Hunnicutt tot war. Dann nahm er Jeremiah, der den Tod seines Eigentümers gleichmütig aufnahm, den Sattel ab, entfernte auch das Zaumzeug und behielt die Satteltaschen. Merkwürdig,

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